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       # taz.de -- Wiebke Winter in CDU-Vorstand gewählt: Frischer Wind aus Bremen
       
       > Die 25-jährige Wiebke Winter ist erneut in den Vorstand der Bundes-CDU
       > gewählt worden. Sie kämpft für Generationengerechtigkeit und das Klima.
       
   IMG Bild: Wohnt im grünen Bremen-Lesum: CDUlerin Wiebke Winter
       
       Bremen taz | Wiebke Winter arbeitet viel. „Sonst kriegt man das alles nicht
       unter einen Hut“, sagt sie. Ihre zielstrebige Art zusammen mit dem, was
       [1][die 25-jährige Bremerin] schon erreicht hat, ergibt das Bild einer
       Perfektionistin mit hohem Workaholic-Anteil. 2021 schaffte Winter es
       erstmals in den Vorstand der Bundes-CDU. Beim Parteitag am Wochenende
       wurden das Präsidium und der 26-köpfige Vorstand neu gewählt. Winter
       erzielte unter den Beisitzer:innen das siebtbeste Ergebnis.
       
       Mit Friedrich Merz als neuem Vorsitzenden sieht es zumindest an der Spitze
       nicht nach der Verjüngung aus, für die Winter steht. „Man sollte ihm nicht
       zum Vorwurf machen, dass er 66 ist“, findet Winter jedoch. „Wir brauchen
       jemanden, der die Partei jetzt zusammenführt. Merz kann das gut.“ Außerdem
       seien insgesamt sieben [2][Vertreter:innen der Jungen Union] gewählt
       worden.
       
       Winter ist auch Deputierte für Gesundheit und Verbraucherschutz in Bremen,
       Landesvorsitzende der Jungen Union Bremen und Mitglied in deren
       Bundesvorstand sowie Mitgründerin der Klima Union. Im letzten Jahr trat sie
       als jüngste Direktkandidatin für die CDU bei der Bundestagswahl an, kämpfte
       in Armin Laschets Zukunftsteam – [3][und scheiterte].
       
       Als zweitbeste Schülerin Bremens hat Winter 2013 ihr Abitur gemacht. Sie
       ist Juristin, hat in Hamburg und Oxford studiert. Nun promoviert sie im
       Bereich Medizinrecht und Künstliche Intelligenz – als Stipendiatin der
       Konrad-Adenauer-Stiftung.
       
       ## Ohne Atomkraft in die CDU
       
       In der Politik ist Winter aufgrund der „katastrophalen Schulpolitik der
       rot-grünen Regierung“ gelandet, schreibt sie auf ihrer Webseite. Diese
       wollte die Gymnasien abschaffen. „Ich wollte mich für den Erhalt meiner
       Schulform einsetzen“, sagt Winter. Sie habe sich dann die
       Jugendorganisationen der Parteien angeschaut. Die Grüne Jugend habe damals
       das Thema Cannabislegalisierung groß gespielt.
       
       Winter interessierte sich aber eben viel mehr für Bildungspolitik – und
       Atomkraft. Also entschied sie sich 2012 für die Junge Union. Als das Thema
       Atomkraft dann endlich durch war, stand dem CDU-Beitritt 2013 nichts mehr
       im Weg.
       
       T-Online titelte im Sommer letzten Jahres über einem Portrait: „Die
       schwarze Greta“. Dieser Vergleich werde weder Greta Thunberg noch ihr
       selbst gerecht, findet Winter. „Wir kämpfen für das gleiche Ziel, aber auf
       unterschiedliche Art und Weise.“
       
       Neben Klima sind Wirtschaft und Gesundheit ihre Themen, heißt es in ihrem
       Bewerbungsvideo für den Parteitag. Ihre Ideen sollen die CDU zur
       „politischen Heimat für alle Generationen“ machen. Die gebürtige
       Norddeutsche verpackt die Kritik an ihrer Partei charmant, wirkt dabei
       trotzdem glaubwürdig und engagiert in ihrem Kampf für mehr
       Generationengerechtigkeit.
       
       Winter will sich nun an der strukturellen Neuaufstellung der Partei
       beteiligen. „Wir brauchen einfache Beteiligungsformen für alle Mitglieder“,
       findet sie. „Man muss auch nach Corona an Hybrid-Sitzungen teilnehmen
       können.“ Wichtig sei das zum Beispiel für junge Mitglieder, die woanders
       studieren, oder Eltern. Die Partei müsse attraktiver werden für junge
       Eltern und Frauen, „die ja leider immer noch einen Hauptteil der
       Care-Arbeit leisten.“
       
       In Sachen Klimaschutz will Winter einbringen, was die Bremer CDU schon
       kann: Diese hatte sich in einem Papier kürzlich zur Klimaneutralität bis
       2040 bekannt. „Sehr fortschrittlich“ sei man hier unterwegs. „Nicht nur
       innerhalb der CDU.“
       
       25 Jan 2022
       
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