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       # taz.de -- Nachrichten zur Coronakrise: Klinik-Lage entspannt sich weiter
       
       > Der Chef der Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, gibt sich verhalten
       > optimistisch. Gesundheitsminister Lauterbach will beim Zugang zu
       > PCR-Tests „priorisieren“.
       
   IMG Bild: Ein Pfleger verlässt die Intensivstation für Coronapatienten in Offenbach
       
       ## Lage in Krankenhäusern bessert sich
       
       Trotz der raschen Ausbreitung der Coronavirus-Variante Omikron entspannt
       sich dem Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, zufolge
       die Lage in Deutschlands Kliniken. „Wir haben nach wie vor sinkende Zahlen
       auf den Intensivstationen. Auch ich bin verhalten zuversichtlich, was die
       nächsten Tage und Wochen angeht“, sagt Gaß bei Bild Live. Offensichtlich
       hätten die schweren Verläufe mit dieser Virusvariante abgenommen.
       
       Für Ärzte und Pfleger bedeute dies aber noch keine Rückkehr zur Normalität,
       so Gaß. Es gebe lange Wartelisten aufgeschobener Behandlungen und
       Operationen. (rtr)
       
       ## Lauterbach will bei PCR-Tests „priorisieren“
       
       In der Diskussion über die [1][Einführung einer allgemeinen
       Corona-Impfpflicht] spricht sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach gegen
       ein Impfregister aus. „Wir können die Impfpflicht monitorieren auch ohne
       Impfregister“, sagt der SPD-Politiker im Deutschlandfunk. „Ich warne davor,
       ein Impfregister zu nutzen. Der Aufbau eines Impfregisters dauert lange und
       ist auch datenschutzrechtlich nicht unumstritten.“
       
       Lauterbach kündigt zudem an, PCR-Tests für Menschen aus kritischen
       Infrastrukturen vorzuhalten, vor allem für die, die in der Pflege arbeiten.
       Die [2][PCR-Test-Kapazität sei begrenzt.] „Wir müssen dazu übergehen, die
       PCR-Tests zu priorisieren.“
       
       Mit Blick auf eine von vielen befürchtete Knappheit bei den Tests hatte
       Lauterbach Ende der vergangenen Woche erläutert, die Testkapazitäten würden
       sich der „Volllast“ nähern. Einen Mangel gab es demnach vorerst nicht.
       (rtr/dpa)
       
       ## Erneut Zehntausende bei Coronademos
       
       Bundesweit haben am Montagabend erneut Zehntausende gegen die staatlichen
       Coronamaßnahmen und eine mögliche Impfpflicht protestiert. Vielerorts
       gingen nach Angaben der Polizei aber auch Menschen auf die Straße, um ein
       Zeichen für Solidarität in der Pandemie zu setzen und der Coronatoten zu
       gedenken.
       
       In Sachsen hatte die rechtsextreme Kleinstpartei „Freie Sachsen“ in mehr
       als 150 Kommunen zu Protesten gegen die Coronamaßnahmen aufgerufen. In
       Bautzen versammelten sich nach Polizeiangaben rund 1.200 Menschen, in
       Chemnitz und Radebeul etwa 1.000 und in Freiberg rund 800. An einem
       Autokorso von Dresden nach Meißen beteiligten sich Menschen mit etwa 100
       Fahrzeugen. (epd)
       
       ## Über 70.000 Neuinfektionen in Deutschland
       
       In Deutschland steigt die Zahl der bekannten Infektionen um 74.405 auf
       knapp 8,075 Millionen, wie aus Daten auf der Internetseite des Robert
       Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die Zahl der Todesfälle legt demnach um
       193 auf 115.842 zu. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 553,2. (rtr)
       
       ## Pandemie trifft viele Haushalte finanziell
       
       In Deutschland geben einer Studie zufolge 43 Prozent aller Haushalte an,
       während der Pandemie Einkommen oder Ersparnisse verloren zu haben. Jeder
       sechste Haushalt habe nach eigenen Angaben trotz Bedarfs keine staatliche
       Hilfe erhalten, berichtet die Süddeutsche Zeitung laut Vorabbericht unter
       Berufung auf eine Erhebung des Zentrums für Europäische
       Wirtschaftsforschung (ZEW). Vielen fehlten Informationen oder sie
       scheiterten an der Bürokratie. (rtr)
       
       ## Krankschreibung per Telefon soll verlängert werden
       
       Die Gesundheitsminister der Länder haben den niedergelassenen Ärzten mit
       Blick auf die schnelle Verbreitung der Coronavariante Omikron Unterstützung
       zugesagt. In einer Videoschalte am Montagabend baten die Ressortchefs das
       Bundesgesundheitsministerium, die Regelungen zur telefonischen
       Krankschreibung bei Atemwegserkrankungen zu verlängern. Die Ärzte bräuchten
       diese Unterstützung, „damit sie nicht von Patienten überrollt werden“,
       sagte Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne nach den
       Beratungen. Die SPD-Politikerin ist aktuell Vorsitzende der
       Gesundheitsministerkonferenz.
       
       Zudem soll es weiterhin möglich sein, dass ärztliche und
       psychotherapeutische Konsultationen digital erfolgen. Auch einen
       Rettungsschirm für Praxen soll es geben, wenn diese einen hohen
       Personalausfall haben oder nicht akute Behandlungen verschoben werden
       müssten. Das Bundesgesundheitsministerium soll zudem die Kostenübernahme
       bei der Aufnahme ausländischer Patienten in Deutschland klären.
       
       Die Verkürzung des Corona-Genesenenstatus von sechs auf drei Monate war in
       der Schalte ebenfalls Thema. Die Länder-Ressortchefs baten das
       Bundesgesundheitsministerium, Übergangsregelungen für betroffene Personen
       zu erarbeiten. Diese seien insbesondere für gebuchte Reisen und für den
       Zugang zu Veranstaltungen notwendig, sagte Grimm-Benne. „Das ist als
       Problemstellung erkannt worden.“
       
       Laut Grimm-Benne kündigte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD)
       in der Schalte an, dass weitere Modellrechnungen durchgeführt würden, wie
       schnell sich Omikron in Deutschland verbreiten werde. Derzeit gehe man von
       einer Verdopplung der Zahlen alle sechseinhalb Tage aus, sagte Grimm-Benne.
       Die Ergebnisse sollen am Wochenende in einer weiteren Konferenz der
       Gesundheitsminister diskutiert werden.
       
       Änderungen könnte es demnächst auch bei der Teststrategie geben, um einer
       Überlastung der Laborkapazitäten entgegenzuwirken. Eine Freitestung aus der
       Quarantäne oder Isolation soll grundsätzlich mit einem Schnelltest statt
       einem PCR-Test durchgeführt werden. Lediglich bei Beschäftigten der
       kritischen Infrastruktur wie in Pflegeheimen und Krankenhäusern soll in
       diesen Fällen noch ein PCR-Test erfolgen. Wer in Quarantäne müsse, habe
       jedoch weiterhin Anspruch auf einen PCR-Test, sagte Grimm-Benne. (dpa)
       
       18 Jan 2022
       
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