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       # taz.de -- Ideenwettbewerb des BMBF: Aufwertung für soziale Innovationen
       
       > Nicht nur bei den Technologien sind Innovationen gefragt. Auch im
       > Sozialbereich sind neue Ideen notwendig. BMBF fördert Projektideen.
       
   IMG Bild: Siegerprojekt „GeneRobot“ von Kölner Student:innen, Unterstütung beim Betreuten Wohnen
       
       Berlin taz | Bisher waren „Soziale Innovationen“ in der Forschungspolitik
       des Bundes lediglich ein schmückendes Beiwerk – „nice to have“. Nun gibt es
       Anzeichen, dass die Erneuerungs-Impulse aus der und für die Gesellschaft im
       Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unter neuer Führung eine
       gesteigerte Wertschätzung erfahren. Der Innovations-Staatssekretär im BMBF,
       [1][Thomas Sattelberger,] bezeichnete die sozialen [2][Innovationen] als
       „Zwilling der technischen Innovationen“, die deshalb stärker gefördert
       werden sollen.
       
       Bei der Preisverleihung des BMBF-Wettbewerbs „Gesellschaft der Ideen“ sagte
       Sattelberger, Deutschland brauche „ein Mehr an disruptiver Innovation und
       ein Mehr an sozialer Innovation, und dies gleichzeitig“. Zur Begründung
       wählte der FDP-Politiker Beispiele aus dem 19. Jahrhundert, nämlich die
       Genossenschaftsmodelle des Sozialreformers Friedrich Wilhelm Raiffeisen und
       Bismarcks Sozialgesetzgebung. „Beide Innovatioen waren disruptiv und
       sozial“.
       
       Den Weg für den neuen Kurs hatte die letzte CDU-Forschungsministerin Anja
       Karliczek bereits eingeleitet, als sie vor zwei Jahren den Wettbewerb
       „Gesellschaft der Ideen“ startete, der eine Flut von über 1.000 Vorschlägen
       für soziale Innovationen ins BMBF spülte. Eine Jury unter Vorsitz von
       Jürgen Howaldt, Professor für Soziale Innovation und Arbeit an der TU
       Dortmund, traf jetzt die Auswahl der zehn besten Konzepte dafür, wie das
       Zusammenleben in der Gesellschaft verbessert werden kann.
       
       Viele Siegerprojekte nutzen smarte Technogien im sozialen Kontext, aber
       nicht alle. So entwickeln im Projekt „GeneRobot“
       (Generationstransfer-Robotik) Kölner Studierende gemeinsam mit älteren
       Menschen in betreuten Wohnformaten Anwendungen für soziale Roboter, die
       diese in ihrem Alltag unterstützen.
       
       Dagegen setzt das Berliner Projekt „Credible Messenger“ ganz zentral auf
       die zwischenmenschliche Kommunikation, indem es junge Intensivstraftäter
       mit pädagogisch geschulten ehemaligen Strafgefangenen zusammenbringt. Deren
       warnendes Beispiel soll die Jungen vor einem weiteren Abgleiten in die
       Kriminalität bewahren.
       
       ## Selbsthilfe-App für Angstpatienten
       
       Auch medizinische Anwendungen finden sich in der Siegergruppe, so eine
       Krebsberatungs-App aus Freiburg zur flexiblen Unterstützung von
       Patient*innen und Angehörigen oder eine digitale psychologische
       Selbsthilfe für Menschen mit Angst.
       
       Gänzlich neue therapeutische Wege beschreitet das Projekt „ReliefVR“, eine
       [3][Virtual-Reality-Anwendung] zur Behandlung chronischer Schmerzen ohne
       Medikamente. Die zehn Teams können ihre Ideen in den kommenden zwei Jahren
       jeweils mit einer Fördersumme von bis zu 200.000 Euro realisieren.
       
       8 Feb 2022
       
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   DIR Manfred Ronzheimer
       
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