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       # taz.de -- Aktivist sprang ins Hafenbecken: Blockade nach Ultimatum
       
       > Am Montagmorgen legte „Die Letzte Generation“ den Verkehr im Hamburger
       > Hafen lahm, indem sie die Köhlbrandbrücke blockierte.
       
   IMG Bild: Blockade einer Zufahrt zur Köhlbrandbrücke am Hamburger Hafen am 21. Februar
       
       Nach einem abgelaufenen Ultimatum war die Verkehrsachse am frühen
       Montagmorgen dicht: Umwelt- und Klimaaktivist:innen haben mehrere
       Stunden lang die Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen blockiert. [1][Die
       „Letzte Generation“] hatte zuvor von der Bundesregierung die Zusage zu
       einem „Essen-retten-Gesetz“ gefordert, das Containern entkriminalisieren
       und Supermärkte zur Spende von Lebensmitteln verpflichten soll. Weil das
       Ultimatum am Sonntagabend ohne Reaktion abgelaufen sei, entschieden sich
       die Aktivist:innen zu einer „massiven, nicht ignorierbaren Störung des
       todbringenden Alltags“, wie sie während der Blockade bekanntgaben.
       
       Die Brücke ist vor allem für den Transportverkehr in und aus dem Hamburger
       Hafen zur Autobahn A7 bedeutend. „Der Hafen zeigt das todbringende
       industrielle Weiter-so, während die [2][Auswirkungen der Klimakrise] hier
       bald nicht mehr zu übersehen sein werden“, sagt Carla Hinrichs, Sprecherin
       der „Letzten Generation“, zur Auswahl des Hafens als Ort der Blockade.
       Neben dem [3][Kampf gegen Lebensmittelverschwendung] protestieren die
       Aktivist:innen für eine Agrarwende, um einen Klimakollaps zu
       verhindern. Am Nachmittag sprang ein Aktivist ins Hafenbecken, um den
       Schiffsverkehr zu stören. Die Polizei zog ihn aus dem Wasser.
       
       Nach Angaben der Hamburger Polizei seien es insgesamt rund 35 Personen
       gewesen, die sich am Protest beteiligten. Teilweise hatten sich die
       Demonstranten mit Sekundenkleber und Bauschaum an der Brücke festgeklebt.
       Zur Verstärkung der Störung gossen die Aktivist:innen auch Rapsöl auf
       die Fahrbahnen. Die dadurch notwendig gewordenen Reinigungsarbeiten
       verzögerten am Mittag die Freigabe der Brücke für den Verkehr. Die Polizei
       nahm die Personalien auf und erteilte Platzverweise. Es werde nun geprüft,
       ob ein Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen die Blockierenden eingeleitet
       wird.
       
       Auch in Freiburg im Breisgau und in Stuttgart kam es am Montagmorgen zu
       Blockaden der „Letzten Generation“. Überwiegender Aktionsort der Gruppe ist
       bislang Berlin. Dafür wurde nun sogar eine sogenannte Ermittlungsgruppe „EG
       Asphalt“ beim Landeskriminalamt eingesetzt, um die Ermittlungen gegen die
       Aktivist:innen zu bündeln.
       
       Bei Hamburgs Grünen kam die Aktion nicht gut an: Die zweite Bürgermeisterin
       Katharina Fegebank kritisierte die Aktionsform als „Protest mit der
       Brechstange“.
       
       21 Feb 2022
       
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