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       # taz.de -- Berlinale-Kuratorin über Kinderfilme: „Wir haben Grenzen ausgetestet“
       
       > Die Berlinale beginnt, mitten in der Omikronwelle. Für Maryanne Redpath
       > ist es das letzte Festival als Chefin der Sektion Generation.
       
   IMG Bild: „Wir suchen Filme aus, die sich nicht so gut benehmen“ – Berlinale-Kuratorin Maryanne Redpath
       
       taz: Frau Redpath, gehen Sie gerne ins Kino? 
       
       Maryanne Redpath: Unglaublich gerne. Vor allem gehe ich bald wieder gerne
       ins Kino – wenn ich einen Film nicht mehr beurteilen muss.
       
       Sie meinen, wenn Ihre Zeit als [1][Chefin der Berlinale-Sektion] Generation
       [2][nach diesem Festival] vorbei ist? 
       
       Ja. Ich habe über die Jahre Tausende Filme gesehen. Da lässt der Spaß am
       Kino manchmal ein bisschen nach.
       
       Was schauen Sie, wenn Sie privat ins Kino gehen? 
       
       Klar, viel Arthouse. Aber im vergangenen Sommer habe ich auch „Mamma Mia“
       angeschaut.
       
       „Mamma Mia“! 
       
       Ich habe tatsächlich niemanden gefunden, der mitkommen wollte. Aber ich
       liebe Meryl Streep und habe mich totgelacht. So was Trashiges kommt bei mir
       schon mal vor. Ich würde auch gerne den jüngsten James Bond sehen.
       
       Haben Sie sich in der Pandemie Netflix zugelegt oder einen andern
       Streamingdienst? 
       
       Ich habe kein Abo, aber das könnte demnächst kommen. Wobei: Auf dem kleinen
       Bildschirm Filme zu schauen, ist ärgerlich und auf Dauer nicht gut für die
       Augen. Ich genieße Filme in Kino, auch wegen des sozialen Aspekts.
       
       Nun ist seit zwei Jahren dieser soziale Aspekt, die Nähe im Kino, wegen
       Corona nicht gewünscht. Die Berlinale 2021 fiel aus, die [3][diesjährigen
       Filmfestspiele dürfen nur mit Auflagen stattfinden]. Wie hat sich die
       Pandemie auf die Berlinale ausgewirkt? 
       
       Sie ist ein Desaster für ein Festival. Die Zuschauer*innen und die
       Filmemacher*innen genießen es, den Kontakt zu haben, zu sehen, wie ein
       Film aufgenommen wird. Eine Preisverleihung, ohne dass man Leute umarmen
       oder küssen kann, ist fürchterlich. Das gilt gerade für die Sektion
       Generation. Wir sind immer schon ein sehr physisches Festival gewesen.
       
       Was fehlt genau? 
       
       Die Nähe, die Menschlichkeit, die Möglichkeit, sich auszutauschen mit dem
       Filmteam: Was war der Hintergrund für einen Film, welche Schwierigkeiten
       gab es, wie liefen die Dreharbeiten – all solche Fragen. Im persönlichen
       Gespräch kommen ganz andere Details zu Tage als beim Streamen. Aber wir
       wissen natürlich, dass es in der aktuellen Coronasituation gewagt ist, ein
       solches Festival physisch zu veranstalten.
       
       Die Auflagen bisher: Die Kinos dürfen nur zur Hälfte gefüllt werden, es
       gilt 2G plus. 
       
       Zum Glück unterstützen uns der Bund, das Land und die Gesundheitsämter. Die
       regulären Kinos sind ja auch noch geöffnet. Wenn sie geschlossen wären,
       könnten wir das Festival nicht machen.
       
       Wann ist ein Film ein guter Film für Kinder? 
       
       Jedes Kind betrachtet einen Film anders – da unterscheiden sie sich nicht
       von Erwachsenen. Kinder und Jugendliche bringen aber einen ganz anderen
       Schatz an Erfahrungen und Bereitschaften mit, mit denen sie den Film sehen.
       Sie erwarten eine Überraschung, eine Entdeckung, etwas, das sie nicht
       unbedingt im Multiplexkino zu sehen bekommen.
       
       Wie läuft die Auswahl der Filme durch Sie und Ihr Team? 
       
       Wir schauen im Vorfeld des Festivals mehr als 2.500 Filme. Es ist ein
       kollektiver Prozess. Wichtig ist uns, dass die Filme mit Respekt für ihre
       Protagonist*innen gemacht sind. Nicht jeder Film mit einem jungen
       Protagonisten ist auch ein Generationen-Film, und es gehört zur Philosophie
       unserer Sektion, dass wir nicht immer Filme auswählen, die primär für
       Kinder oder Jugendliche gemacht sind. Schließlich haben viele
       Filmemacher*innen das Potenzial von Coming-of-Age-Geschichten
       entdeckt: Sie beschreiben, wie viel Drama im Prozess des Erwachsenwerdens
       steckt. So kommt es, dass auch Erwachsene bei uns Filme für sich entdecken.
       
       Gelingt Ihnen die Auswahl immer? 
       
       Manchmal liegen wir daneben: Wir denken, wir haben den tollsten, coolsten
       Jugendfilm gefunden – Drogen, Sex, Rock ’n' Roll; Jugendliche, die gegen
       ihre dysfunktionalen Familien rebellieren, die fortgehen, eigenen
       Horizonten entgegen. Und dann finden die Zuschauer*innen, die Musik sei
       altbacken, der Schnitt zu langsam oder zu schnell, so was. Aber auch diese
       Enttäuschung ist für uns spannend. Erwachsene tun gut daran, auf Kinder und
       Jugendliche zu hören.
       
       Wenn Sie falsch liegen: Liegt das vielleicht daran, dass sich der Abstand
       zwischen Ihnen und der Zielgruppe vergrößert, weil Sie älter werden? 
       
       Ich bin dreifache Großmutter, und wer Kinder hat, weiß, dass man durch sie
       und Enkelkinder Kontakt hat mit dem Jungsein. Ich behaupte nie, dass ich
       jung bin, ich will mich auch nicht anbiedern, darum geht es der Sektion
       Generation wirklich nicht. Ich bin erwachsen und habe die Verantwortung,
       jüngeren Generationen Zugang zu qualitativ hochwertigem Kino zu geben. Wenn
       ich daneben tippe, bin ich offen, zu hören, warum. Ich muss mir auch oft
       erklären lassen, welche Musik in den Filmen vorkommt; gerade in Filmen für
       Jugendliche geht es ja viel um Musik, und meine Musik kommt aus den 70ern
       und 80ern.
       
       Das war auch die Zeit, als Sie, gebürtige Neuseeländerin, nach Berlin
       kamen. Warum landeten Sie 1985 hier? 
       
       Ich habe in Australien als Performance-Künstlerin gearbeitet und
       Aboriginal-Kindern Kunstunterricht gegeben. Mein damaliger Partner und ich
       haben uns dann mit unserem dreijährigen Kind auf eine lange Reise von
       Südostasien über Russland bis nach Großbritannien gemacht. Dort ging uns
       das Geld aus. Wir wollten aber noch nicht nach Hause, sondern irgendwo hin,
       wo es nicht so teuer ist, wir eine neue Sprache lernen können und wo es für
       politisierte Leute wie uns interessant war. Zur Wahl standen Madrid oder
       Berlin. Wir haben eine Münze geworfen, es wurde Berlin.
       
       Was war das Besondere an Westberlin? 
       
       Die Kunstszene, die Politik, die Geografie. Wissen Sie, wir haben damals
       auf der Bühne sehr politische und konzeptuelle Dinge gemacht, multimedial
       und sogar ziemlich erfolgreich. Wir haben Grenzen ausgetestet, etwa die
       Zuschauer auf die Bühne gebeten und sie gefesselt. Unsere Gruppe bestand
       aus Trotzkisten und Sannyasins, also Anhängern der Bhagwan-Bewegung. Eine
       interessante Mischung, wenn ich das sagen darf. (lacht)
       
       Wo standen Sie? 
       
       Irgendwo dazwischen. Von den Trotzkisten habe ich viel über die Revolution
       und dialektischen Materialismus gelernt, bei den Sannyasins habe ich die
       Emotionalität sehr genossen. Diese Kombination hat viel dazu beigetragen,
       wie ich heute Filme betrachte und auswähle.
       
       Nachdem Sie in die brodelnde Kulturszene der 80er in Westberlin eingetaucht
       waren, haben Sie dort aber zunächst mal gar nichts mehr gemacht. 
       
       Ich musste überleben, mit Kind und so, ich musste sehr um meinen
       Aufenthaltsstatus kämpfen. Ich habe geputzt; als ich ein bisschen Deutsch
       gelernt hatte, habe ich übersetzt, Sprach- und Theaterunterricht gegeben,
       mit jungen Menschen mit Behinderung im Heim zwei Jahre lang „The Wizard of
       Oz“ geprobt. Diese Jahre waren nicht leicht. Dann habe ich 1989 ein
       Stipendium aus Australien für einen experimentellen Film bekommen. Und
       danach habe ich entschieden, dass ich keine Filmemacherin bin.
       
       Was ist aus dem Film geworden? 
       
       Für die 5.000 Dollar Stipendium habe ich am 8. November 1989 eine
       16-mm-Filmkamera aus Beständen der russischen Armee gekauft. Ich kam damit
       nach Hause und mein damaliger Mann, ein Berliner, saß vorm Fernseher und
       sagte: „Weißt du, was gerade passiert? Die Mauer fällt!“ Ich sagte:
       „Bullshit. Ich gehe ins Bett. Ich muss morgen drehen!“ Mein Mann ist
       rausgegangen und hat gemacht, was in der Nacht alle Berliner*innen
       gemacht haben. Am nächsten Tag sah ich aus dem Fenster: Überall standen
       Trabis auf dem Bürgersteig.
       
       Und dann haben Sie doch den Mauerfall gedreht? 
       
       Schon bei der ersten Szene ist die Kamera kaputt gegangen; ich bin dann mit
       einem Freund und einer digitalen Videokamera losgezogen und wir haben
       tatsächlich einfach nur Bilder vom Fall der Mauer gedreht. Das war sehr
       exotisch für uns, das Ganze. Ich nannte den Film „Gift“, auf Deutsch
       „Geschenk“. Aber er war sehr metaphysisch und nicht sehenswert. Ich habe
       ihn ein paar Leuten gezeigt, die Geldgeber haben ihn gesehen und ihn dann
       weggepackt. Oh boy.
       
       Was war das Problem? 
       
       Wenn ich einen Film mache, will ich alles machen: schreiben, spielen,
       Kamera machen. Das hat keinen Platz in der Filmindustrie – und das habe ich
       akzeptiert. Ich weiß aber, wie viel Arbeit in einem Film steckt. Auch in
       den Filmen, die wir nicht auswählen. Ich habe großen Respekt davor.
       
       Sie wurden oft kritisiert, dass die Sektion Generation Filme aussuche, die
       zu hart seien für Kinder. 
       
       Wir ziehen eine rote Linie bei Pädophilie, ansonsten gehen wir oft über
       Grenzen und zeigen Kinder in schwierigen Situationen, etwa im Krieg. Wir
       suchen Filme aus, die – wie ich gerne sage – sich nicht so gut benehmen,
       wie Kinder manchmal auch. Die meisten Filme haben auch kein glückliches,
       sondern ein offenes Ende: Unsere Zuschauer sind offen dafür, einen Film
       weiterzudenken. Und ich glaube, die Kinder sind resilient gegen die Härte,
       mit denen sie im Film konfrontiert sind.
       
       Woher wollen Sie das wissen? 
       
       Die Kritik an der Härte kommt nicht von den Kindern selbst, sondern von
       Erwachsenen oder Journalist*innen. Eine Anekdote: Wir haben vor einigen
       Jahren einen Film gezeigt, in dem sich ein Mädchen in eine Hütte im Wald
       flüchtet, niemandem davon erzählt und später wieder von allein zurückkommt.
       Sie hat null Angst, die Geschichte geht gut aus. Nach der Vorführung treffe
       ich eine Mutter mit ihrem Kind; die Mutter – tränenüberströmt – meinte,
       diesen Film könne man Kindern nicht zeigen; das Mädchen sei viel zu alleine
       in dem Film. Die Tochter fand den Film gut und sagte zu ihrer Mutter:
       „Komm, Mama, wir gehen nach Hause und reden darüber.“ Es passiert immer
       wieder, dass die Kinder einen Film mehr im Griff haben als die Erwachsenen.
       
       Die Mediennutzung hat sich in den 15 Jahren, während der Sie Chefin der
       Sektion Generation waren, völlig verändert. Sich in ein Kino für zwei
       Stunden in die Dunkelheit ohne Handyempfang zu setzen, ist fast schon ein
       Anachronismus. 
       
       Vor der Pandemie hatten wir in der Sektion Generation 70.000
       Zuschauer*innen, meist junge Menschen. Wir waren an der Grenze der
       Kapazität. Ich behaupte nach wie vor, dass Kinder und Jugendliche nicht nur
       vor ihren Smartphones und ihren kleinen Bildschirmen sitzen wollen. Das
       zeigt auch der Austausch im Anschluss an die Filmvorführung mit dem
       Filmteam: Die jungen Leute stellen die besten Fragen, sie wollen sich
       auseinandersetzen mit den Filmen. Sicher, manche gehen auch verloren im
       Internet. Aber das sind ja nicht nur junge Leute, sondern auch Erwachsene.
       
       Die Sektion Generation zeigt selten Blockbuster oder Filme, die ins normale
       Kino kommen, also andere Filme, als die meisten Kinder und Jugendlichen in
       Deutschland sehen. Ist das nicht eine Bubble für die Kinder des
       Bildungsbürgertums? 
       
       Oh boy! Ich würde es umdrehen: Wir schaffen eine Plattform, damit rund
       70.000 Kinder und Jugendliche diese Filme sehen können. Und ganz ehrlich:
       Die Kinoindustrie an sich ist eine Bubble. Das ist eine berechnende
       Industrie, die nur einen Bruchteil der Filme, die auf Festivals weltweit
       gezeigt oder überhaupt gemacht werden, ins Kino bringt. Deshalb bin ich
       froh, dass zumindest wir zeigen, dass es auch diese anderen Filme gibt.
       
       Machen Sie was, um aus der Bubble rauszukommen? Man könnte ja auch mal ein
       Multiplexkino in Marzahn-Hellersdorf bespielen. 
       
       Wir holen mit dem Berlinale-Schulprojekt Schulklassen aus allen Bezirken
       Berlins auf unser Festival. Damit sprechen wir nicht nur Mitte an, sondern
       auch Marzahn-Hellersdorf. Außerdem zeigen wir die Filme in Originalsprache
       und ermöglichen damit die Vielfalt, für die Berlin steht. Wir sind ein
       A-Festival …
       
       … sprich: eines der wichtigsten Filmfestivals der Welt, neben Cannes und
       Venedig … 
       
       … und als solches zeigen wir keine synchronisierten Fassungen. Es ist
       wichtig, dass die Zuschauer*innen die Originalsprache hören. Bei
       jüngerem Publikum lassen wir die deutsche Übersetzung live einsprechen; für
       Jugendliche gibt es englische Untertitel. Das war anfangs umstritten. Aber
       es hat funktioniert.
       
       Woran merken Sie das? 
       
       Wir haben in meinem zweiten Jahr einen richtigen Hardcore-Film aus einem
       sozialen Brennpunkt gezeigt mit schnellen, rauen Dialogen. Es waren die
       unterschiedlichsten Jugendlichen im Kino – aus unterschiedlichen Kiezen,
       mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen. Nach dem Film können die
       Besucher*innen einen Fragebogen ausfüllen. An die Antwort eines
       Jugendlichen erinnere ich mich genau. „Vielen Dank! Ich bin nicht so gut in
       Englisch und habe ein paar Witze nicht verstanden. Ich habe meinen Nachbarn
       gefragt. Aber ich habe gemerkt, dass ein Film aus mehr als Wörtern
       besteht.“
       
       In diesem Jahr läuft eine Dokumentation über einen Jungen in
       Marzahn-Hellersdorf. War die Auswahl dieses Films von vornherein gesetzt? 
       
       Nein. Es ist einfach ein extrem guter Film, der einen Jungen, der nicht so
       viele große Chancen hat am Rande dieser Großstadt, über zehn Jahre
       begleitet. Der Protagonist ist ein unglaublich charismatischer junger Mann,
       er rappt, ist sehr poetisch, gerät aber auf die schiefe Bahn. Aber er wird
       nicht bloßgestellt. Und der Film hat ein offenes Ende. Ich habe gehört,
       dass der Junge, der inzwischen kein Junge mehr ist, mit seiner Mutter zur
       Premiere kommt – und ich freue mich total, ihn kennenzulernen.
       
       Sie haben noch eine andere Leidenschaft in die Berlinale eingebracht: Sie
       haben die Filmreihe NATIVe – A Journey into Indigenous Cinema kuratiert.
       Wie kamen Sie zu dem Thema? 
       
       Ich bin in Neuseeland auch mit Maori aufgewachsen, habe dort und in
       Australien mit First-Nations-Menschen gearbeitet. Es wurde klar, dass da
       etwas brodelt, etwas ganz Fantastisches passiert. Schon damals ging es dem
       indigenen Kino darum, das Bild, das die Filmindustrie lang von ihnen
       produziert und geklaut und oft beleidigend interpretiert hat,
       zurückzuholen. Es ging und geht immer noch um Cultural Ownership und die
       Entkolonialisierung der Leinwand.
       
       Wie kam die Reihe ins Programm der Berlinale? 
       
       Ich habe viel recherchiert, mich beraten lassen und verstanden, dass es für
       die etablierte Filmindustrie an der Zeit war, indigenem Kino einen Raum im
       Rahmen des Festivals zu bieten, um Filme zu zeigen, seine Geschichten zu
       erzählen, sodass seine Macher*innen sich untereinander und mit
       Expert*innen der internationalen Filmindustrie austauschen können. Und
       das Angebot wurde gerne angenommen. Es gab Filmvorführungen, Panels und
       Netzwerke, um zu diskutieren, wie indigene Filmemacher*innen in ihrer
       Region mehr Zugang zu Ressourcen bekommen. Berlinale NATIVe hat sich jedes
       zweite Jahr auf eine Region fokussiert – wäre die Reihe länger gelaufen,
       wären wir nach Europa gekommen. Vor ein paar Jahren kamen die Sorben auf
       mich zu und sagten, dass sie auch indigen seien und Filme machen. Das fand
       ich hochinteressant.
       
       Wie schätzen Sie die Postkolonialismusdebatte in Deutschland ein? 
       
       Wenn es nicht nur bei der Debatte bleibt, finde ich es gut. Die Debatten
       müssen zur Aktion führen, sie müssen Folgen haben. Die Provenienzforschung
       entwickelt sich schleppend, aber es gibt Lichtblicke, wie zum Beispiel die
       Initiative der neuseeländischen und australischen Botschaften in Berlin.
       Sie haben mit angestoßen, dass Krankenhäuser und Museen in ganz Deutschland
       die menschlichen Überreste, die seit Jahrzehnten für die „Forschung“
       archiviert wurden, an deren Familien zurückgeben – mit allen nötigen
       Ritualen und Protokollen. Aber es muss viel mehr passieren.
       
       Die Reihe NATIVe wurde vor zwei Jahren eingestellt. 
       
       Ja, aber es geht weiter, und tolle indigene Filme schaffen es weiterhin auf
       die internationale Bühne.
       
       Was kommt für Sie nach der Berlinale? 
       
       Ich habe viele Möglichkeiten. Erst mal bleibe ich in Berlin, ich habe ein
       Haus und einen Garten in der Uckermark. Aber ich werde auch nicht aufhören
       zu arbeiten.
       
       10 Feb 2022
       
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