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       # taz.de -- Schüler Jacob Pensky über teure Kantinen: „Schulessen sozial staffeln“
       
       > In Hamburg wird das Schulessen teurer, weil die Stadt die Förderung
       > komplett streicht. Die Schüler*innen-Kammer hat deshalb eine Petition
       > gestartet.
       
   IMG Bild: Nicht immer gut und in Hamburg auch noch teuer: Schulessen
       
       taz: Was stimmt nicht mit dem Essen in den Hamburger Schulkantinen? 
       
       Jacob Pensky: Ab Februar 2022 [1][steigt der Preis für das Hamburger
       Schulessen um 15 Prozent]. Das bedeutet eine Preiserhöhung von 3,50 Euro
       auf 4,00 Euro pro Mahlzeit. Dies erklärt sich dadurch, dass eine allgemeine
       Subvention des Senats wegfällt. Diese Subvention geschah in Form eines
       Zuschusses von 50 Cent auf jede Mahlzeit, um den Preis konstant auf 3,50
       Euro zu halten.
       
       Was bedeutet das für die Schüler:innen? 
       
       Das Ende dieser Subvention bedeutet eine starke Mehrbelastung für die
       Schüler:innen. Das Hamburger Schulessen war schon vor diesem Wegfall der
       Subvention im bundesweiten Vergleich nicht wirklich günstig. Aus diesem
       Grund fordern wir einen sozial gestaffelten Zuschuss auf das Schulessen für
       die Sekundarklassen I und II, sowie er in den Grundschulen bereits
       vorhanden ist.
       
       Was kann man sich darunter vorstellen? 
       
       Sozial gestaffelt bedeutet, dass abhängig vom Einkommen der Eltern ein Teil
       des Essenspreises von der Stadt übernommen wird. Wenn nötig, wird auch mehr
       als die Hälfte des Essenspreises übernommen, damit alle sich das Schulessen
       leisten können.
       
       Für wie viele Kinder ist es problematisch, wenn die Subvention weg fällt? 
       
       Da kann man auf die Grundschulen schauen, weil alle diese Schüler:innnen
       auch auf weiterführende Schulen gehen werden. In den Grundschulen bekommt
       ein Drittel der Schüler:innen das Essen vom Bund finanziert, über das
       Bildungs- und Teilhabepaket. Diese Unterstützung gibt es auch an
       fortführenden Schulen, aber nur für Schüler:innen, deren Eltern Sozialhilfe
       erhalten. An den Grundschulen gibt es neben diesen Kindern, noch ein
       weiteres Drittel, das von dieser Subvention aktiv profitiert. Wenn man dies
       auf weiterführende Schulen überträgt, kann man sagen, dass 30 Prozent der
       Schülerinnen und Schüler, die in der Grundschule auf den Zuschuss
       angewiesen waren, sich in der weiterführenden Schule das Essen gar nicht
       oder nur schwer leisten können.
       
       Wie entstand die Idee für eine Petition? 
       
       Wir möchten zu diesem Thema natürlich was machen. Es gab schon mediale
       Aufmerksamkeit, durch die Linke und den NDR. Die Behörde für Schule und
       Berufsbildung zeigte sich aber nicht kooperativ, deshalb haben wir eine
       eigene Presseerklärung verfasst und auch einen eigenen Antrag an die
       Behörde gestellt. Gleichzeitig haben wir [2][eine Petition gestartet], um
       den Druck zu erhöhen. Schließlich haben wir gesehen, das bisherige
       Versuche, eine Sozialstaffel einzuführen, gescheitert sind.
       
       Was erhoffen Sie sich davon? 
       
       Wir hoffen unser Anliegen durchzusetzen, welches wir gegenüber der Behörde
       bereits kommuniziert haben. Diese Petition soll unserer Forderung Nachdruck
       verleihen und, falls es keinen anderen Weg gibt, auch erzwingen, dass das
       Thema in der Bürgerschaft diskutiert wird.
       
       4 Feb 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Hamburger-Sparpolitik-waehrend-Corona/!5817779
   DIR [2] https://www.openpetition.de/petition/online/schulessen-in-hamburg-muss-bezahlbar-bleiben
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Lenard Brar Manthey Rojas
       
       ## TAGS
       
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