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       # taz.de -- Putins Atombombendrohung: Die atomare Gefahr ist zurück
       
       > Sowohl Russland als auch die NATO sollten jetzt einen Ersteinsatz von
       > Atomwaffen ausschließen. Alles andere führt in eine Katastrophe.
       
   IMG Bild: Die russischen Interkontinentalraketen RS-24 „Jars“ können mit Atomsprengköpfen ausgerüstet werden
       
       Die existentielle Angst, die wir in den 1980ern hatten, ist wieder da: die
       Gefahr eines Atomkrieges und damit die [1][Zerstörung der Zivilisation] und
       des Klimas auf unserem Planeten. [2][Putin] erinnert uns auf brutale Art
       und Weise daran, dass Atomwaffen noch nicht der Vergangenheit angehören.
       Zwar ist der UN-Vertrag zum Verbot von Atomwaffen seit dem 22. Januar 2021
       gültig, doch wird dieser von allen Atomwaffenstaaten boykottiert.
       
       Mit seiner Ankündigung, die Atomstreitkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft
       zu setzen, geht Putin noch einen Schritt weiter. Diese gefährliche Praxis
       der nuklearen Abschreckung führt in einer angespannten Lage wie dem
       [3][Ukrainekrieg in eine Eskalationsspirale], die in einem Atomkrieg enden
       kann. Das macht die ohnehin sehr gefährliche Situation zu einer
       existentiellen Bedrohung. Sollte es zu einem Atomkrieg kommen, wird es
       keine Gewinner geben.
       
       Jeglicher Einsatz von Atomwaffen verursacht katastrophales humanitäres
       Leid. Die Welt würde massiv in Mitleidenschaft gezogen werden; und auch das
       Klima würde sich so stark verändern, dass eine Hungersnot für Milliarden
       von Menschen drohen würde. Mediziner*innen könnten in diesem Fall
       nicht mehr helfen.
       
       Um den Ernstfall zu verhindern, muss die russische Regierung die
       angekündigte Bereitschaft der nuklearen Streitkräfte zurück- und von einer
       Stationierung von Atomwaffen in Belarus Abstand nehmen. Gleichzeitig muss
       die NATO besonnen reagieren, ohne weiter eskalierend zu wirken, und auf
       Gegenmaßnahmen im nuklearen Bereich verzichten. Es wäre ein weiterer,
       gefährlicher Schritt der Eskalation, sollte die NATO ihrerseits Atomwaffen
       in Osteuropa stationieren.
       
       Sowohl Russland als auch die NATO sollten jetzt öffentlich einen
       Ersteinsatz von Atomwaffen ausschließen. Jegliche militärischen Schritte
       können in dieser Situation eskalierend wirken. Auch ein Zwischenfall oder
       Fehler kann Ungeahntes auslösen – wie ein Streichholz in einem
       ausgetrockneten Wald.
       
       1 Mar 2022
       
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