URI: 
       # taz.de -- Ukrainische Geflüchtete in Deutschland: Aus Leid wird Profit
       
       > Wenn Menschen vor Krieg fliehen, sind Menschenhändler nicht weit.
       > Innenministerin Faeser setzt nun auf mehr Polizei. Doch das reicht nicht
       > aus.
       
   IMG Bild: Lwiw: Oft müssen die Flüchtlinge aus der Ukraine tagelang reisen, bevor sie sicher unterkommen
       
       Seit [1][Geflüchtete in Deutschland am Berliner Hauptbahnhof ankommen], ist
       wiederholt die Warnung zu hören, dass Frauen und Kinder in die Hände von
       Menschenhändlern geraten. Die Verbrecher bieten den Hilfesuchenden an, sie
       bei sich aufzunehmen, und zwingen sie später in die Prostitution. Dass
       Innenministerin Nancy Faeser (SPD) nun verstärkt auf [2][Polizeischutz]
       setzt, ist richtig. Doch es muss noch mehr getan werden.
       
       Denn in diesen Menschenhändlern offenbaren sich brutale, patriarchale
       Strukturen des Kriegs, die nicht an der ukrainischen Grenze Halt machen.
       Der Krieg ermöglicht [3][Menschenhändlern], neue Opfer zu finden. Bereits
       mehr als drei Millionen Menschen sind seit Kriegsbeginn auf der Flucht. Die
       meisten sind Frauen und Kinder. Sie kommen in ein Land, dessen Sprache sie
       nicht sprechen. Sie haben tagelange Reisen hinter sich, sind verzweifelt
       und sehnen sich nach einem sicheren Ort.
       
       Aus dem unvorstellbaren Leid der Frauen und Kinder, die aus ihrer Heimat
       fliehen mussten, schlagen die Menschenhändler Profit. Dass Väter und
       Ehemänner zurückbleiben mussten, kommt nur gelegen. Die Menschenhändler
       bieten ihnen oftmals kostenlose Übernachtungen an. Meist nehmen sie ihren
       Opfern die Reisepässe und ihre Handys weg, zwingen sie dann zur
       Prostitution oder Zwangsarbeit.
       
       Diese Verbrecher machen sich die Körper der Frauen und Kinder zu eigen.
       Jegliche Empathie und Menschlichkeit ist ihnen fern. Deshalb muss alles
       getan werden, diese Verbrecher aufzuspüren und scharf zu verurteilen. Polen
       hat bereits reagiert und die Mindeststrafe von Menschenhändlern von drei
       auf zehn Jahre erhöht. Die Höchststrafe für Sexhandel mit Kindern ist von
       zehn auf fünfundzwanzig Jahre gestiegen. Auch Deutschland sollte härtere
       Strafen verhängen.
       
       Genauso wichtig ist es, Privatpersonen, die Geflüchtete aufnehmen, schnell
       und sicher zu registrieren. Denn jede Maßnahme, welche die Verteilung und
       Unterbringung von Geflüchteten besser koordiniert, trägt dazu bei, diese
       unmenschlichen Verbrecher aufzuhalten.
       
       21 Mar 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Fluechtlinge-aus-der-Ukraine/!5837099
   DIR [2] https://www.tagesschau.de/inland/faeser-ukrainerinnen-101.html
   DIR [3] https://www.dw.com/de/gefahr-f%C3%BCr-gefl%C3%BCchtete-ukrainerinnen-dubiose-%C3%BCbernachtungsangebote-in-berlin/a-61078954
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Sabina Zollner
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Schwerpunkt Flucht
   DIR Gewalt gegen Frauen
   DIR Menschenhandel
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Vertriebene
   DIR Schwerpunkt Rassismus
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Sexuelle Ausbeutung im Krieg: Warnung vor mehr Menschenhandel
       
       Ukrainischen Geflüchteten droht laut OSZE sexuelle Ausbeutung durch
       kriminelle Netzwerke. Die Organisation fordert mehr Schutz von Betroffenen.
       
   DIR Schutz geflüchteter Kinder vor Gewalt: Missbrauch gezielt vorbeugen
       
       In der Flüchtlingshilfe kommt es regelmäßig zu sexualisierter Gewalt an
       Kindern. Deren Schutz muss künftig Priorität haben.
       
   DIR Sprechen über Flucht: Wer flieht, hat Gründe
       
       Eine sprachliche Unterscheidung zwischen Vertriebenen und Migranten steht
       uns nicht zu. Solche Begriffe suggerieren Dringlichkeiten und schaffen
       Kluften.
       
   DIR Berlins Regierende Bürgermeisterin: Instrumentalisierte Ukrainer:innen
       
       Franziska Giffey lobt den Arbeitswillen ukrainischer Geflüchteter und
       impliziert, andere Geflüchtete fragten zunächst nach Sozialleistungen.
       Belege? Fakten? Nope.
       
   DIR +++ Nachrichten zum Ukrainekrieg +++: Verbot von Facebook und Instagram
       
       Die beiden Dienste sind in Russland bereits blockiert, nun wurden sie als
       „extremistisch“ eingestuft und verboten. Josep Borrell verurteilt die
       russischen Streitkräfte scharf.
       
   DIR +++ Nachrichten zum Ukrainekrieg +++: 10 Millionen Menschen auf der Flucht
       
       Die Zahl der geflüchteten Ukrainer:innen in Deutschland steigt auf
       218.000. Wirtschaftsminister Habeck vereinbart mit Katar eine „langfristige
       Energiepartnerschaft“.
       
   DIR Flucht aus der Ukraine: Feldbetten als Notlösung
       
       Fast 200.000 Flüchtlinge aus der Ukraine hat Deutschland bisher erfasst.
       Die Registrierung läuft schleppend, Finanzfragen sind ungeklärt.