# taz.de -- Müdes Niedersachsenderby: Keinen Schritt näher am Aufstieg
> Osnabrück und Braunschweig trennen sich 1:1. Insolvenz des
> Dritt-Liga-Konkurrenten Türkgücü München wirft Osnabrück stärker zurück
> als Braunschweig.
IMG Bild: Sieht sich mittelfristig wieder in der 2. Bundesliga: VfL-Osnabrück
Osnabrück taz | Durch den Rückzug von Türkgücü München aus dem Spielbetrieb
der 3. Liga hat der VfL Osnabrück vier Punkte verloren und Eintracht
Braunschweig drei. Am Samstag trafen die Aufstiegskonkurrenten direkt
aufeinander. Das Niedersachsen-Derby hatte keinen Sieger verdient und
endete dementsprechend Unentschieden.
Die Rivalität der Osnabrücker und Braunschweiger hat Tradition. Die
Braunschweiger riefen „Kühe, Schweine, Osnabrück“, die VfL’er beharrten auf
ihren Regierungsanspruch an der Bremer Brücke. Fußball-Folklore, die
angesichts eines vollen Stadions und Sonnenschein für die besten
Voraussetzungen für ein packendes Niedersachsen-Derby sorgte.
Dass es zumindest in der ersten Halbzeit eins wurde, lag vor allem an den
Osnabrückern. Sie setzten ihre Kontrahenten von Anfang an unter Druck,
kamen zu Torchancen, eroberten durch quirlige Offensivspieler verlorene
Bälle schnell wieder zurück. Der VfL spielte ein wenig wie der FC Bayern.
Er presste schon am gegnerischen Strafraum, war insbesondere durch die
Außenspieler gefährlich, gewährte aber den schnellen [1][Braunschweigern]
in der Defensive teilweise freien Durchgang.
So kam die Eintracht zu Kontern, die auch dazu führten, dass sich die
Osnabrücker mehr in die Defensive zurückzogen. Die Blau-Gelben befreiten
sich vom lila-weißen Druck und erzielten in der 17. Minute das Führungstor
durch Sebastian Müller, der in der vergangenen Saison noch in Osnabrück
spielte.
## Der Rechtsweg soll helfen
Das „Kühe, Schweine, Osnabrück“ klang nun noch inbrünstiger. Braunschweig
spielte mit kühlem Kopf, Osnabrück mit heißem Herz. Nach dem 0:1 erhöhte
der VfL den Druck noch weiter und erzielte eine Minute vor der
Halbzeitpause den Ausgleich durch Marc Heider.
In der zweiten Halbzeit verflachte das Spiel und wurde etwas langweilig.
Keine „Kühe, Schweine“ mehr, wenig Torraumszenen, null Tore, dafür viele
Fouls und Fehlpässe. Wie ein Aufstiegskandidat spielte weder der VfL noch
die Eintracht.
Das Unentschieden nützt beiden Mannschaften im Aufstiegsrennen wenig.
Braunschweig belegt den dritten Platz, hat nun 52 Punkte und drei Zähler
Vorsprung vor Saarbrücken und vier vor Osnabrück, 1860 München und
Mannheim. [2][Die Osnabrücker sehen sich mittelfristig als Zweitligist,]
konnten bislang jedoch noch nie eine Entscheidung um den Auf- oder Abstieg
für sich entscheiden.
Aber erst mal muss der 3. Platz erreicht werden. Der 1. FC Saarbrücken hat
gerichtliche Schritte gegen die Annullierung der Spiele gegen Türkgücü
eingereicht. Sie würden sechs Punkte dadurch verlieren – wenn die
Entscheidung rechtskräftig ist. So gesehen hat die aktuelle Tabelle wenig
Aussagekraft. Die 3. Liga bleibt spannend.
27 Mar 2022
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## AUTOREN
DIR Thomas Wübker
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