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       # taz.de -- Klimastreik in Hamburg: Westliche Privilegien im Fokus
       
       > Rund 12.000 Menschen gingen beim Klimastreik in Hamburg auf die Straße.
       > Fridays for Future benennt gesellschaftliche Probleme deutlicher als
       > früher.
       
   IMG Bild: Die Themen mischen sich: Klimastreik und Anti-Kriegsdemo
       
       Hamburg taz | Dass sich bei diesem zehnten Klimastreik die Themen mischen,
       ist gut an den Plakaten zu erkennen: Darauf steht „Klimagerechtigkeit
       jetzt“ oder „Make peace not war“ auf blau-gelbem Grund. Die von [1][Fridays
       for Future (FFF) organisierte Demonstration] kann und will dieses Mal nicht
       allein für die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels stehen, es ist eine
       Demonstration gegen ein krisenanfälliges System. Dafür kamen laut
       Veranstalter:innen etwa 12.000 Menschen am Freitagmittag in die
       Hamburger Innenstadt.
       
       Die Stimmung ist friedlich, fast alle tragen Masken und halten Abstand,
       soweit das möglich ist. In den Reden ist Erschütterung spürbar: „Was zur
       Hölle geht ab mit dieser Welt?“, fragt FFF-Aktivistin Annika Rittmann die
       Menge: „Was zur Hölle tun wir hier eigentlich?“ Spontaner Applaus brandet
       auf, als Rittmann resümiert: „Wir können uns das Wegsehen nicht mehr
       leisten.“
       
       [2][Der Klimaforscher Mojib Latif] hält eine kurze Rede, es gibt Musik von
       Alli Neumann. Und auch in den weiteren Redebeiträgen wird klar, dass
       Fridays for Future inklusiver werden will. Nicht nur werden weiße,
       westliche Privilegien benannt, auch Rassismus, Sexismus und kapitalistische
       Diskriminierung sind Thema.
       
       Fridays for Future benennt die gesellschaftlichen Problemstellen deutlicher
       als früher, weiß die Zusammenhänge zwischen dem Krieg in der Ukraine,
       deutscher Abhängigkeit von fossilen Autokratien und der drohenden
       Klimakatastrophe klarer zu definieren. Im hinteren Teil der Demonstration
       hält eine Teilnehmerin ein kleines Plakat hoch. [3][Darauf ist zu lesen
       „Dreadlocks für alle“.]
       
       Der Schritt nach vorne, den die Bewegung gemacht hat, hat eventuell die
       letzten Reihen noch nicht gänzlich erreicht. Die Richtung, in die sich FFF
       bewegt, steht jedoch fest. Hin zu einer Organisation, die den Klimawandel
       als globales Problem sieht, mit all seinen Verstrickungen in bestehende
       Diskriminierungs- und Unterdrückungssysteme.
       
       25 Mar 2022
       
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