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       # taz.de -- Dinge, die wir diese Woche gelernt haben: „Putin“ wird umgetauft
       
       > Ein Wildschwein erhält einen neuen Namen, ein ukrainischer Kapitän wird
       > Seenotretter und Twitter beschränkt Propagandagezwitscher.
       
   IMG Bild: Dieser etwa 200 Kilogramm schwere Schwarzwild-Keiler soll nun nicht mehr so heißen wie der russische Präsident
       
       1 Ukrainischer Kapitän rettet Geflüchtete aus Seenot 
       
       Das norddeutsche Handelsschiff „Karina“ befand sich in internationalen
       Gewässern vor Libyen, als es einen Seenotruf empfing. Unter Führung des
       ukrainischen Kapitäns Vasyl Maksymenko nahm die Crew 32 Menschen an Bord.
       Einen völkerrechtswidrigen Pushback nach Libyen lehnte der Ukrainer ab und
       bat stattdessen die [1][„Sea-Eye 4“] um Hilfe. Diese brachte die
       Geflüchteten zum sizilianischen Hafen Augusta.
       
       2 „Putin“, die Wildsau, wird nun umgetauft 
       
       Der Betreiber eines [2][bayerischen Wildparks] traf eine unglückliche
       Namenswahl, als er seinen russischen Keiler „Putin“ nannte. Wegen des
       russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sucht er nun nach einem anderen
       Namen für das unschuldige Tier. Keine Sau, so der Parkchef, habe einen
       solchen Namen verdient. Der noch zu findende neue Name solle auch
       ukrainischen Besucher:innen gefallen. Saugute Idee!
       
       3 Propagandagezwitscher wird endlich gedrosselt 
       
       Twitter hat genug von russischer Propaganda und kickt Konten und Inhalte
       der Kremlregierung aus seinem Vorschlagsalgorithmus. Seit Kriegsbeginn hat
       Moskau die Twitter-Nutzung für die russische Zivilbevölkerung stark
       eingeschränkt, den Dienst für den eigenen Informationsfluss aber weiterhin
       genutzt. Geht gar nicht, findet Twitter – und versucht jetzt, wieder ein
       [3][„Informationsgleichgewicht“] herzustellen.
       
       4 Die Arktis ist bald so dreckig wie unsere Städte
       
       Eigentlich nicht überraschend und trotzdem schwer verdaulich: Plastik
       findet sich auch dort, wo es nichts zu suchen hat – in den Mägen von Tieren
       oder in vulnerablen Ökosystemen. Forschende des [4][Bremerhavener
       Alfred-Wegener-Instituts] haben das jetzt auch für die Arktis festgestellt.
       Laut einer ihrer aktuellen Studien ist die Region längst schon ähnlich
       vermüllt wie eine durchschnittliche Großstadt.
       
       5 Der #Mangel trendet in allen möglichen Kombinationen 
       
       Nachdem die Hashtags #Papiermangel und #Schildermangel auf der
       Twitter-Trendliste als spöttische Mangelhashtags kursierten, geistert nun
       der nächste Engpass durch das riesige Internetz: Ein Palettenmangel droht
       wegen Lieferknappheit russischer Palettennägel. Es scheint, als mangle es
       derzeit vor allem an Improvisationstalent. Wir schlagen daher den Hashtag
       #Impromangel vor.
       
       9 Apr 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://sea-eye.org/ukrainischer-kapitaen-rettet-32-menschen-im-mittelmeer-vor-dem-tod/
   DIR [2] https://www.waldhaus-mehlmeisel.de/2022/04/top-five-namensvorschlaege-zur-abstimmung-fuer-noch-putin/
   DIR [3] https://www.reuters.com/technology/twitter-wont-recommend-russia-govt-accounts-will-prohibit-some-pow-content-2022-04-05/
   DIR [4] https://www.awi.de/en/about-us/service/press/single-view/die-globale-plastikflut-erreicht-die-arktis.html
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Frederike Grund
       
       ## TAGS
       
   DIR Seenotrettung
   DIR Arktis
   DIR Propaganda
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   DIR Wildschwein
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Frontex
   DIR Plastikmüll
       
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