# taz.de -- Umstrittener Protest in Berlin: Al-Kuds-Demo findet nicht statt
> Nach Polizeiangaben hat der Veranstalter den Protest von
> palästinensischen Gruppen abgesagt. Die Innensenatorin wollte den
> Aufmarsch verbieten.
IMG Bild: Fällt dieses Jahr aus: die Al-Kuds-Demo (hier Archivbild von 2017)
Berlin dpa | Die israelfeindliche Al-Kuds-Demonstration von
palästinensischen Gruppen am 30. April in Berlin ist vom Veranstalter
abgesagt worden. Das sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Gründe wurden
nicht bekanntgegeben. Die Berliner Morgenpost hatte zuerst darüber
berichtet.
Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hatte vor einigen Tagen angekündigt, die
Demonstration wenn möglich verbieten zu lassen. Entsprechende Maßnahmen
würden von der Versammlungsbehörde der Polizei geprüft, hieß es.
2020 und 2021 war die Demonstration wegen der Corona-Pandemie ausgefallen.
In diesem Jahr waren von einer „Kuds AG“ unter dem Titel „Demonstration
anlässlich des Kuds-Tages“ 2.000 Teilnehmer auf dem Ku'damm angemeldet. In
früheren Jahren waren bis zu 1200 Demonstranten über den Kurfürstendamm
gezogen. Sprechchöre mit antisemitischen Parolen waren zu hören, Plakate
zeigten Landkarten des Nahen Ostens ohne den Staat Israel.
Laut dem Berliner Versammlungsgesetz kann eine Demonstration verboten
werden, wenn sie den öffentlichen Frieden stört, indem gegen eine
nationale, religiöse oder ethnische Gruppe zum Hass aufgestachelt oder zu
Gewalt aufgefordert wird.
Am Al-Kuds-Tag, der am Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan liegt,
ruft der Iran jedes Jahr zur Eroberung Jerusalems auf. Hintergrund ist die
Besetzung Ost-Jerusalems durch Israel während des Sechstagekrieges 1967.
Al-Kuds ist der arabische Name für Jerusalem.
1 Apr 2022
## TAGS
DIR Polizei Berlin
DIR Palästina
DIR Protest
DIR WDR
DIR Antisemitismus
## ARTIKEL ZUM THEMA
DIR Debatte um WDR-Moderatorin: Schuldige Lebensläufe
Weil sie früher an einer Al-Kuds-Demo teilnahm, setzte der WDR die
Moderation von Nemi El-Hassan aus. Ihre Biografie erinnert mich an meine
Jugend.
DIR Kommentar zum Al-Kuds-Tag: Einen Versuch wäre es wert
Der Rechtsstaat müsste es nicht dulden, wenn Linke, Rechte und schiitische
Prediger gemeinsam ihren Hass auf Juden straffrei herausschreien.