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       # taz.de -- Holocaust-Leugnerin vor Gericht: Haverbeck zu Haftstrafe verurteilt
       
       > Die 93-jährige Holocaust-Leugnerin ist erneut zu einer Haftstrafe
       > verurteilt worden. Das Landgericht Berlin verwarf Berufungen der
       > Angeklagten.
       
   IMG Bild: Wieder einmal wurde Ursula Haverbeck der Prozess gemacht (Archivbild)
       
       Berlin dpa | Die notorische Holocaust-Leugnerin [1][Ursula Haverbeck] ist
       in einem Berufungsprozess in Berlin gescheitert. Das Landgericht der
       Hauptstadt verhängte am Freitag gegen die 93-Jährige eine Gefängnisstrafe
       von einem Jahr und verwarf Berufungen der Angeklagten gegen zwei Urteile
       wegen Volksverhetzung. Haverbeck habe den Holocaust bestritten, begründete
       die Richterin. Reue oder ein Umdenken seien bei der 93-Jährigen nicht zu
       erkennen. Das Landgericht verhandelte über zwei Verfahren, die in der
       ersten Instanz jeweils mit Freiheitsstrafen ohne Bewährung endeten.
       
       Haverbeck hatte Berufung gegen Entscheidungen des Amtsgerichts
       Berlin-Tiergarten eingelegt. [2][2017 erging eine Gefängnisstrafe] von
       sechs Monaten gegen die Witwe aus Nordrhein-Westfalen, weil sie auf einer
       Veranstaltung in Berlin-Lichtenrade geäußert haben soll, dass es den
       Holocaust nicht gegeben habe. Ende 2020 erging ein Jahr Haft, weil sie in
       einem im Internet verbreiteten Interview den [3][Holocaust geleugnet] haben
       soll.
       
       Das Landgericht bestätigte beide Urteile. Eine Gesamtstrafe von einem Jahr
       Haft sei tat- und schuldangemessen, sagte die Vorsitzende Richterin. Die
       Vollstreckung der Strafe habe trotz des hohen Alters der Angeklagten nicht
       zur Bewährung ausgesetzt werden können, weil sie auch in der
       Berufungshauptverhandlung keinerlei Einsicht oder Änderung ihrer Haltung
       gezeigt habe.
       
       Haverbeck war nur wenige Tage vor der zweiten Verurteilung in Berlin aus
       dem Gefängnis in Bielefeld entlassen worden. Sie hatte dort seit Mai 2018
       eine Strafe von insgesamt zweieinhalb Jahren Haft voll verbüßt.
       
       ## Urteil noch nicht rechtskräftig
       
       Das Urteil des Landgerichts ist noch nicht rechtskräftig. Die 93-Jährige,
       deren Anwalt Freispruch verlangte, kann Revision einlegen. Dann müsste sich
       das Berliner Kammergericht mit dem Fall befassen.
       
       Seit Jahren müssen sich immer wieder Strafgerichte mit der notorischen
       Volksverhetzerin befassen. 2004 wurde sie erstmals verurteilt und erhielt
       eine Geldstrafe. Zuletzt ergingen Strafen ohne Bewährung. Wiederholt
       behauptete Haverbeck, dass das Konzentrationslager Auschwitz kein
       Vernichtungslager gewesen sei, Massenmord habe dort nicht stattgefunden.
       Nach Schätzungen von Historikern ermordeten die Nazis allein im KZ
       Auschwitz-Birkenau mindestens 1,1 Millionen Menschen.
       
       2 Apr 2022
       
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