# taz.de -- Lektionen der Woche: #tazdown und Obst im All
> Netflix will nicht teilen, die taz hat jetzt eine Lücke und das Weltall
> ist auch keine Lösung. Fünf Dinge, die wir diese Woche gelernt haben.
IMG Bild: Vermisst Milchschaum und Pizza: Astronaut Matthias Maurer in der ISS
## 1 Strom ist krasser als Streit
Am Mittwoch blieben viele Briefkästen leer, an Kiosken klafften Lücken,
Apps blieben unaktualisiert. Denn erstmals in der 43-jährigen Geschichte
der taz und nach 12.822 Ausgaben [1][fiel eine Ausgabe aus]. Kein Streik,
kein Streit, keine Besetzung – und auch keine russischen Hacker –
verhinderten das Erscheinen, sondern ein läppischer Stromausfall. Am
Donnerstag druckten wir dann eine 8-seitige Beilage „taz von gestern“.
## 2 Netflix will nicht teilen
Nicht 43, sondern 10 Jahre alt ist Netflix. Nun hat das Unternehmen
erstmals [2][einen Kundenrückgang vermeldet]. 200.000 weniger Abos gab’s im
vergangenen Quartal. Die Prognosen sind düster: Der Streamingmarkt scheint
gesättigt, die Konkurrenz ist groß und immer mehr Leute teilen sich
Accounts, wogegen Netflix in Zukunft härter vorgehen will. Die Aktie
stürzte seit Bekanntwerden der Zahlen um fast 40 Prozent ab.
## 3 Im All gibt’s kein Obst
Ob es auf der ISS Netflix gibt, wissen wir nicht. Dank des deutschen
Astronauten Matthias Maurer, der nach sechs Monaten auf der Raumstation
Ende April auf die Erde zurückkehrt, wissen wir aber immerhin einiges
andere. „Ich freue mich auf frischen Salat, frisches Obst, eine knusprige
Pizza“, sagte er. „Und auf einen richtigen Kaffee, Latte macchiato mit
Milchschaum.“ Auch wenn vieles beschissen ist auf dieser Erde, das All ist
auch keine Lösung.
## 4 Manager verdienen mehr
Flüge ins All können sich Top-Manager in den USA immer häufiger leisten.
2021 sind ihre Gehälter im Schnitt um 31 Prozent auf 20 Millionen Dollar
gestiegen. Die Führungskräfte seien laut Studie etwa dafür belohnt worden,
wie sie Lieferengpässe gemeistert hätten. Zudem hätten sich viele
Unternehmen trotz Pandemie gut entwickelt. Firmenchefs verdienen somit das
254-Fache des durchschnittlichen amerikanischen Arbeitnehmers.
## 5 Behörden sind blind
Unfair läuft auch einiges in Deutschland: UN-Menschenrechtsexperte Nils
Melzer sieht [3][ein „Systemversagen“ im Umgang mit Polizeigewalt]. Er
bezog sich etwa auf Videos vom Sommer 2021, die offenbar Polizeigewalt bei
Berliner Demonstrationen zeigten. Für die Bundesregierung sei das
verhältnismäßig gewesen. „Die Behörden sehen nicht, wie blind sie sind. Die
Überwachung der Polizei funktioniert nicht“, so Melzer.
22 Apr 2022
## LINKS
DIR [1] /Serverausfall-legt-taz-lahm/!vn5849581
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DIR [3] /UN-Experte-zu-Situation-in-Deutschland/!5849803
## AUTOREN
DIR Paul Wrusch
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