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       # taz.de -- Wahlen in Slowenien: Linksgrüner Hoffnungsträger
       
       > Aus für den Rechtspopulisten in Ljubljana Janez Janša. Vor allem junge
       > Slowenen bauen auf Robert Golob. Die Herausforderungen für ihn sind groß.
       
   IMG Bild: Der kommende Rregierungschef: Robert Golob
       
       Nach [1][Macrons Wahlsieg in Frankreich] und dem [2][Machtwechsel in
       Slowenien] dürften vielen verantwortlich denkenden Menschen in Europa
       einige Steine vom Herzen gefallen sein. Mit der Niederlage des
       Rechtspopulisten Janez Janša und dem Sieg des linksgrünen Liberalen Robert
       Golob werden die Weichen nicht nur in der nördlichsten Republik des
       ehemaligen Jugoslawiens neu gestellt, sondern auch für die EU und vor allem
       für den westlichen Balkan.
       
       Janša führte den für die Region demokratischen Musterstaat Slowenien in
       eine gefährliche Richtung. Angefeuert von Donald Trump und [3][Victor
       Orbán] wollte er Slowenien von den Resten des „Sozialismus“
       [4][befreien: von der freien Presse] und vom Einfluss der Gewerkschaften.
       Ungarische Zeitungen kauften slowenische auf, der Presseagentur wurde der
       Geldhahn zugedreht, kritische Geister wurden verfolgt oder ins Ausland
       vertrieben. Die Unabhängigkeit des Rechtssystems sollte unterhöhlt werden.
       
       Diesen Umtrieben ist mit der Mobilisierung gerade der jungen Slowenen
       vorerst ein Ende gesetzt. Auch die außenpolitischen Ambitionen Janšas,
       zusammen mit Ungarn und anderen rechtspopulistischen Führungen die
       liberalen Demokratien innerhalb Europas ins Wanken zu bringen, sind vorerst
       gestoppt. Dass nationalistische Extremisten wie der bosnische Serbe und
       Putinfreund Milorad Dodik jetzt in Trauer sind, ist durchaus ein
       Hoffnungszeichen.
       
       Die erst im Januar gegründete „Bewegung Freiheit“ und der neue
       Regierungschef allerdings stehen vor großen Herausforderungen. Die Bewegung
       setzt sich vor allem aus linken und grünen jungen Enthusiasten zusammen,
       die in Zeiten des Putinkriegs noch viele außenpolitische Probleme zu lösen
       haben. Immerhin ist der Neue, Robert Golob, ein erfahrener Manager. Und der
       sozialdemokratische Koalitionspartner kann mit der wahrscheinlichen
       Außenministerin Tanja Fajon eine langjährige EU-Politikerin beisteuern.
       
       25 Apr 2022
       
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   DIR Erich Rathfelder
       
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