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       # taz.de -- +++ Nachrichten zum Ukrainekrieg +++: Moskau droht YouTube
       
       > Johnson verspricht Kiew neue Finanz- und Militärhilfen. Russische Truppen
       > konzentrieren sich in der Ostukraine. Moskau droht YouTube nach Sperrung
       > von Duma-TV.
       
   IMG Bild: YouTube blockiert den Kanal des russischen Abgeordnetenhauses Duma-TV
       
       ## Moskau droht YouTube nach Sperrung von Duma-TV mit Vergeltungsmaßnahmen
       
       Russland hat nach der Sperrung des Youtube-Kanals des russischen
       Abgeordnetenhauses mit Vergeltungsmaßnahmen gegen die US-Videoplattform
       gedroht. Der Duma-Vorsitzende Wjatscheslaw Wolodin erklärte am Samstag im
       Messengerdienst Telegram, die Sperrung von Duma-TV verletze die „Rechte der
       Russen“. Er warf Washington vor, „ein Monopol auf die Verbreitung von
       Informationen“ anzustreben. „Das können wir nicht zulassen“, fügte der
       Duma-Vorsitzende hinzu. Die Sprecherin des Außenministeriums, Maria
       Sacharowa, erklärte, Youtube habe mit der Blockade „sein eigenes Schicksal
       besiegelt“. Sie rief dazu auf, Youtube-Inhalte „rasch“ auf russische
       Videoplattformen zu übertragen.
       
       Youtubes Mutterkonzern Google bestätigte die Sperrung von Duma-TV auf der
       Videoplattform. Die Entscheidung sei aufgrund der von den USA gegen
       Russland verhängten Sanktionen getroffen worden. „Google verpflichtet sich,
       alle geltenden Sanktionen und Handelsgesetze einzuhalten“, erklärte ein
       Konzernsprecher. „Wenn ein Konto gegen unsere Nutzungsbedingungen verstößt,
       ergreifen wir angemessene Maßnahmen.“
       
       Duma-TV hat nach Angaben Moskaus mehr als 145.000 Abonnenten. Der Kanal
       sendet Ausschnitte aus Parlamentsdebatten und Interviews mit russischen
       Abgeordneten. Am Samstagmorgen war er auf Youtube nach Berichten von
       AFP-Journalisten nicht mehr zugänglich. Die russische
       Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor forderte Google auf, die Sperrung von
       Duma-TV „sofort“ wieder rückgängig zu machen.
       
       Die russischen Behörden hatten Youtube seit Beginn des Militäreinsatzes in
       der Ukraine bereits mehrfach beschuldigt, Kanäle russischer Medien und
       Funktionäre gesperrt zu haben. Am Donnerstag warf Roskomnadsor Youtube vor,
       Falschnachrichten über den russischen Militäreinsatz im Nachbarland zu
       verbreiten und kündigte an, Google jegliche Werbung für seine Dienste im
       Land zu verbieten.
       
       Die Medienaufsichtsbehörde hatte Google und Youtube bereits im März
       „terroristische Aktivitäten“ vorgeworfen und damit den ersten Schritt für
       ein Verbot eingeleitet. Russland hatte zuvor bereits den Zugang zu den im
       Land populären Online-Netzwerken Instagram, Facebook und Twitter blockiert.
       Auch die meisten der letzten unabhängigen Medien in Russland sind
       inzwischen blockiert. (afp)
       
       ## Zentralbank hat Wechselkurs zum US-Dollar eingefroren
       
       Die ukrainische Zentralbank hat nach dem russischen Überfall vor über sechs
       Wochen den Wechselkurs der Landeswährung Hrywnja zum US-Dollar eingefroren.
       „Nach unserem Sieg werden wir schrittweise zum gewohnten Regime des freien
       Wechselkurses zurückkehren und schrittweise die Einschränkungen aufheben“,
       sagte der Vizechef der Zentralbank, Serhij Nikolajtschuk, am Samstag im
       Fernsehen.
       
       Am ersten Kriegstag am 24. Februar lag der offizielle Wechselkurs bei 29,25
       Hrywnja für einen US-Dollar und ist seitdem auf diesem Stand geblieben. Bei
       anderen ukrainischen Banken weicht der Kurs nicht mehr als zehn Prozent
       davon ab. Im März lag die Inflation in der Ukraine um 13,7 Prozent über dem
       Vorjahresmonat. Insbesondere Lebensmittel verteuerten sich beinahe um 20
       Prozent. (dpa)
       
       ## Ukraine meldet Beschädigung eines Salpetersäure-Lager bei Kämpfen in der
       Ostukraine
       
       Unweit der umkämpften ostukrainischen Stadt Rubischne ist offenbar ein
       Lager mit Salpetersäure durch Beschuss beschädigt worden. „Wenn Sie in
       einem Gebäude sind, schließen Sie Türen und Fenster!“, warnte der
       Gouverneur des Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, am Samstag. Menschen in
       Bombenschutzkellern sollten diese nicht verlassen. Gleichzeitig
       veröffentlichte er ein Video mit einer dicken rötlichen Wolke, die von
       Salpetersäure stammen soll.
       
       Hajdaj sprach von russischem Beschuss. Die prorussischen Separatisten von
       Luhansk machten dagegen ukrainische Kräfte für den Chemieunfall
       verantwortlich. Die Berichte waren nicht unabhängig überprüfbar.
       Salpetersäure kann unter anderem gesundheitsschädigende Dämpfe freisetzen.
       
       Im benachbarten Lyssytschansk forderte der Chef der militärischen
       Stadtverwaltung die verbliebenen Bürger zu Flucht auf. „Leider lässt der
       Beschuss nicht nach“, sagte Olexander Sajika in einer Videobotschaft. Es
       sei überall gefährlich. Das Gebiet Luhansk werde jedoch nicht aufgegeben.
       (dpa)
       
       ## Britischer Premier Johnson trifft Selenski in Kiew
       
       Großbritanniens Premierminister Boris Johnson ist zu einem unangekündigten
       Besuch nach Kiew gereist und hat sich dort mit dem ukrainischen Präsidenten
       Wolodymyr Selenski getroffen. Der Besuch sei ein „Zeichen der Solidarität
       mit dem ukrainischen Volk“, sagte ein Sprecher des britischen
       Regierungschefs.
       
       Selenski veröffentlichte im Messengerdienst Telegram mehrere Fotos, die ihn
       zusammen mit Johnson zeigen. „Willkommen in Kiew, mein Freund!“, schrieb
       er. Johnson twitterte, dass Großbritannien „ein neues Paket an finanzieller
       und militärischer Hilfe schnürt, das unser Engagement für den Kampf seines
       Landes gegen den barbarischen Feldzug Russlands beweist“. Großbritannien
       sei „führend bei der militärischen Unterstützung der Ukraine, führend in
       der Anti-Kriegs-Koalition, führend bei den Sanktionen gegen den russischen
       Aggressor“, erklärte der Vize-Chef des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij
       Sybyha.
       
       Johnson reiht sich ein in die Riege führender europäischer Politiker, die
       derzeit nach Kiew reisen, um der Ukraine ihre Unterstützung zuzusichern.
       Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer traf sich ebenfalls am Samstag mit
       Selenskyj. Am Freitag waren bereits EU-Kommissionspräsidentin Ursula von
       der Leyen und der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell nach Kiew gereist. Vor
       einem Treffen mit Selenskyj besuchten sie Butscha, wo sie zusammen mit dem
       slowakischen Regierungschef Eduard Heger ein Massengrab in Augenschein
       nahmen. (dpa/rtr/ap)
       
       ## Mehr als zehn Milliarden Euro für Ukraine
       
       Bei einer weltweiten Spendenaktion für Flüchtlinge aus der Ukraine sind
       Zusagen in Höhe von insgesamt 10,1 Milliarden Euro zusammengekommen. Bei
       der „Stand Up For Ukraine“-Kampagne seien 9,1 Milliarden Euro zugesagt
       worden, eine weitere Milliarde stelle die EU-Kommission gemeinsam mit der
       Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) bereit, sagte
       EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Samstag in Warschau.
       
       „600 Millionen Euro davon werden an die Ukraine, die ukrainischen Behörden
       und zum Teil an die Vereinten Nationen gehen“, sagt Kommissionspräsidentin
       Ursula von der Leyen auf einer Geberkonferenz in Warschau. „Und 400
       Millionen Euro gehen an die Frontstaaten, die so hervorragende Arbeit
       leisten und den Flüchtlingen helfen, die kommen.“
       
       „Unser Mut muss geteilt werden von allen in der Welt“, forderte der
       ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft. Der
       Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin habe eine humanitäre Krise
       ausgelöst, die immer schlimmer werde, merkte der zugeschaltete kanadische
       Regierungschef Justin Trudeau an.
       
       Einberufen wurde die Geberkonferenz von der Nichtregierungsorganisation
       Global Citizen, der EU-Kommission und der kanadischen Regierung. Die Gelder
       sollen etwa an Projekte der Vereinten Nationen und örtlicher
       Hilfsorganisationen gehen. Der Konferenz war eine Social-Media-Kampagne
       vorausgegangen, an der sich Musiker, Schauspieler und Sportler beteiligten.
       Das Motto lautete „Stand Up for Ukraine“. Popgrößen von Elton John bis
       Céline Dion riefen dabei zu Spenden auf. (afp/rtr/dpa)
       
       ## EU-Außenbeauftragter: Waffenlieferungen wichtiger als Sanktionen
       
       Angesichts der erwarteten russischen Offensive in der Ostukraine drängt der
       EU-Außenbeauftragte Josep Borrell die Mitgliedstaaten der Europäischen
       Union dazu, ihre Waffenlieferungen zu verstärken. „Legt den Schwerpunkt auf
       Waffenlieferungen“, forderte er am Samstag nach seinem Besuch in Kiew auf
       seiner Rückreise nach Polen vor Journalisten. „Sanktionen sind wichtig,
       aber Sanktionen werden das Problem der Schlacht im Donbass nicht lösen.“ Es
       sei klar: „Der Krieg wird in der Schlacht um den Donbass entschieden.“
       
       Der EU-Außenbeauftragte war am Freitag zusammen mit der
       EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Kiew, um mit Präsident
       Wolodymyr Selenskyj und anderen Regierungsvertretern zu sprechen. Die
       beiden besuchten außerdem den Vorort Butscha, in dem derzeit Ermittlungen
       zu massiven Kriegsverbrechen an der Zivilbevölkerung laufen, für die die
       russischen Streitkräfte verantwortlich gemacht werden.
       
       An diesem Montag beraten die EU-Außenminister über die Unterstützung für
       die Ukraine. Dabei wird es auch um eine weitere Einschränkung der
       Energie-Importe aus Russland gehen. „Alle fragen mich, wann stoppst du das
       Gas. Was den Krieg angeht, ist das nicht die Schlüsselfrage“, betonte
       Borrell. „Auch wenn man morgen aufhört, Gas zu kaufen, wird Russland weiter
       kämpfen.“ Russland werde wohl noch genug Geldreserven haben, um den Krieg
       noch eine Weile fortzusetzen. Die absolute Schlüsselfrage sei daher die der
       Waffenlieferungen: „Wann und wie und was wird geliefert.“ (dpa)
       
       ## Russische Truppen versammeln sich im Osten der Ukraine
       
       Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigt, dass sich
       russische Truppen im Osten der Ukraine versammelten. „Das wird eine harte
       Schlacht“, sagt er auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Österreichs
       Kanzler Karl Nehammer in Kiew. „Wir glauben an diesen Kampf und unseren
       Sieg. Wir sind bereit, gleichzeitig zu kämpfen und nach diplomatischen
       Wegen Ausschau zu halten, um diesen Krieg zu beenden.“ (rtr)
       
       ## Militärmanöver in Kaliningrad
       
       Russland hat ein Militärmanöver in seiner westlichen Exklave Kaliningrad
       abgehalten. Das meldet die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf
       das Baltische Flottenkommando der russischen Marine. Beteiligt gewesen
       seien bis zu 1000 Militärangehörige. Außerdem hätten Kampfjets vom Typ
       Su-27 und Bomber vom Typ Su-24 übernacht Angriffe auf Boden- und Luftziele
       geübt. Ein Grund für die Manöver wurde nicht genannt. Kaliningrad liegt an
       der Ostsee zwischen den Nato-Ländern Polen und Litauen. Am Mittwoch hatte
       der stellvertretende russische Außenminister Alexander Gruschko die
       europäischen Staaten davor gewarnt, sollten sie gegen die Exklave vorgehen,
       wäre dies ein Spiel mit dem Feuer. (rtr)
       
       ## Ursula von der Leyen in Butscha
       
       EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen geht nach eigenen Worten
       davon aus, dass russische Truppen Kriegsverbrechen gegen Zivilisten in der
       Ukraine verübt haben. Bei ihrem Besuch am Freitag in Butscha habe sie mit
       ihren eigenen Augen die Zerstörung des Ortes in der Nähe von Kiew gesehen,
       sagt sie in einem Zug, in dem sie die Ukraine am Samstag verließ. „Mein
       Instinkt sagt: Wenn das kein Kriegsverbrechen ist, was ist dann ein
       Kriegsverbrechen.“
       
       Anwälte müssten genau nachforschen. Ein gemeinsames Ermittlungsteam der EU
       und der Ukraine arbeite daran, Beweise für mögliche Kriegsverbrechen für
       künftige Gerichtsverfahren zu sammeln. „Es ist extrem wichtig, dass das gut
       dokumentiert ist, um Niederlagen vor Gericht zu vermeiden, weil die Beweise
       nicht gut genug sind.“ Russland hat Kriegsverbrechen-Vorwürfe
       zurückgewiesen und bestritten, Zivilisten ins Visier genommen zu haben.
       (rtr)
       
       ## Italien will nach Ostern Botschaft in Kiew öffnen
       
       Italien will seine Botschaft in der ukrainischen Hauptstadt Kiew gleich
       nach Ostern wieder öffnen. „Wir waren die letzten, die Kiew verlassen
       haben, und wir werden unter den ersten sein, die zurückkehren“, sagt
       Außenminister Luigi Di Maio. Wie viele andere Staaten hatte auch Italien
       wegen des Vormarsches der russischen Truppen auf Kiew seine Vertretung dort
       geschlossen. Di Maio fügt hinzu, dass zugleich der diplomatische Druck
       erhöht werden müsse, um den russischen Präsidenten Wladimir Putin an den
       Verhandlungstisch zu bringen und einen Waffenstillstand zu erreichen. (rtr)
       
       ## EU berät mit Chefankläger des IStGH über mögliche Kriegsverbrechen
       
       Die EU wird in den nächsten Tagen mit dem Chefankläger des Internationalen
       Strafgerichtshofs (IStGH) über Ermittlungen wegen möglicher
       Kriegsverbrechen in der Ukraine beraten. Am Sonntag werde der
       EU-Außenbeauftragte Josep Borrell Chefankläger Karim Khan zu Gesprächen in
       Luxemburg empfangen, teilte die EU-Kommission am Samstag mit. Tags darauf
       nehme Khan an einem Treffen der EU-Außenminister teil.
       
       Der IStGH in Den Haag hat bereits entsprechende Ermittlungen aufgenommen.
       Mit dem Schritt macht die EU ihre Unterstützung für die Untersuchung
       mutmaßlicher Gräueltaten in der Ukraine, insbesondere in Butscha, deutlich.
       In dem Kiewer Vorort waren nach ukrainischen Angaben nach dem Rückzug der
       russischen Armee zahlreiche Leichen von Zivilisten gefunden worden.
       
       Die Ukraine und einige benachbarte EU-Staaten warfen Russland daraufhin
       Kriegsverbrechen vor. Hochrangige EU-Vertreter waren mit diesbezüglichen
       Äußerungen bislang zurückhaltender und wollen Ermittlungsergebnisse
       abwarten. Moskau bestreitet jegliche Verantwortung und spricht von
       gefälschten Fotos und Videos.
       
       EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der EU-Außenbeauftragte
       Borrell hatten Butscha am Freitag besucht. Bei ihrer Abreise am Samstag
       sagte von der Leyen: „Wenn das kein Kriegsverbrechen ist, was ist dann ein
       Kriegsverbrechen?“ Allerdings sei eine gründliche Untersuchung der Fälle
       notwendig, damit die Anschuldigungen später vor Gericht Bestand hätten. Die
       EU stellt 7,5 Millionen Euro für die Ausbildung ukrainischer Staatsanwälte
       bereit, die mögliche Kriegsverbrechen untersuchen sollen. (afp)
       
       ## Scholz wirft Putin Imperialismus vor
       
       Bundeskanzler Olaf Scholz wirft dem russischen Präsidenten Wladimir Putin
       ein imperialistisches Denken vor, „wie wir es aus dem 19., dem 18., dem 17.
       und anderen Jahrhunderten kennengelernt haben“. Er fordert von Putin erneut
       einen sofortigen Waffenstillstand und den Abzug der russischen Truppen aus
       der Ukraine. „Du zerstörst die Zukunft Deines eigenen Landes“, sagt Scholz
       auf einer SPD-Wahlveranstaltung in Lübeck. Die westlichen Sanktionen
       zeigten „jetzt schon dramatische Auswirkungen auf die wirtschaftliche
       Entwicklung Russlands“. Man werde der Ukraine zudem helfen, sich selbst zu
       verteidigen. „Es ist richtig, dass wir sie mit Verteidigungswaffen
       ausstatten. Wir haben es getan und werden es weiter tun.“ (rtr)
       
       ## 10 Fluchtkorridore für Samstag geplant
       
       Die Ukraine und Russland haben sich nach Angaben der ukrainischen
       Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk auf zehn Fluchtkorridore an
       diesem Samstag in den belagerten Gebieten verständigt. Darunter sei einer
       für die eingekesselte und unter Beschuss liegende Hafenstadt Mariupol, sagt
       Wereschtschuk. Durch ihn sollten Menschen mit privaten Verkehrsmitteln in
       Sicherheit gebracht werden. (rtr)
       
       ## Faeser kündigt Ausbau des deutschen Katastrophenschutzes an
       
       Bundesinnenministerin Nancy Faeser kündigt angesichts der gesteigerten
       Bedrohungslage durch den Krieg in der Ukraine einen Ausbau des deutschen
       Katastrophenschutzes an. „Es existieren aktuell noch 599 öffentliche
       Schutzräume in Deutschland“, sagt die SPD-Politikerin der Welt am Sonntag.
       „Wir werden prüfen, ob es noch mehr solcher Anlagen gibt, die wir
       ertüchtigen könnten. Der Rückbau ist jedenfalls gestoppt.“
       
       Vor allem müsse die Bausubstanz von Gebäuden verstärkt werden. „Da geht es
       um Tiefgaragen, U-Bahnhöfe und Keller. Dazu arbeiten wir an neuen
       Konzepten.“ Faeser verspricht weitere Finanzmittel für den
       Katastrophenschutz. „Die Zeitenwende, die wir durch den Krieg erleben,
       erfordert, dass wir den Schutz auch vor militärischen Bedrohungen erheblich
       stärken müssen. Wir arbeiten intensiv daran, dass der Bund hier stärker
       koordinieren und steuern kann.“ (rtr)
       
       ## Angriffe im Donbass im Osten des Landes dauern an
       
       Die Angriffe russischer Einheiten im Donbass im Osten der Ukraine gehen
       ukrainischen Angaben zufolge weiter. Die russischen Truppen konzentrierten
       sich darauf, die Orte Rubischne, Nischne, Popasna und Nowobachmutiwka zu
       übernehmen und die volle Kontrolle über die Stadt Mariupol zu erlangen,
       berichtete die Agentur Unian unter Berufung auf den Bericht zur
       militärischen Lage des ukrainischen Generalstabs am Samstagmorgen.
       
       Der Gouverneur von Luhansk, Serhij Hajdaj, hatte am Freitag der
       Internet-Zeitung „Ukrajinska Prawda“ gesagt, dass im Gebiet Luhansk die
       Situation in den Städten Rubischne und Popasna am schwierigsten sei. Ein
       Teil der 50 000-Einwohner-Stadt Rubischne sei von russischen Einheiten
       eingenommen worden, es gebe ständige Positionskämpfe und Beschuss. Auch
       Popasna mit seinen rund 20 000 Einwohnern werde seit mehr als einem Monat
       „niedergebügelt“, sagte Hajdaj. Es sei unmöglich, Menschen von dort zu
       evakuieren, da „dort links und rechts alles bombardiert“ werde. Die Angaben
       konnten nicht unabhängig geprüft werden.
       
       Von den Militärexperten des US-Kriegsforschungsinstituts Institute for the
       Study of War (ISW) hieß es in der Nacht zu Samstag zu Mariupol, dass die
       ukrainischen Streitkräfte weiter Verteidigungsstellungen im Osten und
       Südwesten der belagerten Hafenstadt hielten, vor allem beim Stahlwerk
       Asovstal und im Bereich des Hafens. Im Bericht des ukrainischen
       Generalstabs hieß es laut Unian weiter, die Streitkräfte des Landes hätten
       am Freitag sieben Angriffe russischer Einheiten zurückschlagen können. Auch
       rund um die von russischen Truppen besetzte Stadt Isjum im Gebiet Charkiw
       seien Angriffe abgewehrt worden. Im Süden seien erneut Ziele in der Region
       Odessa vom Territorium der von Russland annektierten Krim aus mit Raketen
       beschossen worden. (dpa)
       
       ## Innenpolitiker fordern striktes Vorgehen bei pro-russischen Demos
       
       Mit Blick auf geplante pro-russische Demonstrationen am Wochenende haben
       Innenpolitiker ein striktes Durchgreifen der Polizei bei Verstößen gegen
       Auflagen oder Gesetze gefordert. „Wenn zu Hass aufgerufen wird und
       Straftaten begangen werden, muss die Versammlung aufgelöst werden“, sagte
       der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Sebastian
       Hartmann, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
       
       Die Demonstrations- und Meinungsfreiheit sei ein hohes grundrechtlich
       geschütztes Gut, Menschen sollten und dürften Protest kundtun. „Was jedoch
       nicht geht, ist, dass die russische Invasion in die Ukraine, wo solch
       furchtbare Kriegsverbrechen wie in Butscha geschehen, auf unseren Straßen
       gefeiert und verherrlicht wird“, sagte Hartmann. Die Versammlungsbehörden
       müssten jede Anmeldung genau überprüfen und die Demonstrationen mit
       Auflagen versehen.
       
       Die innenpolitische Sprecherin der Grünen, Irene Mihalic, sagte dem RND:
       „Es ist schier unerträglich, wenn angesichts des russischen Angriffskrieges
       und vor dem Hintergrund des Massenhaften Mordens in Orten wie Butscha die
       Aggressoren öffentlich gefeiert werden.“ Die Polizei solle daher sehr genau
       darauf achten, wann eine strafrechtliche Grenze überschritten werde, zum
       Beispiel wenn Kriegsverbrechen öffentlich gebilligt würden. Dies könne etwa
       durch das Z-Symbol in einem bestimmten Kontext geschehen. (dpa)
       
       ## Waffenlieferungen aus Bundeswehrbestand kaum noch möglich
       
       Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht sieht kaum noch
       Möglichkeiten, die Ukraine direkt aus Bundesbeständen mit Waffen und
       Material zu versorgen. Um die Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr
       aufrecht zu erhalten, müssten künftige Lieferungen an die Ukraine zunehmend
       direkt über die Rüstungsindustrie erfolgen, sagte die SPD-Politikerin der
       Augsburger Allgemeinen.
       
       „Bei Lieferungen aus den Beständen der Bundeswehr, das muss ich ehrlich
       sagen, sind wir aber inzwischen an eine Grenze gekommen“, sagte die
       Ministerin. „Denn die Truppe muss weiter in der Lage sein, die Landes- und
       Bündnisverteidigung zu gewährleisten.“ Das bedeute aber nicht, dass
       Deutschland nicht noch mehr für die Ukraine tun könne, betonte Lambrecht.
       „Deshalb haben wir ja auch geklärt, was die Industrie direkt liefern
       könnte“, sagte sie. Sie bekräftigte, weiterhin keine Details über
       Waffenlieferungen nennen zu können. (dpa)
       
       ## Tausende zusätzliche russische Soldaten nahe Charkiw
       
       Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben eines führenden Vertreters
       des US-Verteidigungsministeriums Tausende zusätzliche Soldaten nahe der
       Grenze zur ukrainischen Stadt Charkiw zusammengezogen. Die Zahl der
       taktischen Bataillone in der Nähe der russischen Stadt Belgorod sei von 30
       auf inzwischen 40 angestiegen, sagte ein ranghoher Beamter am Freitag.
       
       Er nannte keine genaue Zahl der zusätzlichen Truppen, aber solche
       Bataillone bestehen typischerweise aus etwa 600 bis 1.000 Soldaten. Das
       russische Militär ziehe seine Kräfte dort zusammen, um seinen Einsatz auf
       die Eroberung der ostukrainischen Region Donbass zu konzentrieren, sagte
       er. Die umkämpfte Metropole Charkiw liegt nahe der russischen Grenze. (dpa)
       
       ## Mehr 6.500 Menschen aus Kiew in Sicherheit
       
       Mehr als 6.500 Menschen haben nach Angaben aus Kiew am Freitag umkämpfte
       ukrainische Gebiete verlassen können. Das teilte die ukrainische
       Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Freitagabend in einer auf
       Facebook veröffentlichten Videobotschaft mit. Mehr als 1.600 Menschen
       stammten aus der belagerten Hafenstadt Mariupol, mehr als 3.500 seien
       Bewohner des Gebiets Saporischschja. Rund 1.500 weitere Menschen habe man
       aus dem Gebiet Luhansk evakuieren können.
       
       In der südukrainischen Stadt Melitopol würden von russischen Einheiten seit
       24 Stunden acht Evakuierungsbusse festgehalten, sagte Wereschtschuk weiter.
       Man führe Verhandlungen über die Rückgabe der Busse, um Menschen wie
       geplant zu evakuieren.
       
       Die ukrainische Regierung hatte am Morgen landesweit zehn Fluchtkorridore
       angekündigt. Die Routen werden jeden Tag neu eingerichtet. Aus Moskau hieß
       es, aus Mariupol seien binnen 24 Stunden mehr als 750 Menschen ohne
       Beteiligung ukrainischer Behörden evakuiert worden. Russland und die
       Ukraine werfen sich immer wieder gegenseitig vor, die Evakuierung von
       Ortschaften und Städten zu sabotieren. (dpa)
       
       ## Moskau beschuldigt Kiew wegen gescheitertem Gefangenenaustausch
       
       Moskau warf Kiew zudem vor, am Scheitern eines für Freitag geplanten
       Austausches von Kriegsgefangenen zwischen Russland und der Ukraine Schuld
       zu sein. Das sagte Generalmajor Michail Misinzew vom russischen
       Verteidigungsministerium am Freitagabend. Kiew habe im Laufe des Tages
       wiederholt Änderungen am Format des Austausches vorgenommen, die Zahl der
       Kriegsgefangenen reduziert und den Austausch schließlich ohne Begründung
       abgelehnt, sagte Misinzew.
       
       Dieses Verhalten zeige eine Gleichgültigkeit der ukrainischen Führung
       gegenüber dem Schicksal ihrer Streitkräfte, sagte Misinzew. Moskau trete
       „jeden Tag“ mit einer Initiative zu einem Gefangenenaustausch an die
       ukrainische Seite heran. Auch Vertreter des Internationalen Komitees vom
       Roten Kreuz stünden Aufrufen Russlands bezüglich des Austauschs von
       Kriegsgefangenen praktisch gleichgültig gegenüber. Aus Kiew gab es am
       Freitag keine Angaben zu dem Thema. (dpa)
       
       ## Pentagon macht Russland für Kramatorsk verantwortlich
       
       Nach Ansicht des US-Verteidigungsministeriums sind die russischen
       Streitkräfte für den tödlichen Raketenangriff auf einen Bahnhof in der
       ostukrainischen Stadt Kramatorsk verantwortlich. Russlands offizielle
       Dementis in dieser Sache seien „nicht überzeugend“, sagte der Sprecher des
       Pentagons, John Kirby, am Freitag. „Unsere Einschätzung ist es, dass das
       ein russischer Angriff war und dass sie eine ballistische
       Kurzstreckenrakete genutzt haben, um ihn auszuführen“, sagte Kirby. Mit
       Blick auf die zivilen Opfer sagte er, der Angriff sei erneut ein Beispiel
       der russischen „Brutalität“ und der „Sorglosigkeit“ gegenüber der
       Zivilbevölkerung.
       
       Nach Angaben eines ranghohen Pentagon-Vertreters setzte Russland bei dem
       Angriff wohl den Raketentyp SS-21 ein, der in Russland unter dem Namen
       Totschka bekannt ist. Bislang sei noch unklar, ob dabei auch Streumunition
       zum Einsatz gekommen sei, sagte der leitende Beamte. Die Ukraine und
       Russland gaben sich am Freitag gegenseitig die Schuld für die Attacke.
       Westliche Politiker und Analysten zeigten sich aber überzeugt, dass es sich
       um einen russischen Angriff handelte.
       
       Bei dem Angriff auf den Bahnhof waren 50 Menschen getötet worden, darunter
       fünf Kinder. Etwa 100 Menschen wurden verletzt, wie der Gouverneur des
       Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, sagte. An dem Bahnhof hätten Tausende
       Menschen darauf gewartet, fliehen zu können. (dpa)
       
       ## Tausend Seeleute sitzen in ukrainischen Häfen und Gewässern fest
       
       Die UNO fordert „dringende“ Hilfsmaßnahmen für rund tausend Seeleute, die
       auf Handelsschiffen in ukrainischen Häfen und Gewässern festsitzen. Wie die
       Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und die Internationale
       Schifffahrtsorganisation (IMO) am Freitag mitteilten, dürfen die mehr als
       hundert Schiffe die ukrainischen Häfen und Gewässer seit Beginn des
       Ukraine-Kriegs nicht verlassen. Sie baten daher das UN-Flüchtlingshilfswerk
       (UNHCR), das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und die
       Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, „dringend Maßnahmen zu ergreifen“, um
       bei der Versorgung der Schiffe zu helfen.
       
       „Zusätzlich zu den Gefahren, die durch Angriffe entstehen, fehlt es vielen
       der betroffenen Schiffe an Nahrung, Treibstoff, Trinkwasser und anderen
       lebenswichtigen Vorräten“, heißt es in dem Hilfsaufruf. „Die Situation der
       Seeleute aus vielen Ländern wird dadurch immer unhaltbarer“, erklärten ILO
       und IMO.
       
       Nach Angaben der IOM sitzen die mindestens tausend Seeleute unter anderem
       im Hafen der belagerten Hafenstadt Mariupol und auf Schiffen im Asowschen
       Meer fest. Die ILO hatte Russland bereits im März aufgefordert, den
       Ukraine-Krieg „unverzüglich und bedingungslos“ zu beenden. (afp)
       
       ## Forderungen nach Angriff auf Bahnhof in Kramatorsk
       
       Nach dem Angriff auf einen Bahnhof in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk
       fordert Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner Videoansprache eine
       „entschlossene globale Reaktion auf dieses Kriegsverbrechen.“ 52 Zivilisten
       sind bei dem Anschlag getötet worden. Der Gouverneur der Region, Pavlo
       Kyrylenko, erklärt, der Bahnhof sei von einer ballistischen
       Kurzstreckenrakete des Typs „Tochka U“ getroffen worden. Die Rakete soll
       Streumunition enthalten haben, die in der Luft explodiert und sich über ein
       größeres Gebiet verteilt. Reuters konnte die Angaben nicht unabhängig
       überprüfen. (rtr)
       
       ## Selenski will Fragebogen zu EU-Beitritt beantworten
       
       Die Ukraine will binnen einer Woche einen Fragebogen der Europäischen Union
       beantworten, der als Grundlage für Beitrittsgespräche dient. „Unsere
       Regierung wird die Antworten qualitativ und sehr schnell vorbereiten. Ich
       denke, binnen einer Woche“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr
       Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache am Freitagabend.
       
       Am Freitag hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei ihrem
       Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew einen Fragebogen überreicht, der
       die Grundlage für die Gespräche über den Beitritt sein soll. Kiew hatte
       kurz nach Beginn der russischen Invasion in die Ukraine die Mitgliedschaft
       in der EU beantragt.
       
       Derzeit prüft die EU-Kommission auf Bitten des Rats der EU-Staaten den
       Antrag. Der EU-Beitritt ist ein langer und komplizierter Prozess. Selbst
       wenn die EU-Kommission den Antrag positiv bewerten sollte, könnte allein
       der Start der Aufnahmeverhandlungen noch lange auf sich warten lassen, da
       alle EU-Staaten einverstanden sein müssen. Von der Leyen versprach am
       Freitag jedoch Tempo.
       
       Selenskyj sagte weiter, er sei sich sicher, dass der Weg von Erfolg gekrönt
       sein werde. „Ich bin überzeugt, dass wir der Realisierung unseres
       langjährigen Ziels endlich nahe sind.“ Die Ukraine werde Teil der
       Europäischen Union, daran gebe es keine Zweifel. (dpa)
       
       ## Russland schließt Büros von NGOS uns Stiftungen
       
       Russland schließt die Büros mehrerer namhafter internationaler
       Organisationen, darunter deutsche Parteistiftungen sowie die
       Menschenrechtsorganisationen Amnesty International, Human Rights Watch und
       die Heinrich-Böll-Stiftung. Sie seien „aus dem offiziellen Register
       ausländischer Nichtregierungsorganisationen“ in Russland aufgrund von
       „Verstößen gegen das russische Recht“ ausgeschlossen worden, teilte das
       Justizministerium am Freitagabend in Moskau mit. Dies entspreche de facto
       der Schließung, erklärte Amnesty. Zu den insgesamt 15 betroffenen
       Organisationen gehören laut dem Justizministerium auch die SPD-nahe
       Friedrich-Ebert-Stiftung, die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung, das
       Politikinstitut Carnegie Endowment for International Peace und die
       polnische Organisation Wspolnota Polska.
       
       Die Organisationen seien „dafür bestraft worden, dass sie die
       Menschenrechte verteidigt und den russischen Behörden die Wahrheit gesagt
       haben“, erklärte die Generalsekretärin von Amnesty International, Agnes
       Callamard. Die Regierung in Moskau täusche sich aber, wenn sie glaube,
       durch die Schließung des Moskauer Büros Amnesty daran hindern zu können,
       „Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren und aufzudecken“. Auch Human
       Rights Watch kündigte an, weiter zu Verstößen gegen die Menschenrechte in
       Russland zu recherchieren.
       
       Der Vorstandsvorsitzende der Friedrich-Naumann-Stiftung, Karl-Heinz Paqué,
       erklärte in Berlin: „Wer sich in Russland für Bürger- und Menschenrechte
       einsetzt, wird bestraft, bedroht und schikaniert.“ Die „Aggressionen“ von
       Präsident Wladimir Putin „gegen freiheitliche und demokratische Werte gehen
       weit über die Ukraine hinaus“. Die neue Ausweisungswelle von
       zivilgesellschaftlichen Organisationen sei „ein weiterer Schritt vom
       Autoritarismus zum Totalitarismus“. Die Heinrich-Böll-Stiftung erklärt:
       „Von unserer Seite aus werden wir alles dafür tun, diesen
       Kommunikationskanal offen zu halten. Wir werden den Kontakt zu allen
       aufrechterhalten, die mutig, kreativ, standhaft und überzeugt für ein
       anderes, friedliches und demokratisches Russland arbeiten.“ (afp)
       
       ## USA weiten Exportbeschränkungen gegen Russland aus
       
       Die US-Regierung erlässt weitere Exportbeschränkungen gegen Russland und
       Belarus. Zudem wurde der Zugang zu Import-Gütern wie Düngemittel und
       Rohrventile eingeschränkt, um den Druck auf Moskau und Minsk zu verstärken.
       Künftig kann die US-Regierung kann höhere Zölle auf importierte Waren aus
       Russland und Belarus erheben.
       
       US-Präsident Joe Biden setzte am Freitag mit seiner Unterschrift ein vom
       Kongress beschlossenes Gesetz in Kraft, mit dem die normalen
       Handelsbeziehungen zu den beiden Ländern ausgesetzt werden. Zudem
       unterzeichnete Biden auch ein Gesetz, das den Import von russischem Öl
       verbietet. Wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hatte Biden
       diesen Schritt zuvor bereits über eine Verfügung angeordnet. Im
       Repräsentantenhaus und im Senat waren beide Gesetze vor wenigen Tagen mit
       überparteilicher Mehrheit beschlossen worden.
       
       Bei dem Gesetz zu den Handelsbeziehungen geht es um Vergünstigungen im
       Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO), die aufgehoben werden. Russland
       und Belarus wird der Status als „meistbegünstigte Nation“ entzogen. Dieser
       Grundsatz schreibt die Gleichbehandlung der Länder in der WTO bei Zöllen
       und anderen Regulierungsmaßnahmen vor. Moskau und Minsk könnten diese
       Maßnahme vor dem Streitschlichtungsausschuss der WTO anfechten. Russland
       stand im Ranking der größten US-Handelspartner 2019 lediglich auf Platz 26.
       (rtr/dpa)
       
       ## [1][Hier lesen] Sie die Nachrichten vom Freitag, 8. April 2022.
       
       9 Apr 2022
       
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