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       # taz.de -- Alexander von Schlieffen über Astrologie: „Keine Hellseherei“
       
       > Klima, Krieg, Corona – was ist hier eigentlich los? Was die Sterne
       > wissen. Und was Putins und Selenskis Horoskope gemeinsam haben.
       
   IMG Bild: Künstler, Astrologe und Gitarrist: Alexander von Schlieffen
       
       Das Berliner Zimmer einer Altbauwohnung in Kreuzberg, das Atelier von
       Alexander von Schlieffen. Im Hof lärmt eine Großbaustelle, auf dem Sofa
       schläft ein Hund. An der Wand hängt ein sechs Meter langes Gemälde,
       orangefarbene Pilze auf hellblauem Grund, in der Ecke steht ein Kachelofen,
       daran: Notizen mit astrologischen Konstellationen aus dem 14. Jahrhundert,
       davor: drei Gitarren. Von Schlieffen serviert einen sehr scharfen, sehr
       köstlichen indischen Tee. 
       
       taz am wochenende: Herr von Schlieffen, Sie sind Künstler, Musiker und
       Astrologe. Wissen Sie als Astrologe, wann [1][der Krieg] vorbei ist? Wann
       Corona vorbei ist? Oder anders gefragt: Kann die Astrologie erklären, warum
       gerade so viel Schlimmes passiert? 
       
       Alexander von Schlieffen: Zunächst einmal, Astrologie ist keine
       Hellseherei, sondern ein anderer Blick auf die Welt. Aber zu Ihrer Frage.
       Kurz gesagt, wir befinden uns aus astrologischer Sicht mitten in einem
       Epochenwandel, vergleichbar mit der Zeit nach der [2][Französischen
       Revolution]. Darf ich etwas ausholen?
       
       Bitte. 
       
       Die Astrologie arbeitet mit Zyklen. Das ist ein anderes Zeitverständnis als
       das des Anthropozäns, also der Zeit, in der das Eingreifen des Menschen
       erstmals auf die Umwelt zurückgewirkt hat und in dem hauptsächlich linear
       gedacht wird. Aus astrologischer Perspektive nennen wir das Anthropozän die
       Erdepoche. Das hat mit dem Zyklus zweier Planeten zu tun, dem Jupiter und
       dem Saturn. Die galten lange Zeit als die wichtigsten Planeten, vor allem,
       wenn es um Veränderungen in der Weltpolitik ging. Man nannte sie den alten
       und den neuen König, denn man beobachtete: Wenn Jupiter und Saturn sich
       trafen, ging ein alter König, und ein neuer kam. Das bekannteste Beispiel
       ist die Geburt von Jesus Christus. Der Stern von Bethlehem wird als
       Zusammentreffen dieser Planeten gedeutet.
       
       Wollen Sie damit sagen, die Sterne haben einen Einfluss darauf, was auf der
       Erde geschieht? 
       
       Nein, darum geht es nicht. Die Astrologie vergleicht das, was am Himmel
       passiert, mit dem, was auf der Erde vor sich geht. Wie oben, so unten. Das
       ist nicht kausal zu denken, sondern analog.
       
       Und was hat dieses Königstreffen mit [3][Corona] und dem Krieg zu tun? 
       
       Jupiter und Saturn begegnen sich immer für ungefähr 200 Jahren in einem der
       vier astrologischen Elemente, Feuer, Erde, Wasser und Luft. Das Element, in
       dem sich die beiden Planeten treffen, prägt aus astrologischer Sicht den
       Zeitgeist. Am 21. Dezember 2020 trafen sich Jupiter und Saturn im Element
       Luft und leiteten damit nach einer 200-jährigen Epoche, in der sie im
       Element Erde waren, eine neue Zeit ein. Aus dieser Sicht befinden wir uns
       also gerade im Übergang zwischen zwei völlig verschiedenen Zeitaltern. Ich
       deute Corona als Krönungszeremonie.
       
       Das klingt zynisch. Können Sie das genauer erklären? 
       
       Mir fiel im Frühjahr 2020 etwas auf: Vor meinem inneren Auge sah ich ein
       Ölgemälde, das im Louvre hängt, von [4][Jacques-Louis David], die Salbung
       Napoleons und die Krönungszeremonie der Imperatorin Josephine. Diese
       Krönung war 1804. 1802 begann die astrologische Erdepoche.
       
       Also parallel zur großen europäischen Zeitenwende um 1800. 
       
       Genau. Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Krönung heißt im
       Französischen „la coronation“. Und wir haben in diesem Jahr des Übergangs
       in die Luftepoche ein Coronavirus, das sich auf die Lungen setzt und uns
       die Bedeutung der Luft, die wir atmen, eindrücklich vor Augen führt. Aus
       dieser Sicht kann man die Pandemie als Übergangsritual deuten. Das ist
       nicht zynisch, das ist eine andere Art, dieses Phänomen zu betrachten, die
       nichts von dem Schrecken und der real existierenden Bedrohung nimmt.
       
       Gut. Und wann ist das wieder vorbei? 
       
       Lassen Sie mich kurz die Erdepoche skizzieren. Das 19. Jahrhundert ist
       bekanntermaßen das Zeitalter der industriellen Revolution, der Beginn einer
       Ära der fossilen Brennstoffe und der Ausbeutung der Ressourcen der Erde,
       aber auch eine Zeit unglaublicher technischer Errungenschaften. Diese Zeit
       baut auf der Hoheit der Zahl auf, Statistiken und Kontostände bemessen den
       Wirklichkeitsanteil der Welt. Was sich über diese Methoden nicht darstellen
       ließ, hat kaum Wert. Eine Epoche der Spezialisierung, in der
       Arbeitsteilung, in den akademischen Disziplinen. Jeder sitzt in seiner Box
       und forscht. Und: Es ist die Zeit der ersten großen Vernichtungskriege. Der
       Krimkrieg zum Beispiel, 1853 bis 1856. Der fand übrigens unter der gleichen
       Konstellation statt, die dieser Tage am Himmel zu sehen ist: einer
       Jupiter-Neptun-Konjunktion im Zeichen Fische.
       
       Nicht Ihr Ernst. 
       
       Doch, so funktionieren Zyklen. Der Krim-Krieg war der erste Krieg, bei dem
       man von einer Materialschlacht gesprochen hat, das war kein Feldherrenkrieg
       mehr. Sewastopol wurde ein Jahr lang belagert. Russland wollte sein
       Imperium ausdehnen und kämpfte gegen das Osmanische Reich, das wiederum
       Frankreich und Großbritannien unterstützten. Infolgedessen hat sich
       Russland das erste Mal in der Weltlage isoliert. Solche Parallelen kann man
       gut anhand von Zyklen erkennen. Zyklen prägen unseren Alltag: Der Tag ist
       die Drehung der Erde um ihre Achse. Der Monat ist das Umkreisen des Mondes
       um die Erde. Das Jahr ist das Umkreisen der Erde um die Sonne. Genau die
       wurden in der Erdepoche aber vergessen, oder mehr noch: Sie wurden
       unterdrückt, so wie alles Nicht-Männliche, Nicht-Lineare und Nicht-Kausale.
       
       Wie hängen Corona und der Krieg in der Ukraine aus astrologischer
       Perspektive zusammen? 
       
       Das Virus leitet eine neue Zeit ein, genau wie der Krieg. Beide Phänomene
       verursachen einen nie gekannten Bewusstseinswandel, weltpolitisch beginnt
       eine neue Ära. Und nun komme ich endlich zu Ihrer Frage: Ich kann nicht
       sagen, wann genau Corona und der Krieg vorbei sind. Astrologische
       Konstellationen sind nicht deterministisch. Wir können sie so oder so
       nutzen. Aus astrologischer Sicht hören diese Krisen erst auf, wenn wir
       begreifen, dass wir es nicht mit einer anderen Eskalation zu tun haben.
       Sondern dass es um einen Epochenwandel geht, in dem wir die Macht der
       Vernetzung des Bewusstseins brauchen, um das riesige Problem zu lösen, vor
       dem wir als Menschheit stehen: die [5][menschengemachte Klimakatastrophe].
       
       Puh, okay. Also wenn wir das nicht hinkriegen, dann geht es immer so
       weiter? 
       
       Aus astrologischer Sicht? Ja.
       
       Ihr aktuelles Buch heißt „Das astrologische Luftzeitalter. Eine neue Ära
       der Verbindung“. Wie passen Krieg, Pandemie und Klimakatastrophe in diese
       Ära? 
       
       Die Übergänge zwischen Epochen sind fließend. Der Frühling beginnt ja auch
       nicht mit einem Paukenschlag am 21. März. Zurzeit wehrt sich das Alte:
       Rechtspopulismus, Rassismus, Patriarchen. Aber es geht nicht darum, das
       Luftzeitalter zu beschönigen. Ich betrachte das neutral. So wie die
       Erdepoche wird auch das Luftzeitalter Schatten mit sich bringen. Auf der
       einen Seite steht es für Kooperation, auf der anderen Seite kommen noch
       mehr Verschwörungserzählungen, Fake News, Ideologien.
       
       Apropos Ideologien. Was sehen Sie in den Horoskopen von Wladimir Putin und
       Wolodimir Selenski? 
       
       Für ein Horoskop braucht man eine Geburtszeit, und die, mit der wir
       arbeiten, ist von Putin nicht bestätigt. Wenn diese Zeit aber stimmt, dann
       zeigt sein Horoskop das Bild eines Mannes, der sich die Welt denkt, der
       eine sehr alte, vererbte Beziehung zu der Vorstellung von imperialer
       Herrschaft hat. Skorpion-Aszendent mit Pluto steht im Löwen an der
       Himmelsmitte mit absteigenden Mondknoten, das steht für den Autokraten.
       Banal-esoterisch könnte man sagen: Der hat ein Karma der absoluten Macht.
       Und Selenski hat eine Wassermann-Sonne mit Zwillingsaszendent. Er ist mit
       seinem Volk identifiziert. Er wird durch herausfordernde Situationen extrem
       motiviert, das zeigt sein Mars im Löwen an. Aber nun ja, das sind natürlich
       Eigenschaften, die wir an diesen Männern auch ohne Horoskop sehen können.
       
       Was leistet dann die Astrologie? 
       
       Man entdeckt über Astrologie nichts über sich, was man noch nicht kennt.
       Aber man kann mithilfe der Astrologie einen anderen Blick auf sich werfen.
       Das kann die eigene Geschichte verändern.
       
       Welche Geschichte können Sie über Putin und Selenski erzählen? 
       
       Zwischen den beiden Horoskopen gibt es eine krasse Verquickung. Wirklich
       unglaublich. Also, vorausgesetzt, das Horoskop von Putin stimmt. Die Achsen
       der beiden liegen in den Geburtshoroskopen aufeinander, das ist aus
       astrologischer Sicht eine sehr enge Verbindung. Zwei bedeutende Punkte im
       Horoskop liegen direkt aufeinander, das ist sehr selten. In der Fachsprache
       ausgedrückt: Das MC von Selenski ist dort, wo der IC von Putin ist. Das
       macht die Verbindung kompliziert, ausweglos.
       
       Aus astrologischer Sicht hat Selenski schon gewonnen. Putin macht ihn zu
       einem unsterblichen Helden. Dazu kommt, dass Putin den Überfall auf die
       Ukraine zu einem Zeitpunkt begonnen hat, an dem man Dinge abschließt: in
       der Fische-Zeit, der Zeit des Fastens. Genau wie damals, als George Bush
       den Irakkrieg begann. Beide Kriege waren als Blitzkriege gedacht. Aus
       astrologischer Sicht sind das aber Kriege, die niemals enden.
       
       Das sind keine guten Aussichten. Hat Putin eigentlich astrologische
       Berater? 
       
       Wenn er welche hat, dann sind die hochgradig unbegabt. Aber wahrscheinlich
       hat er keine.
       
       Kommen zurzeit mehr Menschen zu Ihnen in die Beratung als vor Corona? Oder
       böse gefragt: Sind Sie ein Krisengewinnler? 
       
       Eine Erklärung für die Beliebtheit von Astrologie war immer, dass Menschen
       Orientierung haben wollen in Zeiten von Ungewissheit. Das ist aber kausal
       gedacht. Astrologie hat nichts mit einer temporären Krisenmode zu tun. Die
       meisten Leute, die zu mir kommen, sind um die 30. Bei diesen jüngeren
       Menschen erlebe ich eine große Offenheit für Vernetzungsthemen. Die meisten
       kommen nicht, weil sie ein konkretes Problem haben. Sie wünschen sich, auf
       eine andere Weise auf die Welt zu blicken. Sie sind neugierig auf diese
       Sprache. Früher kamen die Leute durch den Hintereingang, um sich Horoskope
       machen zu lassen, und sprachen nicht darüber. Heute schreiben sie auf
       Instagram, dass sie bei mir waren.
       
       Astrologie galt als ehrwürdige Wissenschaft, rangierte dann eher auf
       Musikantenstadl-Niveau. Zurzeit gibt es einen regelrechten Hype in der
       Generation Z, auf Instagram und Tiktok. Wie kommt es Ihrer Meinung nach zu
       diesen Konjunkturen? 
       
       In einer Welt, die auf Kausalität und Zahlen beruht, kann man mit einer
       Sprache wie der Astrologie, in der es um Analogien und Sinnzusammenhänge
       geht, nicht weit kommen. Astrologie war in der Erdepoche folgerichtig
       Musikantenstadl, zynische Projektion und Teil einer Esoterikwelt, die
       weitgehend abgekoppelt war von Wissenschaft, Kunst, Literatur, Philosophie.
       Aber das ändert sich gerade, analog zum Luftzeitalter.
       
       Wie muss sich die Astrologie selbst in diesem neuen Zeitalter verändern? 
       
       Die Astrologie muss sich, wie andere Sprachen auch, mit anderen Disziplinen
       vernetzen, mit der Philosophie, der Psychologie, den Künsten, den
       Wissenschaften. Raus aus dem Schrebergarten. Ich habe oft erlebt, etwa in
       Talkshows, wie schwer es ist, auf respektvolle Art über Astrologie zu
       sprechen. Es ging immer darum, sich lustig zu machen. Einmal wurde ich von
       einem Moderator gefragt, ob ich an die Astrologie glauben würde.
       
       Das wollte ich auch gerade fragen. Was haben Sie geantwortet? 
       
       Ich fragte zurück: Glauben Sie an die Farbe Rot? Da war er verwirrt. Man
       hat eine Beziehung zur Farbe Rot. Sie können die Relevanz und die Bedeutung
       dieser Farbe erleben. Deshalb müssen Sie nicht an diese Farbe glauben.
       
       Die Astrologie ist auf Dualismen aufgebaut, Planeten stehen in manchen
       Zeichen stark, in anderen schwach, Mars ist männlich, Venus weiblich.
       Allerdings ist lange klar, dass etwa Geschlecht nicht binär ist. Wie
       begegnet die Astrologie diesen Zweiteilungen? 
       
       Ein Horoskop stellt eine unfassbare Komplexität dar, natürlich denkt die
       Astrologie alle Nuancen zwischen Extremen. Gleichzeitig verschwindet für
       mich der Zyklus nicht, also die Polarität von Tag und Nacht. Auch wenn es
       Dämmerung gibt und die blaue Stunde. Mars und Venus sind in der Astrologie
       wie alle anderen Symbole zu Bildern geronnene Erfahrungen. Ein Hund, der
       mit den Zähnen fletscht. Eine duftende Blüte. Was lösen diese Erlebnisse in
       mir aus? Astrologie ist eine Versprachlichung von menschlichen Grundthemen.
       Ob Zwischentöne erkannt und benannt werden, entscheidet nicht die
       Astrologie, sondern der Astrologe.
       
       Die Astrologin Alice Sparkley Kat schreibt in ihrem Buch „Postcolonial
       Astrology“, die Geschichte der Astrologie entwickelte sich aus römischen
       Symbolen und Ideen, also kurz: aus der weißen Vorherrschaft. Die
       transportiert auch die Astrologie. Wie gehen Sie mit diesem Erbe um? 
       
       Sehr spannendes Thema. Im Grunde versuche ich ständig, bestehende
       Herrschaftsordnungen mit der Astrologie zu kritisieren, hinterfrage
       Definitionen, deute Sinnzusammenhänge neu.
       
       Astrologie wird wie Coaching oft als Teil der neoliberalen
       Selbstregulierungsmaschine gesehen, in der die Illusion kreiert wird, das
       Individuum könne alles allein regeln. Wie sehen Sie das? 
       
       Die Gefahr ist gegeben. Ich betreibe Astrologie, um zu inspirieren. Mich
       interessiert der Moment, an dem ich das, was ich mir vorgenommen habe,
       verlasse, an dem etwas entsteht, wovon ich keine Ahnung habe. An diese Orte
       möchte ich Menschen begleiten. Vor dem Hintergrund des Epochenwandels
       multipliziert sich die Relevanz der individuellen Konstellationen
       allerdings. Es geht nicht um die eigene kleine Inspiration. Aus
       astrologischer Sicht sind wir alle Bausteine einer historischen
       Zeitenwende. Das eigene Handeln hat zurzeit eine andere Tragweite.
       
       Aber ist nicht gerade dieses Gewicht auf das Individuum völlig überfordernd
       und lenkt den Blick weg von dysfunktionalen Strukturen? 
       
       Im Gegenteil, Astrologie betrachtet ja beides, Individuen und Strukturen,
       mehr noch, sie bettet Individuen in Strukturen ein. Gerade das ist Ausdruck
       des vernetzten Denkens, das wir dringend brauchen, um die Welt als einen
       für alle lebbaren Ort zu gestalten. Das eint die Astrologie mit den Pilzen.
       
       Pilze ist ein Stichwort, um von der Astrologie zu Ihnen zu kommen: Sie
       malen seit Jahren Pilze auf großformatige Leinwände. Warum? 
       
       Ich bewundere die Pilze. Ihr Myzel leistet eine Vernetzungsarbeit, die
       vorbildlich ist für Menschen. Sie organisieren den Zusammenhalt des Waldes.
       Pilze sind die größten bekannten Lebewesen. In der Therapie werden gerade
       etwa [6][halluzinogene Pilze wiederentdeckt] als heilende Mittel. Pilze
       sprengen Kategorien, sind weder Pflanze noch Tier.
       
       Sie sind Maler, haben bei Gerhard Richter und AR Penck studiert. Wie sind
       Sie ausgerechnet zur Astrologie gekommen? 
       
       Als ich Mitte 20 war, hatte meine Ateliernachbarin ein Bücherregal voll mit
       fürchterlichen Astro-Schinken, kitschig, esoterisch. Aber eins hatte ein
       elegantes Cover: „Genius und Dämon“ von Thomas Ring. Ich las das Vorwort
       und war fasziniert. Kurz darauf habe ich eine Ausbildung zum Astrologen
       angefangen.
       
       Ihren Familiennamen kenne ich aus dem Geschichtsunterricht, der
       Schlieffen-Plan war die Grundlage der deutschen Militärstrategie zu Beginn
       des Ersten Weltkriegs. Ihr Familienwappen stammt aus dem 15. Jahrhundert.
       Auf welche Weise ist eine so alte Familie astrologisch interessant? 
       
       Tatsächlich, da sind Muster zu finden, wie auch in der Genetik. Man vererbt
       bestimmte Konstellationen. Manche setzen eine Generation aus, dann tauchen
       sie wieder auf. Manche lösen sich auf. Der Planet Uranus spielt dabei eine
       große Rolle, er symbolisiert das Experiment. Wenn jemand in seinem Horoskop
       einen starken Uranus hat, ist das meist eine Person, die Muster in der
       Familie auflöst oder verändert.
       
       Darf ich raten: Sie haben so einen Uranus? 
       
       Genau. Ich komme aus einer Familie, in der das Thema Militär unglaublich
       wichtig war. In den letzten Generationen waren es fast alles Juristen. Es
       gibt keinerlei Anzeichen von musischen Anlagen. Und dann kam ich, mit den
       Sternen und den Pilzen.
       
       23 Apr 2022
       
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