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       # taz.de -- +++ Nachrichten zum Ukrainekrieg +++: Angriff mit Langstreckenbombern
       
       > Das Welternährungsprogramm beklagt die humanitäre Krise in der belagerten
       > Stadt Mariupol. Laut Augenzeugen graben Soldaten Leichen aus und
       > verbieten Bestattungen.
       
   IMG Bild: Mehr als 100.000 Menschen harren in der belgerten Stadt Mariupol aus
       
       ## Russland greift Mariupol erstmals mit Langstreckenbombern an
       
       Russland hat nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums zum
       ersten Mal seit Beginn der Invasion Langstreckenbomber zum Angriff auf
       Mariupol eingesetzt. Russland konzentriere sich darauf, neben der seit
       Wochen belagerten Hafenstadt auch die Orte Rubischne und Popasna
       einzunehmen, sagt ein Ministeriumssprecher. (rtr)
       
       ## Raketenfabrik bei Kiew durch russischen Angriff teilweise zerstört
       
       Eine ukrainische Raketenfabrik bei Kiew ist durch einen russischen Angriff
       teilweise zerstört worden. Eine Werkstatt und ein Verwaltungsgebäude des
       Rüstungskomplexes seien zerstört, berichtete ein AFP-Reporter am Freitag
       von vor Ort. In der Wisar-Fabrik nahe dem internationalen Flughafen Kiews
       sollen „Neptun“-Raketen hergestellt worden sein; mit diesem Raketentyp
       hatten die ukrainischen Streitkräfte am Donnerstag nach eigenen Angaben den
       prestigeträchtigen russischen Lenkwaffenkreuzer „Moskwa“ zerstört. Zuvor
       hatte das russische Verteidigungsministerium in Moskau mitgeteilt, es habe
       am späten Donnerstag als Reaktion auf „terroristische“ Angriffe der Ukraine
       eine „militärische“ Fabrik außerhalb Kiews mit seegestützten
       Kalibr-Langstreckenraketen angegriffen.
       
       Der Sprecher der ukrainischen Armee in der Hafenstadt Odessa, Sergej
       Bratschuk, hatte am Donnerstag erklärt, die „Moskwa“ sei von ukrainischen
       Raketen vom Typ „Neptun“ getroffen worden. Die russische Seite gab dagegen
       lediglich an, es sei Munition an Bord explodiert. Ein dadurch ausgelöstes
       Feuer sei unter Kontrolle und das Schiff schwimmfähig. Am Abend teilte die
       russische Seite dann mit, während die „Moskwa“ in Richtung eines Hafens
       abgeschleppt worden sei, habe sie ihr „Gleichgewicht“ verloren und sei bei
       starkem Seegang untergegangen. Die „Moskwa“ war das Flaggschiff der
       russischen Schwarzmeerflotte. Das zu Sowjetzeiten gebaute Schiff hatte
       zusammen mit anderen Schiffen der Schwarzmeerflotte die südukrainische
       Hafenstadt Mariupol blockiert. (afp)
       
       ## Stadtrat von Mariupol: Russische Truppen gestatten keine Beisetzungen
       
       Bewohner der belagerten ukrainischen Stadt Mariupol haben nach Angaben des
       Stadtrats beobachtet, dass russische Soldaten in Hinterhöfen von
       Wohnhäusern beigesetzte Leichen aus ihren Gräbern holten. Neue Beisetzungen
       von „Menschen, die sie getötet haben“, würden nicht gestattet.
       
       Ein Wachmann sei in jedem Hof abgestellt und erlaube es Bewohnern nicht,
       Angehörige oder Freunde zur letzten Ruhe zu betten. „Warum die
       Exhumierungen ausgeführt werden und wohin die Leichen gebracht werden, ist
       unbekannt“, hieß es in einer auf Telegram geposteten Erklärung des
       Stadtrats. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
       
       Der Bürgermeister von Mariupol, Wadym Bojtschenko, hatte der
       Nachrichtenagentur AP kürzlich gesagt, russische Truppen hätten mobile
       Krematorien in die Stadt gebracht, um die Leichen von Opfern der Belagerung
       zu verbrennen. (ap)
       
       ## Ukraine meldet Tod von Zivilisten bei Angriffen im Donbass
       
       Bei russischen Angriffen im Osten der Ukraine sind nach Angaben Kiews fünf
       Menschen getötet worden. In einem am Freitag vom Präsidialamt
       herausgegebenen Bericht hieß es, in der östlichen Region Luhansk seien zwei
       Menschen getötet worden, während in der benachbarten Region Donezk drei
       Menschen starben. Insgesamt neun Menschen wurden demnach verletzt.
       
       Die Kämpfe in Donezk würden sich „entlang der gesamten Frontlinie“
       fortsetzen, hieß es in der ukrainischen Erklärung. Der Donbass sei das
       Hauptziel für Russland, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski
       am Donnerstagabend. „Es ist der Donbass, den Russland zerstören will. Es
       sind die Regionen Luhansk und Donezk, die die russischen Truppen zerstören,
       sodass nur noch Steine und keine Menschen mehr übrig sind.“
       
       Sieben weitere Menschen sind ukrainischen Angaben zufolge bei einem Angriff
       auf Busse, die Zivilisten aus dem Kriegsgebiet in der Ostukraine in sichere
       Gebiete bringen wollten, getötet worden. Ersten Informationen zufolge seien
       27 weitere Menschen bei dem Vorfall in der Region Charkiw verletzt worden,
       teilte das Büro des ukrainischen Generalstaatsanwalts am Freitag im
       Onlinedienst Telegram mit. Demnach feuerten russische Soldaten am
       Donnerstag auf Evakuierungs-Busse mit Zivilisten im Dorf Borowa im Bezirk
       Isjum. Es sei eine Untersuchung unter anderem wegen „Verletzung des
       Kriegsrechts“ eingeleitet worden, hieß es weiter. (afp)
       
       ## Ostermarsch-Aufruf zur Solidarität mit der Ukraine
       
       Menschenrechts- und Friedensaktivisten haben mit Blick auf die Ostermärsche
       zur Solidarität mit der Ukraine aufgerufen. Mit ihrem völkerrechtswidrigen
       Angriff habe die russische Führung unendliches Leid über die Menschen in
       der Ukraine, aber auch im eigenen Land gebracht, erklärten die
       Internationale Liga für Menschenrechte und die Initiative „Abrüsten statt
       Aufrüsten“ am Freitag in Berlin. Der Krieg müsse sofort beendet werden,
       Russland müsse alle Kampfhandlungen unverzüglich einstellen.
       
       „Unsere Solidarität gehört allen Menschen in der Ukraine“, betonten die
       Initiativen: „Sie gehört auch all den Menschen in Russland und Belarus, die
       trotz Verhaftungen und fortgesetzter Repressalien mutig ihre Stimme gegen
       den Krieg erheben.“ Krieg und militärische Aggression dürften niemals
       akzeptiertes Mittel der Politik sein. Militärische Gewalt führe für die
       Zivilbevölkerung zur humanitären Katastrophe.
       
       „Wir wollen auf den Ostermärschen ein starkes Zeichen für den Frieden
       setzen, indem wir an die internationale Staatengemeinschaft appellieren,
       weiter mit Hochdruck an diplomatischen Verhandlungslösungen zu arbeiten“,
       heißt es weiter in dem Aufruf: „Wir treten ein für eine gesamteuropäische
       Friedensordnung, die auf den Prinzipien der gemeinsamen Sicherheit beruht
       und perspektivisch neue Wege für eine friedliche Kooperation auch mit
       Russland aufzeigt.“ Der Appell ist unter anderem vom Geschäftsführer des
       Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, und vom
       Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, unterzeichnet.
       (epd)
       
       ## Russland will Kiew weiter angreifen
       
       Russlands Armee hat eigenen Angaben zufolge eine Raketenfabrik unweit der
       ukrainischen Hauptstadt Kiew angegriffen. Auf die Fabrik „Wisar“, knapp
       fünf Kilometer südwestlich des Stadtrands, seien in der Nacht zum Freitag
       Raketen des Typs Kalibr abgefeuert worden, sagte der Sprecher des
       russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Von ukrainischer
       Seite gab es zunächst keine Bestätigung. Medienberichten zufolge waren in
       der Nacht in Kiew aber mehrere heftige Explosionen zu hören. Die Fabrik
       „Wisar“ soll Raketen für das Flugabwehrsystem S-300 hergestellt haben.
       
       Moskau kündigte einmal mehr an, seine Angriffe auf Kiew erhöhen zu wollen.
       Die Attacken auf Kiew begründete das russische Verteidigungsministerium mit
       Vergeltung für ukrainische Angriffe auf russisches Staatsgebiet, von denen
       die russischen Behörden am Donnerstag mehrere gemeldet hatten. Russland
       hatte der Ukraine zuvor bereits vorgeworfen, am 29. März mindestens drei
       Raketen auf ein Munitionsdepot in der Stadt Belgorod abgefeuert zu haben.
       Anfang April wies die Regierung in Kiew russische Vorwürfe zurück, für
       einen Großbrand in einem Treibstofflager nahe der Stadt verantwortlich zu
       sein.
       
       Der ukrainische Geheimdienst SBU hat den Beschuss von russischem
       Territorium bestritten. Diese Vorwürfe seien falsch und der Zwischenfall
       eine geplante russische Provokation, teilte der Geheimdienst am Freitag auf
       seiner Facebook-Seite mit. Moskau hatte Kiew am Vortag beschuldigt, beim
       Beschuss einer Ortschaft im westrussischen Gebiet Brjansk nahe der
       ukrainischen Grenze sieben Zivilisten verletzt zu haben, darunter ein
       Kleinkind. Die ukrainischen Truppen hätten mit Hubschraubern angegriffen.
       Der ukrainische Geheimdienst veröffentlichte nun Tonaufnahmen, die beweisen
       sollen, dass die russischen Anschuldigungen haltlos seien. Die Echtheit des
       Fragments ließ sich zunächst nicht überprüfen. (dpa/rtr)
       
       ## Direktor des Welternährungsprogramms Beasley: Menschen in Mariupol
       werden ausgehungert
       
       Die Menschen in der von russischen Truppen belagerten ukrainischen Stadt
       Mariupol werden nach Einschätzung des Leiters des Welternährungsprogramms
       ausgehungert. Die humanitäre Krise in der Ukraine werde sich mit einer
       erwarteten Intensivierung der russischen Angriffe in den kommenden Wochen
       noch verschlimmern, sagte WFP-Exekutivdirektor David Beasley am Donnerstag
       in einem Interview der Nachrichtenagentur AP in Kiew. Besonders angespannt
       sei die Lage in der Hafenstadt Mariupol, in der mehr als 100. 000
       Zivilisten ausharren. Ihnen mangelt es an Nahrungsmitteln, Wasser und
       Heizmöglichkeiten. Russische Truppen, die die Stadt belagern, haben dem WFP
       bislang keinen Zugang gewährt und keine Hilfslieferungen zugelassen. „Wir
       werden die Menschen in Mariupol … nicht aufgeben. Aber es ist eine
       katastrophale Lage: Die Menschen werden zu Tode gehungert“, sagte Beasley.
       
       Er beklagte einen mangelnden Zugang des WFP und anderer Hilfsorganisationen
       zu Menschen, die inmitten des Konflikts Unterstützung benötigten. Da sich
       die Schauplätze der schwersten Kämpfe häufig änderten, sei es schwer,
       hungernde Ukrainer zu erreichen. Das WFP bemühe sich, Nahrungsmittelvorräte
       jetzt in Gebiete zu schaffen, in denen bald stärkere Gefechte erwartet
       werden. Die Lage sei aber sehr komplex, räumte Beasley ein. Mangelnder
       Zugang sei ein Problem, aber es mangele auch an Mitarbeitern und
       Treibstoff, da alles dem Kriegseinsatz zugeführt werde. Dies könnte in den
       nächsten Wochen und Monaten noch komplizierter werden.
       
       Die russische Invasion in die Ukraine, einem wichtigen Exporteur von
       Getreide, berge die Gefahr einer Destabilisierung weit entfernter Länder,
       sagte Beasley. Zudem könne weltweiter Nahrungsmangel eine Flüchtlingswelle
       auslösen und „Massenmigration jenseits von allem, was wir seit dem Zweiten
       Weltkrieg gesehen haben“. Wegen des Kriegs könnten 30 Millionen Tonnen für
       den Export bestimmtes Getreide nicht verschifft werden, sagte Beasley. Das
       WFP sei deshalb gezwungen, die Hilfsrationen für Millionen Menschen zu
       halbieren, viele davon in Afrika. Weitere Kürzungen würden möglicherweise
       nötig. „Leute werden verhungern“, sagte er. (afp)
       
       ## Bätzing fordert österliche Waffenruhe in der Ukraine
       
       Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg
       Bätzing, hat eine österliche Waffenruhe für die Ukraine gefordert. Er
       unterstütze den Vorschlag von Papst Franziskus, sagte der Limburger Bischof
       dem Evangelischen Pressedienst (epd). Christen in aller Welt feiern am
       Sonntag das Fest der Auferstehung Jesu Christi. Orthodoxe Christen feiern
       Ostern eine Woche später. Bätzing sagte, er teile das Gefühl der
       Unsicherheit, das viele Menschen in diesen Zeiten hätten. „Viele
       Sicherheiten der vergangenen Jahre sind weg“, sagte der 61-jährige Bischof.
       Gerade in dieser Situation schenke das Osterfest neue Impulse und Hoffnung.
       „Der Tod und seine Kumpanen, die Kriegsverbrechen, das Leiden der
       Unschuldigen – das alles wird nicht das letzte Wort sein“, betonte er. „Die
       Opfer der Geschichte bekommen Gerechtigkeit. Gott schafft diese
       Gerechtigkeit.“
       
       Der Theologe sagte, Gewalt gehöre leider auch zum menschlichen Leben. „Wir
       können ganz Großes erschaffen und sind die schrecklichsten Lebewesen, die
       es geben kann, wenn wir anderen in dieser Weise ungerechte Gewalt zufügen“,
       führte Bätzing aus. Jesus sei genau gegen diese Gewalt eingestanden.
       Deswegen stünden Christen ein für Versöhnung, Vergebung, Gewaltlosigkeit.
       Sie träten für Gerechtigkeit ein. Frieden zu suchen und zu unterstützen,
       sei die Aufgabe aller Christen, unterstrich Bätzing. Er sei dankbar, dass
       es Gruppen in der Kirche gibt, die nicht müde werden zu sagen, dass Waffen
       die Gewalt verschärfen. Trotzdem ringe sich die Kirche zu der Position
       durch, wo ungerecht angegriffen werde, müsse man Unterstützung leisten –
       manchmal auch mit Waffen. „Das ist die Ultima Ratio, aber das ist zugleich
       unser Dilemma.“ (epd)
       
       ## Kiew kündigt neun Fluchtkorridore an
       
       Die Ukraine hat neun Fluchtkorridore im Osten des Landes angekündigt. In
       den Gebieten Donezk und Saporischschja seien mit den russischen Truppen
       Routen von Mariupol, Berdjansk, Tokmak und Enerhodar nach Saporischschja
       vereinbart worden, teilte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am
       Freitag bei Telegram mit. Dazu gebe es Absprachen für Fluchtrouten im
       Luhansker Gebiet. Zivilisten aus Sjewjerodonezk, Lyssytschansk, Popasna,
       Hirske und Rubischne können bei eingehaltener Waffenruhe nach Bachmut im
       benachbarten Donezker Gebiet gelangen. Zu den Transportmitteln machte
       Wereschtschuk keine Angaben. Die ukrainische Eisenbahn hat einen
       Evakuierungszug aus Pokrowsk im Donezker Gebiet nach Tschop an der
       ungarischen Grenze angekündigt.
       
       Vor gut sieben Wochen hatte Russland den Nachbarn angegriffen. UN-Angaben
       nach haben seit Kriegsbeginn über 4,7 Millionen Ukrainer das Land
       verlassen. Mehr als sieben Millionen sind innerhalb der Ukraine geflohen.
       (dpa)
       
       ## Militärbischof Overbeck: Ukraine hat Recht auf Verteidigung
       
       Der Militärbischof der Bundeswehr, Franz-Josef Overbeck, hat das Recht der
       Ukraine auf Selbstverteidigung betont. „Die Ukrainer wollten und wollen
       keinen Krieg, sondern sehnen sich nach dem Frieden, der ihnen genommen
       worden ist“, sagte der Ruhrbischof am Freitag nach vorab verbreitetem
       Redetext auf der Halde Prosper Haniel in Bottrop. Wenn alle Möglichkeiten
       einer friedlichen Regelung erschöpft seien, könne einer Regierung „das
       Recht auf sittlich erlaubte Verteidigung nicht abgesprochen werden“, hob
       Overbeck hervor.
       
       Dabei müsse der kämpfende Soldat immer das Ziel haben, Frieden stiften zu
       wollen – so paradox das auch klinge. „Oberstes Ziel muss es immer sein,
       Frieden zu stiften und den Krieg zu beenden – mit möglichst wenig
       Waffengewalt.“ Scharfe Worte fand Overbeck für den russischen Präsidenten
       Wladimir Putin, dessen Regierung er als „Diktatur“ bezeichnete und dessen
       Worte sich als „Lügensprache“ erwiesen hätten. Doch auch wenn man es hier
       mit eindeutigem schweren Unrecht zu tun habe, müsse es doch das Ziel sein,
       eine Eskalation des Krieges zu verhindern. „Ein Krieg mit biologischen und
       chemischen Waffen, erst recht ein Atomkrieg brächte unermessliches Leid mit
       sich, das wir uns gar nicht ausdenken können“, warnte Overbeck. „Dann käme
       die Katastrophe über uns.“ (dpa)
       
       ## Wehrbeauftragte Högl: Alle Auslandseinsätze der Bundeswehr überprüfen
       
       Angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine fordert die
       Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl (SPD), dass sämtliche
       Auslandseinsätze der Bundeswehr überprüft werden. „Vor dem Hintergrund der
       veränderten sicherheitspolitischen Lage müssen alle Einsätze der Bundeswehr
       zügig evaluiert werden“, sagte sie der Funke-Mediengruppe. Laut Bundeswehr
       sind aktuell knapp 3.300 Soldatinnen und Soldaten in zwölf Einsätzen auf
       drei Kontinenten unterwegs, ein gutes Drittel von ihnen in Mali. Kritisch
       äußerte sich Högl etwa zum Einsatz im Irak und Jordanien. Dort beteiligt
       sich die Bundeswehr seit 2015 am internationalen Einsatz im Kampf gegen die
       Terrormiliz Islamischer Staat, um zu einer Stabilisierung beizutragen. Die
       Truppe kann dort maximal 500 Soldaten einsetzen.
       
       Högl forderte, dass die von der Bundesregierung angekündigte Evaluierung
       zügig beginnt, und zwar „sorgfältig, schonungslos, ehrlich und unter
       Einbeziehung aller Aspekte“. Es müsse beraten und entschieden werden,
       welche Ziele Deutschland im Irak und in Jordanien verfolge und welche
       Fähigkeiten dafür erforderlich sind. So seien Luftbetankung, Radar und
       Beratung wichtige Beiträge Deutschlands. Doch fehle nun mit dem Abzug eines
       Flugzeugs Typ A400M zur Luftbetankung „ein zentrales Element für den
       Auftrag“. Auch die Beratung in Erbil im Nordirak wurde nach ihren Worten
       stark reduziert. „Es gilt daher, hier Aufwand und Ertrag ins richtige
       Verhältnis zu bringen.“ Das aktuelle Mandat des Bundestags für den Einsatz
       läuft bis zum 31. Oktober. (dpa)
       
       ## Explosionen in Kiew und Truppenbewegungen im Osten
       
       Seit Mitternacht heulen Luftschutzsirenen in Luhansk und Saporischschja im
       Osten der Ukraine. Zuvor wurden gewaltige Explosionen aus Kiew, dem
       südlichen Cherson, Charkiw im Osten und Iwano-Frankiwsk im Westen gemeldet.
       Ukrainische Medien berichten über Stromausfälle in Teilen der Hauptstadt
       Kiew.
       
       Ukrainischen Angaben zufolge versuchen russische Einheiten derzeit
       vorrangig, die Städte Popasna und Rubischne im Gebiet Luhansk im Osten der
       Ukraine einzunehmen. Sie seien dabei aber nicht erfolgreich, hieß es im
       Morgenbericht zur militärischen Lage des ukrainischen Generalstabs am
       Freitag. Kiew erwartet in den nächsten Tagen eine Großoffensive russischer
       Einheiten im Osten des Landes. Binnen 24 Stunden habe man in den Gebieten
       Luhansk und Donezk an acht Stellen Angriffe abgewehrt und dabei mehrere
       russische Panzer und ein Artilleriesystem zerstört, heißt es in dem
       Generalstabsbericht weiter. Die Ukraine hat dort besonders starke Truppen,
       die seit 2014 die Front gegen die von Moskau gelenkten und ausgerüsteten
       Separatistenrepubliken Donezk und Luhansk halten.
       
       Gleichzeitig ist Moskau seit mehreren Tagen dabei, seine Truppen in dem
       Gebiet aufzustocken. Der ukrainische Generalstab hatte am Donnerstag
       mitgeteilt, dass Elemente russischer Truppen, die zuvor bei der
       nordukrainischen Stadt Tschernihiw im Einsatz gewesen seien, nun rund um
       die Großstadt Sjewjerodonezk stationiert seien, an die Rubischne grenzt.
       Sollte sich dies bestätigen, sei das die erste Einheit, die nach Kämpfen in
       der Nordostukraine abgezogen und wieder in die Ostukraine verlegt werde,
       schrieb das US-Kriegsforschungsinstitut Institute for the Study of War
       (ISW) in seinem Bericht zur Ukraine in der Nacht zu Freitag. Die russischen
       Streitkräfte stünden wohl vor der Herausforderung, Einheiten aus mehreren
       Militärbezirken zu einer einheitlich agierenden Kampftruppe
       zusammenzuführen. (rtr/dpa)
       
       ## Nawalny fordert „Informationsfront“ des Westens in Russland
       
       Der inhaftierte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny hat westliche Regierungen und
       US-Internetkonzerne aufgefordert, eine „Informationsfront“ in Russland zu
       eröffnen. In einer Botschaft an zahlreiche westliche Spitzenpolitiker und
       Meta-Chef Mark Zuckerberg schrieb Nawalny am Donnerstag auf Twitter, sie
       sollten die „Propaganda“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin „mit
       Hilfe von Werbemöglichkeiten in den sozialen Medien zerschlagen“. Er
       bekräftigte: „Wir brauchen Werbung, viel Werbung“.
       
       „Die Kombination aus wirklich verrückter Propaganda auf allen Kanälen rund
       um die Uhr, die Abschaltung und Blockierung unabhängiger Medien und
       Websites zeigt langsam Wirkung“, schrieb er. „Tatsache ist, dass die
       Mehrheit der russischen Bürger eine völlig verzerrte Vorstellung davon hat,
       was in der Ukraine passiert.“ Er bezeichnete allerdings Umfragen, wonach
       die Unterstützung für Putin in letzter Zeit zugenommen hatte, als „Lügen“.
       Twitter, Instagram und die meisten unabhängigen Medien sind seit dem 24.
       Februar von den russischen Behörden blockiert worden. (afp)
       
       ## 🐾 Europa und die USA: Die Rückkehr des Westens
       
       Seit dem Ukraine-Krieg ist der Westen als politisches Projekt wieder en
       vogue. Vergessen, aber nicht überwunden sind die inneren Widersprüche,
       schreibt Ernst Hillebrand in seinem [1][Gastkommentar für die taz].
       
       ## UNO stellt 100 Millionen Dollar für Kampf gegen Hunger wegen
       Ukraine-Krieg bereit
       
       Die UNO stellt 100 Millionen Dollar (92 Millionen Euro) für den Kampf gegen
       die wegen des Ukraine-Kriegs drohende Verschärfung der Hungersnot im Jemen
       und mehreren afrikanischen Ländern bereit. „Die Auswirkungen des Konflikts
       in der Ukraine drohen Millionen von Menschen noch näher an den Hungertod zu
       treiben“, erklärte die UNO am Donnerstag. Von der Gesamtsumme gehen 14
       Millionen nach Somalia, zwölf Millionen nach Äthiopien, vier Millionen nach
       Kenia, 20 Millionen in den Sudan, 15 Millionen in den Südsudan, 15
       Millionen nach Nigeria und 20 Millionen in den Jemen. Mit dem Geld sollen
       UN-Hilfsorganisationen Lebensmittel und andere dringend benötigte Güter
       kaufen.
       
       Die Nothilfe „wird Leben retten“, erklärte der Untergeneralsekretär der
       Vereinten Nationen für humanitäre Angelegenheiten, Martin Griffiths.
       „Hunderttausende Kinder werden jede Nacht hungrig ins Bett gehen, während
       ihre Eltern sich Sorgen machen, wie sie sie ernähren sollen. Ein Krieg am
       anderen Ende der Welt macht ihre Aussichten noch schlechter“, warnte er.
       Die Ukraine und Russland gehören zu den wichtigsten Getreidelieferanten für
       zahlreiche Entwicklungsländer. Nach dem Beginn des Kriegs sind die
       Lebensmittelpreise auf dem Weltmarkt in die Höhe geschossen. Russland
       selbst hat wiederholt bestritten, dass sein Angriff auf das Nachbarland zu
       weltweiten Hungersnöten führen könnte. (afp)
       
       ## Rund 2.550 Menschen aus umkämpften Gebieten evakuiert
       
       Aus den umkämpften Gebieten in der Ukraine sind am Donnerstag etwa 2.550
       Zivilisten evakuiert worden. Das teilte Vizeregierungschefin Iryna
       Wereschtschuk in Kiew mit. Rund 2.300 Menschen seien in der südukrainischen
       Stadt Saporischschja angekommen, darunter 290 Bewohnerinnen und Bewohner
       Mariupols. Während der Evakuierungen hätten russische Einheiten „ständig“
       die dafür eingerichteten Feuerpausen gebrochen, sagte Wereschtschuk.
       Weitere rund 220 Menschen seien aus der Region Luhansk im Osten des Landes
       in Sicherheit gebracht worden. Dort wie in der angrenzenden Region Donezk
       werden in den kommenden Tagen eine russische Offensive und heftige Kämpfe
       erwartet. (dpa)
       
       ## CIA warnt vor möglichem russischem Einsatz kleinerer Atomwaffen im
       Ukraine-Krieg
       
       Der US-Geheimdienst CIA hat davor gewarnt, dass Russland im Ukraine-Krieg
       kleinere Atomwaffen einsetzen könnte. Angesichts einer „möglichen
       Verzweiflung“ über militärische „Rückschläge“ könnte der russische
       Präsident Wladimir Putin den Einsatz „taktischer Atomwaffen oder Atomwaffen
       mit geringer Reichweite“ anordnen, sagte CIA-Direktor William Burns am
       Donnerstag. „Wir sind natürlich sehr besorgt“, sagte Burns, der
       gleichzeitig betonte, dass es bislang „nicht viele praktische Beweise“ für
       Vorbereitungen auf den Einsatz solcher Waffen gibt.
       
       Russland verfügt über ein Arsenal an taktischen Atomwaffen mit kleinerer
       Sprengkraft als die Bomben, die die USA im Zweiten Weltkrieg über Hiroshima
       und Nagasaki abgeworfen hatten. In der russischen Militärdoktrin gibt es
       das Prinzip „Eskalieren, um zu deeskalieren“, das den Erstschlag mit einer
       Atomwaffe mit geringer Sprengkraft vorsieht, wenn Russland in einem
       Konflikt mit dem Westen ins Hintertreffen gerät. Die Hoffnung dahinter
       wäre, dass die Gegenseite sich nach diesem Signal zurückzieht, um die
       gegenseitige vollständige Auslöschung durch einen Atomkrieg mit großen,
       strategischen Atombomben zu vermeiden.
       
       Nach Einschätzung Kiews und westlicher Staaten steht nach dem Rückzug der
       russischen Streitkräfte aus dem Großraum Kiew eine russische Großoffensive
       im Osten der Ukraine unmittelbar bevor. Ziel Moskaus ist laut Experten die
       Errichtung einer direkten Landverbindung zwischen der 2014 annektierten
       Schwarzmeer-Halbinsel Krim und den von pro-russischen Separatisten
       kontrollierten Gebieten in den Regionen Luhansk und Donezk.
       
       Doch der anhaltende Regen der vergangenen Tage könnte der Ukraine im Kampf
       gegen die eindringenden russischen Truppen zugute kommen, sagte ein
       hochrangiger Vertreter des US-Verteidigungsministeriums am Donnerstag. „Die
       Tatsache, dass der Boden weicher ist“, werde es dem russischen Militär
       „erschweren, etwas abseits der befestigten Straßen zu unternehmen“, sagte
       der US-Beamte, der anonym bleiben wollte. (afp)
       
       ## Habeck: Waffen für Ukraine und Energie sparen
       
       Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck macht sich für eine Ausweitung von
       Waffenlieferungen an die Ukraine stark. „Es müssen mehr Waffen kommen“,
       sagte der Grünen-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag).
       „Wir können die Ukraine in dem Krieg nicht alleine lassen. Sie kämpft auch
       für uns. Die Ukraine darf nicht verlieren, Putin darf nicht gewinnen.“
       
       Auf die Frage, ob Deutschland auch schwere Waffen liefere, sagte der
       Vizekanzler: „Die Menschen in der Ukraine wehren sich mit Mut und
       Opferbereitschaft. Wir stehen in der Pflicht, sie mit Waffen zu
       unterstützen. Zugleich haben wir eine Verantwortung dafür, nicht selbst zum
       Angriffsziel zu werden. Das ist dem Rahmen, innerhalb dessen wir alles
       liefern, was möglich ist.“ Dieser Rahmen „schließt große Panzer oder
       Kampfflugzeuge bisher nicht ein“, fügte Habeck hinzu.
       
       Außerdem hat der Wirtschaftsminister die Menschen in Deutschland nochmals
       dazu aufgerufen, Energie zu sparen. „Ich bitte jeden und jede, jetzt schon
       einen Beitrag zum Energiesparen zu leisten“, sagte er den Zeitungen der
       Funke-Mediengruppe (Freitag) vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges. „Als
       Faustformel würde ich ausgeben: Zehn Prozent Einsparung geht immer.“ Der
       Grünen-Politiker kündigte eine entsprechende Kampagne der Regierung an.
       
       „Wir können nur unabhängiger von russischen Importen werden, wenn wir es
       als großes gemeinsames Projekt ansehen, an dem wir alle mitwirken“, fügte
       er hinzu. Wenn man an Ostern die Bahn oder das Fahrrad nehmen könne, sei
       das gut. „Das schont den Geldbeutel und ärgert Putin“, sagte Habeck. (dpa)
       
       ## Selenski dankt Landsleuten für 50 Tage Widerstand gegen Russland
       
       Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskyi hat seinen Landsleuten für 50
       Tage Widerstand gegen Russland gedankt. „Gott sei Dank, den Streitkräften
       der Ukraine und unserem Volk – wir haben den größten Teil unseres Landes
       verteidigt“, sagte Selenski anlässlich des 50. Tages seit Beginn des
       russischen Angriffskriegs in der Ukraine in einer am Donnerstagabend auf
       Telegram veröffentlichten Videobotschaft. „50 Tage unserer Verteidigung
       sind eine Leistung. Eine Leistung von Millionen von Ukrainern.“
       
       Selenski sagte weiter, er erinnere sich an den ersten Tag der russischen
       Invasion in die Ukraine. „Um es milde auszudrücken: Niemand war überzeugt,
       dass wir bestehen würden.“ Viele hätten ihm geraten, das Land zu verlassen.
       „Sie haben dazu geraten, dass wir uns de facto der Tyrannei ergeben.“ Sie
       hätten aber die Ukrainer nicht gekannt und nicht gewusst, wie mutig diese
       seien und wie sehr sie Freiheit schätzten, „so zu leben, wie wir wollen“.
       
       Selenski dankte zudem allen Unterstützern der Ukraine. Er habe in den 50
       Tagen viele politische Führer auf eine andere Art gesehen. Er habe „große
       Großzügigkeit“ bei denen gesehen, die nicht reich seien oder
       Entschlossenheit bei jenen, die von anderen nicht ernst genommen worden
       seien. Er habe aber auch Politiker gesehen, die sich so verhielten, als
       hätten sie keine Macht. (dpa)
       
       ## 🐾 Tote Zivilisten im Ukraine-Krieg
       
       Auch im Kiewer Vorort Borodjanka wurden Leichen auf den Straßen gefunden.
       Russische Besatzer verboten hier außerdem, Verschüttete zu bergen,
       [2][berichtet Anastasia Magasowa] für die taz.
       
       ## Russischer Kreuzer „Moskwa“ nach Beschädigung im Ukraine-Krieg gesunken
       
       Das im Ukraine-Krieg schwer beschädigte russische Kriegsschiff „Moskwa“ ist
       gesunken. Das teilte am Donnerstagabend das Verteidigungsministerium in
       Moskau mit. Während der Raketenkreuzer in Richtung eines Hafens
       abgeschleppt worden sei, habe er sein „Gleichgewicht“ verloren und sei bei
       starkem Seegang untergegangen. Die „Moskwa“ war das Flaggschiff der
       russischen Schwarzmeerflotte. Die US-Regierung bezeichnete den Untergang
       des Schiffs als „schweren Schlag“ für die russische Marine. Noch wenige
       Stunden vor dem Untergang der „Moskwa“ hatte das russische
       Verteidigungsministerium erklärt, das Feuer an Bord sei unter Kontrolle und
       das Schiff schwimmfähig. Hunderte Besatzungsmitglieder des mit Raketen
       ausgerüsteten Kreuzers waren diesen Angaben zufolge auf andere russische
       Schiffe im Schwarzen Meer gebracht worden.
       
       Zu den Ursachen der Schäden an der Moskau wiederholte das russische
       Verteidigungsministerium am Abend seine Darstellung, dass Munition an Bord
       explodiert sei. Durch das anschließende Feuer sei der Rumpf beschädigt
       worden. Dies habe dann zum Untergang der „Moskwa“ geführt. Das Moskauer
       Verteidigungsministerium äußerte sich am Abend aber weiterhin nicht dazu,
       wie die Explosion ausgelöst wurde. Zuvor hatte es erklärt, es lasse die
       Ursache der Detonation untersuchen. Der Sprecher der ukrainischen Armee in
       der Hafenstadt Odessa, Sergej Bratschuk, hatte mitgeteilt, die „Moskwa“ sei
       von ukrainischen Raketen vom Typ „Neptun“ getroffen worden.
       
       Bei dem Untergang der „Moskwa“ handelt es sich um einen der größten
       materiellen Verluste für die russische Armee seit Beginn des
       Militäreinsatzes gegen die Ukraine am 24. Februar. Der Sprecher des
       US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, sagte, der Untergang der „Moskwa“
       werde „Konsequenzen“ für die Einsatzfähigkeiten der russischen Marine in
       der Region haben. Der mit Raketen ausgerüstete Kreuzer habe eine
       „Schlüsselrolle“ in den Bemühungen Russlands gespielt, eine „Dominanz
       seiner Marine im Schwarzen Meer“ herzustellen, sagte Kirby dem US-Sender
       CNN. Die zu Sowjetzeiten gebaute „Moskwa“ hatte zusammen mit anderen
       Schiffen der Schwarzmeerflotte die südukrainische Hafenstadt Mariupol
       blockiert. (afp)
       
       ## Bildungsgewerkschaften fordern Integrationsplan
       
       Bildungsgewerkschaften haben die Politik aufgefordert, einen konkreten Plan
       für die Integration von geflüchteten Kindern aus der Ukraine vorzulegen.
       Hintergrund ist, dass die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Karin
       Prien, mit rund 400 000 zu unterrichtenden Schülern aus der Ukraine
       rechnet. „Da sich die personelle und räumliche Situation an den Schulen
       ständig weiter zuspitzt, erwarte ich von der Kultusministerkonferenz, dass
       sie nicht nur den Bedarf vorrechnet, sondern auch sagt, was sie konkret tun
       wird“, sagte der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo
       Beckmann, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag). „Die Politik
       darf nicht nach dem Prinzip Hoffnung darauf setzen, dass die Schulen und
       Kitas das schon alles irgendwie regeln werden.“
       
       Auch die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW),
       Maike Finnern, forderte: „Die Schulen brauchen jetzt so zügig wie möglich
       zusätzliche finanzielle und personelle Ressourcen, um die Herausforderung
       zu meistern, perspektivisch mehrere Hunderttausend geflüchtete ukrainische
       Schülerinnen und Schüler zu integrieren.“ Es seien „Bund, Länder und
       Kommunen gefordert. Prien hatte gesagt, dass in Deutschland künftig mehrere
       Hunderttausend geflüchtete Kinder aus der Ukraine unterrichtet werden
       müssten. Nach Rechnung der CDU-Politikerin werde das einen Bedarf von etwa
       24 000 Lehrerinnen und Lehrern nach sich ziehen. (dpa)
       
       [3][Hier lesen Sie] die Nachrichten zum Ukrainekrieg von Donnerstag, 14.
       April 2022.
       
       15 Apr 2022
       
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