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       # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukrainekrieg +++: Alle Frauen und Kinder evakuiert
       
       > Aus dem Stahlwerk Azowstal in Mariupol wurden die letzten Frauen und
       > Kinder evakuiert. Olaf Scholz forderte Putin auf, seine Truppen aus der
       > Ukraine abzuziehen.
       
   IMG Bild: Frauen, Kinder und ältere Menschen sollen aus dem belagerten Stahlwerk Asowstal evakuiert worden sein (Foto vom 4. Mai)
       
       ## Ukraine: Alle Frauen und Kinder aus Stahlwerk in Mariupol evakuiert
       
       Aus dem belagerten Stahlwerk Azowstal in der ukrainischen Hafenstadt
       Mariupol sind offiziellen Angaben zufolge die letzten Frauen, Kinder und
       älteren Menschen evakuiert worden. „Dieser Teil der humanitären Operation
       in Mariupol ist abgeschlossen“, schrieb die ukrainische
       Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk am Samstag im Nachrichtendienst
       Telegram. Ob unter den verbliebenen Männern noch Zivilisten sind, ließ sie
       zunächst offen. Auf dem Werksgelände haben sich weiter die letzten
       verbliebenen ukrainischen Kämpfer verschanzt, die sich den russischen
       Truppen entgegen stellen.
       
       Zuvor hatten bereits die prorussischen Separatisten, die an der Seite
       Moskaus kämpfen, über die Evakuierung von 50 Zivilisten informiert. In
       anderen Teilen Mariupols, wo vor dem Krieg mehr als 400 000 Menschen
       lebten, sollen allerdings noch weitere Menschen ausharren.
       
       Die jüngste Evakuierungsmission kam mit Hilfe der Vereinten Nationen und
       des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz zustande. Russlands Militär
       hatte dafür seit Donnerstag jeden Tag mehrstündige Feuerpausen in der
       völlig zerstörten Stadt am Asowschen Meer zugesichert. Die letzte sollte am
       Samstagabend enden. Beobachter gehen davon aus, dass der Kreml Azowstal so
       schnell wie möglich einnehmen will, um am kommenden Montag – dem 77.
       Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Hitler-Deutschland – die
       Eroberung Mariupols verkünden zu können. (dpa)
       
       ## Duma-Chef – USA sind militärische Beteiligte in Ukraine
       
       Der einflussreiche russische Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin bezichtigt
       die USA einer unmittelbaren Beteiligung am Krieg in der Ukraine.
       „Washington koordiniert und entwickelt wesentlich militärische Operationen
       und beteiligt sich damit unmittelbar an Militäraktionen gegen unser Land“,
       schreibt der Gefolgsmann von Präsident Wladimir Putin auf dem
       Nachrichtendienst Telegram. Wolodin ist Vorsitzender der Duma, des
       Unterhauses des russischen Parlaments.
       
       Die USA und ihre Verbündeten in der Nato unterstützen zwar nach eigenen
       Angaben die Ukraine unter anderem mit Waffen, haben aber erklärt, damit
       seien sie keine Kriegspartei. Russland bezeichnet sein Vorgehen nicht als
       Krieg, sondern als militärische Spezialoperation. (rtr)
       
       ## Solidarität mit Ukraine zum 8. Mai
       
       Beim deutschen Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa vor 77
       Jahren rückt die Solidarität mit der Ukraine in den Mittelpunkt. Kanzler
       Olaf Scholz (SPD) verurteilte Russlands Angriffskrieg gegen das Land erneut
       scharf. Er will an diesem Sonntag eine Fernsehansprache zum Jahrestag des
       8. Mai 1945 halten. Im Rahmen der deutschen Präsidentschaft schalten sich
       zudem die Staats- und Regierungschefs der G7-Länder zu einer Konferenz
       zusammen, an der auch der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski
       teilnehmen soll. [1][Bundestagspräsidentin Bärbel Bas wird zu einem Besuch
       in Kiew erwartet.] Mögliche Reisepläne von Scholz blieben vorerst offen.
       
       Der Kanzler sagte am Samstag in einer Videobotschaft zum Parteitag der
       hessischen SPD in Marburg, der vom russischen Präsidenten Wladimir Putin
       begonnene Krieg gegen die Ukraine sei brutal und durch nichts zu
       rechtfertigen. „Putin, beende diesen Krieg. Die Waffen müssen schweigen,
       ziehe deine Truppen zurück.“
       
       Nach wochenlangen Diskussionen um Besuche deutscher Spitzenpolitiker reist
       Bas auf Einladung von Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk nach Kiew.
       Sie könnte dort möglicherweise auch Selenski treffen. Der ukrainische
       Präsident hatte am Freitag wiederum Scholz für diesen Montag eingeladen –
       am 9. Mai feiert Russland den sowjetischen Sieg über das
       nationalsozialistische Deutschland im Zweiten Weltkrieg. Scholz könne einen
       „sehr starken politischen Schritt“ unternehmen und am 9. Mai in die
       ukrainische Hauptstadt kommen, sagte Selenskyj bei einer Veranstaltung der
       Londoner Denkfabrik Chatham House.
       
       Ob und wann Scholz reisen könnte, blieb unklar. Die Bundesregierung verwies
       auf Anfrage weiterhin auf schon bekannte Termine des Kanzlers, andere
       kurzfristige Termine habe man vorerst nicht mitzuteilen. Am Montag wird der
       französische Präsident Emmanuel Macron zum Antrittsbesuch nach seiner
       Wiederwahl in Berlin erwartet.
       
       Bei der Videokonferenz der sieben führenden demokratischen
       Wirtschaftsmächte (G7) am späten Sonntagnachmittag soll es laut
       Bundesregierung insbesondere um die Lage in der Ukraine gehen. Angesichts
       des historischen Datums des 8. Mai sei der Zusammenhalt der G7 so wichtig
       wie nie zuvor. Der G7-Gruppe gehören Deutschland, Kanada, Frankreich,
       Italien, Japan, die USA und Großbritannien an. (dpa)
       
       ## Museum für ukrainisch-russischen Philosophen zerstört
       
       Bei den Kämpfen in der Region Charkiw ist nach ukrainischen Angaben ein
       Literaturmuseum zerstört worden, das dem sowohl in der Ukraine als auch in
       Russland verehrten Philosophen Hryhorij Skoworoda gewidmet war. Das
       historische Gebäude sei durch russischen Beschuss in Brand geraten und
       zerstört worden, teilt der Gouverneur von Charkiw, Oleh Synjehubow, mit.
       Die wertvollsten Teile des Inventars seien an einem sicheren Ort
       ausgelagert. Der Philosoph und Dichter, der in Russland unter dem Namen
       Grigori Skoworoda bekannt ist und dort am Zarenhof gewirkt hatte, war vor
       300 Jahren geboren worden.
       
       In der [2][südukrainischen Hafenstadt Odessa] sind nach Angaben der
       Regionalverwaltung mehrere Raketen eingeschlagen. Vor den Angriffen auf das
       Stadtgebiet seien heute bereits Ziele im Umland von vier Raketen getroffen
       worden, sagt eine Sprecher der Regionalverwaltung im Fernsehen.
       
       Auch aus dem Norden der Ukraine melden örtliche Behörden Raketenangriffe.
       In den Gemeinden Myropilske and Chotin in der Region Sumy seien Raketen
       eingeschlagen, teilt Gouverneur Dmytro Schywyzkyj mit. Dabei sei ein
       Grenzschutzbeamter verletzt worden. Die russischen Streitkräfte hatten sich
       im April aus dieser Region zurückgezogen. (rtr)
       
       ## Bombe in von Journalisten bewohntem Haus in Berlin?
       
       Die Polizei in Berlin untersucht nach eigenen Angaben einen Vorfall, der
       sich am Freitag in einem Wohnhaus ereignet haben soll, in dem russische
       Journalisten leben. Die russische Botschaft in Berlin erklärt, durch ein
       Fenster des Gebäudes sei eine Flasche geworfen worden, und spricht von
       einer Bombe, die von deutschen Sicherheitskräften entschärft worden sei.
       
       Die Polizei erklärt, ein Konstrukt mit einer Flasche sei in einem Lichthof
       vor dem Haus entdeckt und dann von Kriminaltechnikern kontrolliert zerstört
       worden. Ermittlungen des Staatsschutzes und der Generalstaatsanwaltschaft
       dauerten an. Das russische Außenministerium erklärt, Behörden in
       Deutschland und anderen Staaten der EU und der Nato müssten russische
       Journalisten schützen. Diese würden in westlichen Staaten drangsaliert.
       
       Die [3][EU hat russische Staatsmedien mit Sanktionen belegt] und ihnen
       vorgeworfen, Lügen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine zu
       verbreiten. Westliche Staaten sowie internationale Medien haben Russland
       wiederholt vorgeworfen, Journalisten zu bedrängen und die Meinungsfreiheit
       zu beschränken. (rtr)
       
       ## Brandsatz an Gebäude von russischer Nachrichtenagentur in Berlin
       
       Bei dem gefährlichen Gegenstand, der am Freitag im Gebäude einer russischen
       Nachrichtenagentur in Berlin-Steglitz gefunden worden war, handelt es sich
       laut Polizei um einen Brandsatz. Dieser habe jedoch nicht gezündet, teilte
       eine Polizeisprecherin am Samstag der Deutschen Presse-Agentur mit.
       Kriminaltechniker vernichteten demnach den Brandsatz, niemand wurde
       verletzt.
       
       Ob es sich um einen Anschlag handelte, war nach Angaben der Sprecherin
       zunächst unklar. „In dem Haus sind auch noch Büros von anderen Firmen. Der
       Hintergrund ist noch nicht bekannt, die Ermittlungen laufen“.
       
       Beamte hatten am Freitagnachmittag den Gegenstand in einem Lichtschacht des
       Gebäudes gefunden, in dem sich die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti
       befindet. Zunächst war die Polizei wegen eines Flaschenwurfs auf das
       Gebäude gerufen worden. Ria Nowosti selbst schrieb im Nachrichtendienst
       Telegram von einem mit Drähten umwickelten Kanister und dass es sich um das
       Wohnhaus von Korrespondenten handelte.
       
       Weitere Details, insbesondere ob es einen Zusammenhang mit dem russischen
       Angriffskrieg auf die Ukraine gebe, waren zunächst nicht bekannt. (dpa)
       
       ## Sicherheitsrat stellt sich hinter Guterres' Vermittlung in Ukraine
       
       Die Mitglieder des Weltsicherheitsrats haben sich hinter
       [4][Vermittlungsbemühungen von UN-Generalsekretär António Guterres] in der
       Ukraine gestellt. In einer am Freitag auch von Russland angenommenen
       Erklärung ist von „starker Unterstützung“ für den Einsatz von Guterres die
       Rede, eine friedliche Lösung im „Disput“ in der Ukraine zu finden. In dem
       kurzen Text werden die Begriffe „Krieg“, „Invasion“, „Konflikt“ und auch
       die russische Sprachregelung „spezielle Militäroperation“ nicht erwähnt. Es
       ist die erste Erklärung des höchsten UN-Gremiums zum Krieg in der Ukraine
       seit der russischen Invasion am 24. Februar.
       
       Darauf verwies Guterres in einer Reaktion auf die Erklärung: „Heute hat der
       Sicherheitsrat zum ersten Mal mit einer Stimme für Frieden in der Ukraine
       gesprochen.“ Wie er schon oft gesagt habe, müsse die Welt zusammenkommen,
       um die Waffen zum Schweigen zu bringen und die Werte der UN-Charta
       aufrechtzuerhalten.
       
       Der von Norwegen und Mexiko entworfene Text „drückt tiefe Besorgnis über
       den Erhalt von Frieden und Sicherheit der Ukraine“ aus und „erinnert, dass
       alle Mitgliedstaaten unter der Charta der Vereinten Nationen die
       Verpflichtung eingegangen sind, internationale Dispute mit friedlichen
       Mitteln zu lösen.“
       
       Die norwegische UN-Botschafterin Mona Juul und ihr mexikanischer Kollege
       Juan Ramon De La Fuente Ramirez sagten, mit der Erklärung würden
       diplomatische Schritte zur Beendigung des Krieges eingeleitet.
       
       Guterres hat von den Präsidenten Russlands und der Ukraine, Wladimir Putin
       und Wolodimir Selenski, die Zustimmung für die Evakuierung von Zivilisten
       vor allem aus der [5][belagerten südöstlichen Hafenstadt Mariupol]
       erhalten.
       
       Die UN und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz haben bisher zwei
       erfolgreiche Evakuierungen aus Mariupol und Umgebung vollzogen. Nach
       russischen Angaben wurden am Freitag zudem 50 Zivilisten aus der letzten
       ukrainischen Bastion in Mariupol, dem Stahlwerk Asowstal, evakuiert,
       darunter elf Kinder. Die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin
       Iryna Wereschtschuk bestätigte die Evakuierung von 50 Zivilisten. Beide
       Seiten sagten, die Evakuierung von Zivilisten aus Asowstal solle am Samstag
       fortgesetzt werden. (ap)
       
       ## 🐾 Parade auf dem Schlachtfeld
       
       Im ukrainischen Mariupol will der Kreml das Ende des „Großen
       Vaterländischen Krieges“ zelebrieren. Auch der Rote Platz in Moskau ist
       gerüstet. [6][taz-Autor Bernhard Clasen berichtet über Russlands Pläne für
       den 9. Mai.] 
       
       ## Lager mit Militärgerät aus USA und Europa zerstört
       
       Russland hat eigenen Angaben zufolge ein großes Lager mit militärischem
       Gerät aus Europa und den USA zerstört. Das Lager habe sich in der Nähe des
       Bahnhofs Bohoduchiw in der Region Charkiw befunden, teilt das russische
       Verteidigungsministerium mit. In der Nacht seien 18 ukrainische
       Militäreinrichtungen getroffen worden, darunter drei Munitionsdepots in
       Datschne nahe der Stadt Odessa. (rtr)
       
       ## Biden kündigt Waffenpaket im Wert von 150 Millionen Dollar an
       
       US-Präsident Joe Biden hat am Freitag ein neues Waffenpaket im Wert von 150
       Millionen Dollar für die Ukraine unterzeichnet, mit dem zusätzliche
       Artilleriemunition, Radar und andere Ausrüstungsgegenstände bereitgestellt
       werden. Damit soll die Ukraine bei der Abwehr der russischen Invasion
       unterstützt werden. „Heute setzen die Vereinigten Staaten ihre starke
       Unterstützung für das tapfere ukrainische Volk fort, das sein Land gegen
       die anhaltende russische Aggression verteidigt“, so Biden in einer
       Erklärung.
       
       Seit dem Einmarsch Russlands am 24. Februar haben die Vereinigten Staaten
       Kiew Rüstungsgüter im Wert von 3,4 Milliarden Dollar geliefert. Die neuen
       Lieferungen würden aus den verbleibenden 250 Millionen US-Dollar eines
       präsidialen Budgets (Presidential Drawdown Authority) finanziert. Dies
       ermöglicht es dem Präsidenten, in Notfällen den Transfer überschüssiger
       Waffen aus US-Beständen ohne Zustimmung des Kongresses zu genehmigen.
       
       Im vergangenen Monat beantragte Biden ein Hilfspaket in Höhe von 33
       Milliarden Dollar für die Ukraine. Der Kongress muss das neue
       Finanzierungspaket noch genehmigen. Die Vertreter des Repräsentantenhauses
       und Senats erklärten, sie wollten schnell handeln, konnten aber nicht
       angeben, wann sie über Bidens Antrag abstimmen werden. (rtr)
       
       ## Großbritannien – Ukraine-Krieg belastet russische Einheiten deutlich
       
       Der Krieg in der Ukraine setzt dem britischen Militärgeheimdienst zufolge
       einigen der modernsten und leistungsfähigsten Einheiten der russischen
       Streitkräfte deutlich zu. Mindestens ein russischer T-90M, der modernste
       russische Panzer, sei bei Kämpfen zerstört worden, wie das britische
       Verteidigungsministerium in einem Lagebericht auf Twitter schreibt. Bei den
       am besten ausgerüsteten russischen Einheiten seien rund 100 T-90M im
       Einsatz, darunter auch die in der Ukraine. (rtr)
       
       ## 🐾 Urlaub vom Krieg
       
       Bis zum Kriegsbeginn lebte unsere Autorin in Berlin. Seitdem berichtet sie
       für die taz aus der Ukraine. Nun ist sie zurück. Mit welchem Gefühl?
       [7][Anastasia Magasowa erzählt.]
       
       ## Nato-Chef fordert mehr Waffenlieferungen
       
       Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ruft den Westen zu weiteren
       Lieferungen schwerer Waffen an die Ukraine auf. „Die Ukraine benötigt
       dringend weitere schwere Waffen, der Westen sollte seine Lieferungen
       intensivieren, noch mehr tun und sich auf ein langfristiges Engagement
       vorbereiten“, sagt Stoltenberg der Welt am Sonntag einem Vorabbericht
       zufolge. Nur so könne Kiew die russische Invasion erfolgreich abwehren. Die
       Ukraine müsse sich auf einen „langen Krieg“ mit Russland einstellen, der
       noch Monate oder gar Jahre dauern könnte. (rtr)
       
       ## Deutschland hilft bei Aufklärung von Kriegsverbrechen
       
       Bei der [8][Aufklärung mutmaßlicher Kriegsverbrechen] an Zivilisten helfen
       nun auch Spezialisten des Bundeskriminalamts (BKA) mit Know-how und
       Ausrüstung. Das Bundesinnenministerium bestätigt auf Anfrage der Bild einem
       Vorabbericht zufolge, dass erste Forensik-Materialien unterwegs in Richtung
       Ukraine seien. BKA-Forensiker sollen bei der Untersuchung von Leichen
       helfen und Schulungen für Tatortarbeiten anbieten. Dies soll zunächst aus
       Sicherheitsgründen „in Deutschland oder in einem Nachbarland der Ukraine“
       erfolgen. (rtr)
       
       ## Verstärkte pro-russische Aktivitäten zum 9. Mai erwartet
       
       Sicherheitsbehörden rechnen mit verstärkten pro-russischen Demonstrationen
       und Aktivitäten in Deutschland zum 9. Mai, der in Russland als „Tag des
       Sieges“ gefeiert wird. Das ergab eine Umfrage der Zeitungen der Funke
       Mediengruppe bei den Innenministerien der Bundesländer. Schwerpunkte
       könnten den Angaben der Länderbehörden zufolge in Berlin und
       Nordrhein-Westfalen liegen. Dort seien bereits jeweils vier pro-russische
       Demonstrationen angemeldet worden, auch in anderen Ländern seien Aufzüge
       angemeldet.
       
       Der 9. Mai in Russland gefeierte „Tag des Sieges“ habe für das Land
       Russland traditionell eine große Bedeutung, erklärte die Hamburger
       Innenbehörde. Daher sei an diesem Tag bundesweit mit erhöhten Aktivitäten
       zu rechnen. Der Feiertag 9. Mai soll in Russland traditionell an den Tag
       des Sieges über das Deutsche Reich im Zweiten Weltkrieg erinnern.
       
       Vor dem Gedenktag beobachteten Sicherheitsbehörden vermehrt die Verbreitung
       von Falschnachrichten im Zusammenhang mit dem russischen Angriff auf die
       Ukraine. Das Potenzial an Desinformation und Verbreitung sogenannter Fake
       News sei für das gesamte Bundesgebiet hoch, erklärte die Hamburger
       Innenbehörde. Auch das niedersächsische Innenministerium sprach von einer
       bundesweit gesteigerten Aktivität bei der Verbreitung pro-russischer und
       antiwestlicher Narrative und Fake News. (epd)
       
       ## Bietergruppe kauft Londoner Premier-League-Club Chelsea
       
       Ein Konsortium unter der Führung des US-Unternehmers Todd Boehly übernimmt
       [9][den Londoner Fußballclub Chelsea]. Man habe sich mit den Käufern auf
       die Bedingungen der Transaktion über ein Gesamtvolumen von 4,25 Milliarden
       Pfund (4,97 Milliarden Euro) geeinigt, teilte Chelsea in der Nacht auf
       Samstag mit. Zur Käufergruppe zählten unter anderem der Finanzinvestor
       Clearlake Capital, der Schweizer Milliardär Hansjörg Wyss und der
       US-Unternehmer Mark Walter. Die Übernahme solle bis Ende Mai über die Bühne
       gehen.
       
       2,5 Milliarden Pfund steckten die neuen Eigentümer in den Erwerb der
       Chelsea-Aktien, 1,75 Milliarden Pfund sollten dem Club direkt zugutekommen
       und in das Stadion Stamford Bridge, die Frauenmannschaft, die Akademie und
       die Chelsea Stiftung fließen, erklärte der Premier-League-Verein. Boehly
       und Walter sind am US-Baseballteam Los Angeles Dodgers beteiligt. Trainer
       bei Chelsea ist der Deutsche Thomas Tuchel. (rtr)
       
       7 May 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Bundespraesident-nach-Kiew-eingeladen/!5849092
   DIR [2] /Raketenangriff-auf-Odessa/!5850178
   DIR [3] /EU-Verbot-russischer-Staatssender/!5835571
   DIR [4] /Aktuelle-Lage-in-der-Ukraine/!5852980
   DIR [5] /Bis-zu-600-Tote-im-Theater-Mariupol/!5852827
   DIR [6] /Russlands-Plaene-fuer-den-9-Mai/!5850547
   DIR [7] /Aus-der-Ukraine-zurueck-nach-Berlin/!5850455
   DIR [8] /Nach-dem-Massaker-in-Butscha/!5843396
   DIR [9] /Sanktionen-gegen-Oligarchen/!5838131
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Johanna Treblin
       
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       Bis zum Kriegsbeginn lebte unsere Autorin in Berlin. Seitdem berichtet sie
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