# taz.de -- Milizen im Ostkongo: Dutzende Tote bei Angriff auf Mine
> Bei einem Angriff auf ein Bergarbeiterlager sind mehrere Zivilisten
> getötet worden. Eine Hilfsorganisation verdächtigt die Codeco-Miliz.
IMG Bild: Opfer der Gewalt im Ostkongo: Tausende Menschen mussten fliehen
Kinshasa/Bunia rtr/afp | In der Provinz Ituri im Osten der Demokratischen
Republik Kongo sind bei einem mutmaßlichen Milizenangriff dutzende Menschen
getötet worden. Ein Bergarbeiterlager in der Nähe der Stadt Mongbwalu, wo
sich große Goldminen befinden, sei am Sonntag attackiert worden, teilte
Armeesprecher Jules Ngongo Tsikudi mit. Die regionalen Behörden sprachen am
Montag [1][von 52 Toten] und 100 Vermissten. Auch ein vier Monate altes
Baby soll unter den Todesopfern sein.
Das örtliche Krankenhaus sei mit der Zahl der Opfer überfordert gewesen.
Die örtliche Hilfsorganisation schrieb den Angriff der Codeco-Miliz zu, die
bereits mehrfach Lager von Zivilisten angegriffen hat. Codeco tötete
vergangenen Monat 18 Menschen in einer Kirche und im Februar weitere 60 in
einem Flüchtlingslager.
Angriffe auf die Zivilbevölkerung sind in den östlichen Provinzen des
Kongos an der Tagesordnung. Gruppierungen wie Codeco und [2][andere
Milizen] sowie ein lokaler Ableger des Islamischen Staates (IS) ringen um
Territorium und Ressourcen.
Die Codeco-Miliz gilt als bewaffnete politisch-religiöse Sekte, die nach
eigenen Angaben die Interessen der Volksgruppe der Lendu verteidigt. In
Ituri und in der benachbarten Provinz Nord-Kivu gilt seit Mai 2021 der
Ausnahmezustand. Das hat aber nicht dazu geführt, dass die Übergriffe
bewaffneter Gruppen ausgeblieben wären.
9 May 2022
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