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       # taz.de -- Treffen der G7-Digitalminister: Schutzwälle gegen Cyberattacken
       
       > Die G7-Digitalminister:innen wollen die digitale Infrastruktur der
       > Ukraine stärken. Das Thema Nachhaltigkeit erlebt einen Bedeutungsverlust.
       
   IMG Bild: G7 Digitalminister: Volker Wissing und Karen Makishima, (l) aus Japan bei der Pressekonferenz
       
       Berlin taz | Der [1][Krieg in der Ukraine] wird nicht nur am Boden, sondern
       [2][auch im virtuellen Raum] ausgefochten. Angriffe auf die digitale
       Infrastruktur haben sowohl in den kriegführenden Ländern Russland und der
       Ukraine als auch in den verbündeten Ländern zugenommen.
       
       Die aktuelle Kriegslage prägte deshalb auch das Treffen der
       G7-Digitalminister:innen in Düsseldorf. Sie verpflichteten sich am
       Mittwoch dazu, sich verstärkt gegen Cyberattacken zu wappnen. Zur Gruppe
       der 7 gehören neben Deutschland die USA, Kanada, Großbritannien,
       Frankreich, Italien und Japan. Die Bundesrepublik hat derzeit [3][den
       G7-Vorsitz inne].
       
       Die Industriestaaten zeigten sich beeindruckt davon, wie die Ukraine in
       Kriegszeiten die digitale Infrastruktur aufrechterhält und verurteilten den
       russischen Angriffskrieg in einer gemeinsamen Erklärung aufs Schärfste. Der
       ukrainische Digitalminister Mykhailo Fedorow nahm ebenfalls an dem Treffen
       teil. Er will eine Liste mit technologischen Anforderungen an die G7
       schicken, um die Cyberabwehr und die digitale Infrastruktur der Ukraine zu
       stärken.
       
       Laut Bundesdigitalminister Volker Wissing (FDP) ist derzeit noch unklar,
       welchen Bedarf es gibt. Innerhalb der G7 habe man sich aber darauf
       geeinigt, sich über Bedrohungen stärker auszutauschen und Reaktionen besser
       zu koordinieren.
       
       ## Umweltfreundliche Digitalisierung auch auf der Agenda
       
       Vor Kriegsbeginn standen Nachhaltigkeit und eine umweltfreundlichere
       Digitalisierung oben auf der Agenda. Wissing bekräftigte, dass die G7 sich
       auch bei diesem Thema auf eine gemeinsame Vorgehensweise verständigt
       hatten, um Recycling von Hardware und seltenen Rohstoffen oder einen
       effizienten Energieverbrauch anzugehen. Als Beispiel nannte der Minister
       die Veröffentlichung von Essensfotos auf Social-Media-Kanälen. Man brauche
       ein gesellschaftliches Bewusstsein dafür, wie hoch der Energieverbrauch bei
       solchen Postings sei.
       
       Wissing will insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen adressieren,
       damit diese ihre Umweltbilanz bei der Digitalisierung verbessern. In der
       zweiten Jahreshälfte soll es im Rahmen der deutschen G7-Präsidentschaft ein
       Treffen dazu geben.
       
       Die Vorsitzende des Digitalausschusses im Bundestag, Tabea Rößner (Grüne),
       unterstrich gegenüber der taz, dass die wichtigsten Industriestaaten sich
       auf hohe Sicherheitsstandards einigen sollen, Sicherheitslücken melden und
       Hintertüren für Cyberangriffe schließen. Als Koalition habe man sich darauf
       verständigt, dass Maßnahmen zur Erhöhung der IT-Sicherheit, darauf
       ausgerichtet würden, Verletzlichkeit der Systeme zu verringern, nicht aber
       auf offensive Fähigkeiten, sagte die Grünen-Politikerin.
       
       Allerdings mahnte sie auch an: Das ursprüngliche Schwerpunktthema des
       Treffens dürfe nicht hinten herunterfallen. Auch wenn Cybersicherheit
       aufgrund der aktuellen Entwicklungen an Dynamik gewinne, sollte
       Nachhaltigkeit als gemeinsames Ziel vorangetrieben werden, so Rößner.
       
       11 May 2022
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Tanja Tricarico
       
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