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       # taz.de -- Situation in Kliniken und Heimen: Mehr Gehalt für mehr Pflegende
       
       > In der Pflegebranche arbeiten immer mehr Menschen. Seit 2011 ist der Lohn
       > für viele Angestellte dort um fast 30 Prozent gestiegen – deutlich
       > stärker als in anderen Jobs.
       
   IMG Bild: Mehr Lohn für Schwerstarbeit: eine Pflegerin bandagiert einem Mann die Beine
       
       Berlin afp/epd | Die Verdienste von Beschäftigten in der Pflege sind in den
       vergangenen Jahren überdurchschnittlich gestiegen. Gesundheits- und
       Krankenpfleger:innen hätten im vergangenen Jahr mit 3.697 Euro brutto
       im Monat dadurch „auch überdurchschnittlich im Vergleich zur
       Gesamtwirtschaft“ verdient, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch
       mit. Beschäftigte mit vergleichbarer Qualifikation in (Produzierendes
       Gewerbe und Dienstleistungen) bekamen demnach durchschnittlich 3.399 Euro
       im Monat.
       
       Auch Fachkräfte in Pflegeheimen verdienten den Angaben zufolge mit 3.430
       Euro überdurchschnittlich, wie die Statistiker:innen zum
       Internationalen Tag der Pflege am Donnerstag weiter mitteilten. Fachkräfte
       in Altenheimen lagen mit 3.327 Euro dagegen unterhalb des
       gesamtwirtschaftlichen Durchschnitts.
       
       Die Unterschiede seien unter anderem darauf zurückzuführen, dass in der
       Krankenpflege vielfach Tariflöhne gezahlt werden, während es für
       [1][Altenheime] bislang keinen flächendeckenden Tarifvertrag gibt. Die
       Mindestlöhne für Pflegekräfte sollen allerdings ab dem 1. September 2022
       schrittweise spürbar steigen.
       
       Bei den Verdiensten für vollzeitbeschäftigte Fachkräfte in Krankenhäusern
       und Heimen, zu denen auch Pflegefachkräfte zählen, verzeichneten die
       Statistiker:innen einen Zuwachs von rund einem Drittel (34 Prozent)
       zwischen 2011 und 2021. Die Bruttomonatsverdienste von Fachkräften in
       Altenheimen stiegen im selben Zeitraum etwas weniger (31 Prozent), in
       Pflegeheimen etwas mehr (39,3 Prozent). Damit seien aber in allen drei
       Gruppen die Verdienste in den vergangenen zehn Jahren „deutlich stärker als
       in der Gesamtwirtschaft“ gestiegen.
       
       Auch die Zahl der Pfleger:innen ist innerhalb von zehn Jahren deutlich
       gestiegen. Ende 2020 waren in Deutschland 486.100 Beschäftigte in
       Krankenhäusern in der Pflege tätig, 18 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor.
       Der überwiegende Teil (89 Prozent) verfügte über eine spezifische
       pflegerische Ausbildung. 49 Prozent der im Pflegedienst Beschäftigten
       arbeitete in Teilzeit – insgesamt 238.000 Personen
       
       In Pflegeheimen und ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten wuchs die
       Zahl der Beschäftigten ebenfalls: Während im Jahr 2009 noch 679.000
       ambulante und stationäre Pflegekräfte tätig waren, waren es 2019 rund
       954.000: Ein Anstieg um 40 Prozent. Besonders die ambulanten Pflegedienste
       gewannen Personal hinzu: Von 2009 bis 2019 stieg die Zahl der dort
       Beschäftigten um 61 Prozent, im stationären Bereich war es ein Plus von 30
       Prozent. Dennoch gibt es gleichzeitig in Deutschland weiter [2][einen
       deutlichen Mangel an Pflegepersonal.]
       
       616.000 der Pflege- und Betreuungskräfte in ambulanten und stationären
       Einrichtungen arbeiteten im Jahr 2019 geringfügig oder in Teilzeit. Das
       entspricht einem Anteil von 65 Prozent. 85 Prozent des Pflege- und
       Betreuungspersonals in Heimen und ambulanten Diensten war weiblich.
       
       11 May 2022
       
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