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       # taz.de -- Starkregen durch Klimakrise: Wie sich Städte ändern müssen
       
       > Hochwasser- und Starkregenereignisse werden im Zuge des Klimawandels
       > hierzulande zur neuen Normalität. Forscher:innen entwickeln
       > Schutzkonzepte.
       
   IMG Bild: Fahren sie noch oder schwimmen sie schon? Starkregen in Berlin 2021
       
       Berlin taz | Grüne Dächer, wasserdurchlässige Bodenbeläge, Straßen, die
       sich in Kanäle verwandeln können, und abgesenkte Liegewiesen: Geht es nach
       Forschenden der Technischen Universität Kaiserslautern und der Universität
       der Bundeswehr München, sehen so die Städte der Zukunft aus.
       
       In einer in dieser Woche auf der [1][IFAT] in München vorgestellten
       [2][Studie] zeigen sie Konzepte auf, die Siedlungen gegen extreme
       Niederschläge wappnen sollen. Ihre Bestandsaufnahme: Deutschland ist viel
       schlechter auf starke Regenfälle und Überflutungen vorbereitet, als es sein
       könnte. In der Vergangenheit wurden laut Professor Theo Schmitt von der TU
       Kaiserslautern oft ungeeignete Gebiete bebaut und Gebäude oft nicht
       überflutungsbewusst gestaltet.
       
       Verheerende [3][Flutkatastrophen wie im vergangenen Sommer in
       Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen] werden in Folge des Klimawandels
       [4][zunehmend zur Normalität] werden. Um ausreichend auf solche Ereignisse
       vorbereitet zu sein, braucht es laut Studie sowohl eine angemessene
       Risikoplanung und Frühwarnsysteme als auch konkrete Baumaßnahmen im
       öffentlichen Raum und auf Privatgrundstücken.
       
       Demnach müssten Kommunen verpflichtet werden, Gefahrenkarten zu erstellen,
       die Überschwemmungsgefahren auf Straßen und Grundstücken genau ausweisen.
       Dadurch könnten Gefahren besser abgeschätzt und abgeleitet werden, welche
       Gebiete überhaupt bebaut werden dürften und wo gegebenenfalls nachgerüstet
       werden müsse, so Schmitt. Ebenerdige Kellereingänge oder Lichtschächte
       müssten beispielsweise angemessen gesichert werden.
       
       ## Anpassungen im Baurecht nötig
       
       Zudem brauche es dringend Anpassungen im Baurecht. Überflutungsgefahren
       müssten deutlich stärker berücksichtigt werden. Künftige öffentliche Bau-
       und Sanierungsvorhaben sollten laut Studie „auf den Erhalt bzw. die
       Wiederherstellung eines möglichst naturnahen Wasserhaushalts“ hinwirken.
       
       Freiflächen sollten so gestaltet werden, dass sie temporär größere
       Wassermengen aufnehmen können, die dann kontrolliert versickern oder
       verdunsten könnten. Denkbar wären beispielsweise Senken in Parks, die im
       Bedarfsfall als Wasserbassins die Umgebung entlasten würden. Auch
       verstärkte Bepflanzung, die Regenwasser kurzfristig zurückhält, und die
       Entsiegelung von Flächen dürften hierbei eine herausragende Rolle spielen.
       
       31 May 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://ifat.de/de/
   DIR [2] https://www.starkregenmanagement.de/downloads.html
   DIR [3] /Hochwasser-in-Rheinland-Pfalz/!5781570
   DIR [4] /Studie-zur-Flutkatastrophe-im-Juli/!5791167
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Josa Zeitlinger
       
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