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       # taz.de -- Landratswahlen in Sachsen: Erfreulicher AfD-Misserfolg
       
       > Bei den Landratswahlen in Sachsen lag die AfD bislang nirgendwo auf Platz
       > eins. Wieder haben viele CDU gewählt, um die AfD zu blockieren.
       
   IMG Bild: Wenig Erfolg: Tino Chrupalla, Bundessprecher der AfD, hier bei einer Rede im Mai
       
       Für die AfD, besonders für ihren Parteichef Tino Chrupalla, war der Sonntag
       ein schlechter Tag. Bei den Kommunalwahlen in ihrer Hochburg Sachsen ist
       sie weit hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben. Nirgendwo lag sie
       im ersten Wahlgang auf Platz eins und die Chancen, dass sie im zweiten
       Wahlgang doch noch einen der Landrats- oder [1][Oberbürgermeisterposten]
       gewinnt, stehen schlecht. Eine weitere Niederlage also in der schon zuletzt
       langen Reihe.
       
       Das mag daran liegen, dass wieder einmal auch Wähler:innen für die CDU
       gestimmt haben, [2][nur um zu verhindern, dass die AfD stärkste Kraft
       wird]. Es könnte aber auch darin begründet sein, dass man vor Ort zwar für
       einen AfD-Kandidaten für den Landtag oder den Bundestag stimmt, der die
       entsprechenden Parlamente aufmischen soll, der Partei aber nicht die
       Exekutive zu Hause, also Verantwortung, anvertrauen will. Das wäre eine
       erfreuliche Nachricht.
       
       Entwarnung ist trotzdem nicht angezeigt: Zum einen sind die Wahlergebnisse
       für die AfD weiterhin erschreckend hoch. Zum anderen hätten – etwa im
       Erzgebirge – wohl Rechtsextremisten anstatt der CDU vorne liegen können,
       wären die AfD und die „Freien Sachsen“ nicht gegeneinander, sondern
       gemeinsam angetreten. Hinzu kommt: Die CDU hat – etwa in Bautzen – auch
       Kandidaten ins Rennen geschickt, die inhaltlich kaum von der AfD zu
       unterscheiden sind.
       
       Chrupallas parteiinterne, vermeintlich gemäßigte Kritiker:innen werden
       nun betonen, dass mit dem Sachsen selbst zu Hause keine Wahlen zu gewinnen
       sind. Das Ergebnis stört aber auch eine Erzählung der besonders Radikalen
       in der AfD, die stets argumentieren, dass nur ihr Kurs Erfolg verspricht.
       Im Landkreis Leipzig aber hat [3][ein besonders radikaler AfD-Kandidat]
       eines der schlechtesten Ergebnisse erzielt. Die CDU hat dort im ersten
       Wahlgang das Landratsamt gewonnen. Chrupalla hatte wohl auf Rückenwind aus
       Sachsen für seine Wiederwahl als Parteichef am kommenden Wochenende
       gehofft. Doch sie ist dadurch nicht leichter geworden.
       
       13 Jun 2022
       
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