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       # taz.de -- EU-Daten zur Wasserqualität: Für SchwimmerInnen ungefährlich
       
       > Die Gewässerqualität ist an den meisten Badestellen in Deutschland und
       > Europa gut. Das ökologische Gleichgewicht kann dennoch beeinträchtigt
       > sein.
       
   IMG Bild: Top Wasserqualität, top Badespass!
       
       Kopenhagen/berlin dpa/taz | Seen, Flüsse und Küstengewässer: Deutsche
       Badestellen weisen fast allesamt eine ausgezeichnete Wasserqualität für
       SchwimmerInnen auf. Das geht aus dem neuen Badegewässerbericht der
       Europäischen Umweltagentur EEA hervor, den die EU-Behörde am Freitag in
       Kopenhagen veröffentlichte.
       
       Demnach überzeugten 90,4 Prozent der in 2021 analysierten Gewässer in der
       Bundesrepublik mit exzellenten Wasserbedingungen. Nur 14 der rund 2.291
       Badestellen wurden als mangelhaft eingestuft, da sich dort bedenkliche
       Bakterien im Wasser befanden – im Jahr 2020 waren es 11 gewesen. [1][Der
       ökologische und chemische Zustand der Gewässer kann dennoch problematisch
       sein.]
       
       Unter den auch für SchwimmerInnen als mangelhaft bewerteten Gewässern
       befanden sich unter anderem der Sunthauser See in Bad Dürrheim
       (Baden-Württemberg), das Freibad Miersdorf in Zeuthen (Brandenburg), der
       Mainparksee in Mainaschaff im Landkreis Aschaffenburg (Bayern), der
       Naturbadestrand Glöwitzer Bucht in Barth (Mecklenburg-Vorpommern), das
       Nordseestrand Wremen im Landkreis Cuxhaven (Niedersachsen) und die
       Badestelle an der Elbe bei Brokdorf (Schleswig-Holstein).
       
       Insgesamt stufte die EEA im Jahr 2021 rund 85 Prozent der europäischen
       Badegebiete als exzellent ein. An knapp 95 Prozent der Standorte wurden die
       EU-Mindeststandards für die Wasserqualität eingehalten. Im Jahr zuvor waren
       es nur rund 83 beziehungsweise 93 Prozent. Europaweit liegen Deutschlands
       Seen, Flüsse und Küstengewässer nach wie vor im oberen Mittelfeld. Die
       Spitzenpositionen belegten hierbei Österreich mit rund 98 Prozent an
       Badestellen mit exzellenter Wasserqualität, gefolgt von Malta, Griechenland
       und Kroatien. Die Schlusslichter waren Polen, die Slowakei und Ungarn.
       
       Die in Kopenhagen ansässige EEA analysierte für den jährlich erscheinenden
       Bericht Daten zu 21 859 Badestellen in Europa. Mit dabei sind Gewässer in
       den 27 EU-Mitgliedstaaten, Albanien und der Schweiz.
       
       Für die Auswertung schaute die Behörde auf die Belastung der Gewässer mit
       Fäkalbakterien, nämlich intestinale Enterokokken und Escherichia coli.
       Diese können beim Menschen zu Krankheiten führen. Folglich richtet sich die
       Wasserqualität nach der nachgewiesenen Menge dieser Bakterien, die vor
       allem von Abwässern und aus der Landwirtschaft stammen. Für die als
       mangelhaft eingestuften Badestellen rät die EEA zu Badeverboten,
       Warnhinweisen oder anderen Maßnahmen.
       
       Über das ökologische Gleichgewicht der Gewässer gibt die Analyse allerdings
       keinen Aufschluss. [2][So ergab erst 2020 ein Monitoring-Bericht, dass mehr
       als die Hälfte aller europäischen Gewässer in einem schlechten Zustand ist,
       dass also bestimmte, für das Ökosystem typische Tiere und Pflanzen nicht
       mehr oder nur in reduzierter Anzahl vorkommen].
       
       Die diesjährigen Ergebnisse sieht die EEA dennoch als Beweis dafür, dass
       über 40 Jahre EU-Maßnahmen zur Verbesserung der Badegewässerqualität in
       ganz Europa der menschlichen Gesundheit und auch der Umwelt zugutegekommen
       seien, erklärte der EEA-Exekutivdirektor Hans Bruyninckx. „Der
       EU-Aktionsplan „Zero Pollution“ und die Überarbeitung der
       EU-Badegewässerrichtlinie werden unser Engagement für die Vermeidung und
       Verringerung der Umweltverschmutzung in den kommenden Jahrzehnten weiter
       festigen.“
       
       Den Angaben zufolge ging der Anteil der Badegewässer von schlechter
       Qualität seit 2013 zurück. Im Jahr 2021 machten schlechte Badegewässer
       lediglich 1,5 Prozent aller Badegewässer in der EU aus – im Jahr 2013 waren
       es noch 2 Prozent gewesen. Mit einer Bewertung der Verschmutzungsquellen
       und einer entsprechenden Umsetzung integrierter
       Wasserbewirtschaftungsmaßnahmen könne zudem zu einer Verbesserung der
       Wasserqualität beitragen werden, wurde in dem Bericht betont.
       
       5 Jun 2022
       
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