URI: 
       # taz.de -- Mahnmal für Opfer sexueller Gewalt: Vier Tonnen Zwietracht
       
       > Ein Denkmal soll an die Verbrechen an der Odenwaldschule erinnern. Die
       > Finanzierung steht, der Entwurf auch. Doch Betroffene stellen sich quer.
       
   IMG Bild: Das Denkmal, errichtet zur Erinnerung an den Missbrauch vor Ort
       
       Steil windet sich die schmale Straße von Heppenheim den Berg hinauf.
       Fachwerkhäuser in gedeckten Farben links und rechts. Kirche,
       Kriegerdenkmal, Weinberge: Hier geht unmerklich Hambach in Ober-Hambach
       über. Hinter der Kurve weitet sich der Blick: Braune Fachwerkhäuser und
       knorrige alte Bäume gruppieren sich malerisch auf dem Hang. Ganz oben krönt
       die mittelalterliche Starkenburg das Panorama. Der Sitz der Odenwaldschule.
       Genauer gesagt, der „[1][Wohnpark Ober-Hambach]“. „Ein Traum zum Wohnen und
       um Urlaub zu machen“, verspricht der Betreiber des Geländes, auf dem es
       seit 2015 keine Schule mehr gibt.
       
       Daniel Brenner sieht nicht verträumt aus, als er in seinem Lancia die
       letzten Meter hinaufkurvt. Eher angespannt. Als er das Wohnparkschild auf
       dem Kreisverkehr zur Einfahrt passiert, kneift er die Augen zusammen unter
       seiner schwarzen Baskenmütze und murmelt in hessischem Idiom: „Wohnpark –
       bald auch mit Großdenkmal.“
       
       Die [2][Odenwaldschule], an der über Jahrzehnte hinweg Hunderte von
       Schülern und Schülerinnen vom Schuldirektor und von Lehrern sexuell
       missbraucht wurden, soll nach ihrem Scheitern als reformpädagogisches
       Vorzeigeinternat ein zweites Leben bekommen: ein materielles, als Wohnidyll
       in Premiumlage – und ein moralisches. Ein großes Denkmal soll vor Ort an
       die Verbrechen erinnern und ein Zeichen setzen gegen sexualisierte Gewalt
       an Kindern. So will es zumindest eine neunköpfige Wettbewerbsjury, die im
       Juni 2021 aus sieben Entwürfen einen zum Sieger gekürt hat.
       
       ## Das geplante Denkmal
       
       Massiv sieht das Bauwerk auf der Computersimulation aus, die der Künstler
       erstellt hat. Vier mal vier Meter hohe Stahlplatten, ganz am oberen Ende
       sind Türklinken und Gucklöcher angebracht. Ein Symbol der Ohnmacht, des
       Ausgeliefertseins. Gestaltet hat den Entwurf der ehemalige Odenwaldschüler
       [3][Adrian Koerfer], auch er ein Betroffener. Gerade die gewaltige Anmutung
       ist es, die den Befürworter:innen des Entwurfs gefällt. „Ein wenig
       wuchtig darf es schon sein angesichts der enormen Opferzahlen“, findet etwa
       die Juristin Brigitte Tilmann, die lange den Aufarbeitungsprozess an der
       Odenwaldschule begleitete und in der Jury saß.
       
       Auch [4][Johannes-Wilhelm Rörig], bis vor einigen Monaten noch Unabhängiger
       Beauftragter der Bundesregierung für Fragen des sexuellen
       Kindesmissbrauchs, sprach sich öffentlich für die Skulptur aus. Er nannte
       Koerfers Entwurf „adäquat“ für die riesige Dimension des Unrechts, das
       Kindern und Jugendlichen dort angetan wurde.
       
       Ein Denkmal für die Betroffenen – das scheint überfällig. Allerdings: Es
       gibt schon eines, das Altschüler 2010, im Jahr des 100-jährigen Jubiläums
       der Odenwaldschule, zusammen eingeweiht hatten. Auch dieses Denkmal wurde
       von einem Betroffenen gestaltet: Daniel Brenner.
       
       Der steht jetzt auf dem Kiesweg vor dem Haus, in dem er als schmächtiger
       13-Jähriger einst gequält wurde: in der Dusche, auf den Zimmern. Heute ist
       in dem modernen Zweigeschosser die Verwaltung des Wohnparks untergebracht,
       und kleine, freundlich eingerichtete Apartments für Durchreisende wurden
       eingerichtet. Brenner steht vor dem Eingang, befühlt die Glasbausteine in
       der Fassade und ringt um Fassung. Mit zitternder Stimme sagt er: „Nicht
       adäquat – meine Skulptur ist nicht adäquat. Wissen Sie, wie weh das tut?“
       
       Über den Parkplatz nähert sich eine große Frau mit Kurzhaarschnitt. Sabine
       Pohle, auch Altschülerin und im Vorstand von [5][Glasbrechen] e. V., dem
       Verein, in dem sich Betroffene sexueller Gewalt organisiert haben. Kerniger
       Händedruck, Pohle umarmt Brenner und zeigt hinauf zu einer kleinen Anhöhe.
       „Da oben steht unser Denkmal. Ein zweites brauchen wir nicht“, stellt sie
       klar.
       
       Glasbrechen sperrt sich vehement gegen ein neues Denkmal auf dem Gelände.
       Eine Einladung in die Wettbewerbsjury lehnte der Verein ab, für Pohle,
       Brenner und die anderen ist der Koerfer-Entwurf eine unnötige Konkurrenz
       zum bestehenden Denkmal, das sie dadurch entwertet sehen. Vielleicht ist
       das größte Problem, das sie mit der geplanten Stahlplattenskulptur haben,
       der Urheber selbst: Adrian Koerfer, Gründungsmitglied von Glasbrechen, hat
       den Verein vor Jahren verlassen, das neue Denkmal hat er als Einzelperson
       vorangetrieben. Dieses Vorgehen sorgt für böses Blut unter den
       Missbrauchsbetroffenen.
       
       ## Der Weg zu dem umstrittenen Denkmal
       
       Fragt man am Entstehungsprozess Beteiligte, dann war es Koerfer selbst, der
       den grünen Landtagsabgeordneten [6][Marcus Bocklet] davon überzeugte, für
       ein neues Denkmal Geld in den Landeshaushalt einzustellen. Koerfer war es
       auch, der die Jury für den Wettbewerb zusammenstellte – den er dann selbst
       gewann. Das Jurymitglied Brigitte Tilmann sieht darin kein Problem, der
       Wettbewerb sei fair vonstatten gegangen, man habe anonymisierte Entwürfe
       gesichtet und Koerfers Skulptur habe eben eindeutig überzeugt. „Mindestens
       ein Geschmäckle“ habe das, findet hingegen Sabine Pohle. Koerfer könne mit
       seinem eigenen Geld ja bauen, was er wolle – aber 50.000 Euro aus
       öffentlichen Geldern?
       
       Da ist es wieder, das alte Misstrauen. Wer paktiert mit wem, auf wen kann
       man sich verlassen, wer lügt und wer sagt die Wahrheit? Sabine Pohle und
       Daniel Brenner hat es bis heute nicht verlassen. Sie haben ihren Frieden
       mit der OSO, wie Eingeweihte die Odenwaldschule Ober-Hambach nennen, bis
       heute nicht geschlossen. Auch nicht mit dem Ort. Beide kommen gelegentlich
       hier hoch, ein-, zweimal im Jahr. Meistens, wenn jemand aus ihren Reihen
       gestorben ist. Suizid. Alkohol. Depression. Krebs. Dann versammeln sie sich
       oben am Denkmal und zünden eine Kerze an, machen eine Tour über das
       Gelände, in denen sie große Teile ihrer Jugend verbracht haben: Brenner war
       von 1982 bis 1991 an der Schule, Pohle zehn Jahre früher. „Zwei
       Opfergenerationen am Ort des Geschehens“, lacht Brenner sarkastisch.
       
       Beide bewegen sich vorsichtig zwischen den imposanten Fachwerkhäusern, von
       denen inzwischen 16 sorgsam saniert und vermietet sind. Am Goethe-Haus sind
       Bauarbeiter mit einem Bagger im Gange. Das einstige Haupthaus, in dem zu
       Pohles Zeiten der Speisesaal war und später Brenner Oberstufenunterricht
       hatte, ist das Juwel des denkmalgeschützten Bauensembles, gestaltet von dem
       bekannten Architekten Heinrich Metzendorf. Hier plant der Eigentümer, ein
       Mannheimer Unternehmer mit Faible für Baudenkmäler, eine Weinstube als
       Versammlungsort für Tagestouristen und die kleine Mietergemeinschaft in
       Ober-Hambach.
       
       Laut dem Eigentümer sind es Menschen mit Ruhebedürfnis, die es dorthin
       zieht, Familien, für die das autofreie Areal mit den alten Bäumen ein Idyll
       ist. Pohle hat dafür kein Verständnis. Für sie ist das Gelände hochgradig
       belastet.
       
       Da ist, gleich außerhalb des Schulgeländes, der ehemalige Kiosk der
       Bäckerfamilie Schmitt, wo sich einige Schüler schon morgens den Wodka
       holten. Da ist das Herder-Haus, in dem Gerold Becker, der pädophilen
       Schulleiter, wie die Spinne im Netz hockte und Jungen für den Missbrauch
       auswählte – unten Becker, oben im weißen Erker der Musiklehrer Held mit
       seiner „Familie“, auch er einer der Haupttäter. Wo andere ein hübsches
       Gebäudeensemble sehen, kommen Pohle Erinnerungen an „ihren Täter“, das
       VW-Bus fahrende Teenie-Idol Jürgen Kahle, von dem sie erst später erfahren
       hatte, dass er sich nicht nur blonde Mädchen wie sie selbst „geholt“ hatte,
       sondern auch Jungs.
       
       Bis zu 900 Kinder und Jugendliche könnten an der Odenwaldschule Opfer
       sexueller Übergriffe geworden sein, ein 2019 erschienener Bericht
       korrigierte die Opferzahlen noch einmal drastisch nach oben.
       
       Eine Anwohnerin, die mit ihrem Hund über das Gelände spaziert, erzählt, wie
       verwoben das Dorf mit der Schule war: Man habe von der Odenwaldschule
       gelebt, viele hätten die eigenen Kinder dorthin geschickt. Für Mitarbeiter
       des Landerziehungsheims war der Unterricht kostenlos, auch den Kindern der
       Umgebung stand die Schule als Externe offen. Ob sie Menschen verstehen
       kann, die heute, lange nach den Missbrauchsfällen, nach Ober-Hambach
       ziehen, etwa aus der überteuerten Region Frankfurt? Nein, das sei
       geschmacklos, sagt die Frau empört. „Man informiert sich doch, wohin man
       zieht!“
       
       ## Das Denkmal auf der Anhöhe
       
       Oben, auf einer Anhöhe, neben dem ehemaligen Laborgebäude und mit Ausblick
       über das frühere Schulgelände, steht es, das Denkmal „Keimen und Wachsen“,
       das Befürworter:innen des neuen Entwurfs am Telefon als „klein und
       teilweise überwuchert“ beschrieben hatten. Das stimmt so allerdings nicht:
       Stattliche drei Meter hoch ragen Keimlinge, Pflanzen und Blüten aus Stahl
       in den Himmel.
       
       Dekorativ und gleichzeitig scharfkantig wirkt das Objekt, das Daniel
       Brenner nach einem Scherenschnitt seines Vaters entworfen und zusammen mit
       Schülern in der Metallwerkstatt fertigen ließ. „Das war eine echte
       Gemeinschaftsarbeit“, erinnert er sich mit Stolz.
       
       Von hier oben sieht man direkt hinein ins Herderhaus – und in den
       ehemaligen Erdkunderaum des Täters Kahle. Ein Stachel im Fleisch sollte die
       Skulptur an diesem Standort sein. Dass sie plötzlich nicht mehr gut genug
       sein soll, kann Brenner nicht verstehen. Auch nicht, warum sein ehemaliger
       Freund Adrian, der damals ohne Wenn und Aber hinter „Keimen und Wachsen“
       gestanden habe, ihn jetzt mit seinem Riesenentwurf drangsaliert: 4 Meter
       Stahl gegen 3 Meter, 50.000 Euro Baukosten gegen 5.000.
       
       Geht es am Ende darum? Um eine Konkurrenz zwischen Betroffenen – Menschen,
       die auf der Odenwaldschule Ähnliches erleiden mussten und später
       unterschiedlich im Leben gelandet sind? Während Brenner heute im Pflegeheim
       arbeitet und dazu eine magere Opferrente erhält, pflegt Koerfer seine
       Kunstsammlung.
       
       Koerfer antwortete nicht auf eine Interviewanfrage, dafür [7][Andreas
       Huckele], neben ihm eine der prominentesten Stimmen ehemaliger
       Odenwaldschüler. Bei Glasbrechen ist er schon vor Jahren ausgetreten, die
       Kontroverse um das neue Denkmal kennt er nur aus den Medien. Aber auch er
       hält das neue Denkmal für unnötig und für einen Egotrip Koerfers.
       
       Daniel Brenner wiederum hat sich vor seinem Denkmal postiert und redet, als
       ginge es um seine Existenz. Dabei geht es doch nur um ein zweites Denkmal.
       Eins, das, so könnte man argumentieren, nicht dem unmittelbaren Bedürfnis
       der Opfer nach Erinnerung erwachen ist, sondern im zeitlichen Abstand und
       im Wissen um die sehr viel größeren Opferzahlen einem Bedürfnis der Politik
       und der Öffentlichkeit Rechnung trägt: nach einem Zeichen der Anerkennung,
       der Reue.
       
       ## Etwas hinstellen, an dem man nicht vorbeikommt
       
       Dem grünen Landtagsabgeordneten Markus Bocklet, der die Aufarbeitung der
       Fälle an der privaten Odenwaldschule sowie ein weiteres Missbrauchssystem
       an der staatlichen Elly-Heuss-Knapp-Schule in Darmstadt begleitet hat, geht
       es um die sichtbare Anerkennung staatlichen Versagens. In beiden Fällen hat
       die hessische Schulaufsicht nicht eingegriffen: An der privaten
       Odenwaldschule ignorierte man Jahrzehnte lang deutliche Hinweise auf
       Missbrauch. In Darmstadt blieb der Täter 40 Jahre lang unbehelligt im
       Schuldienst, bis er endlich verhaftet wurde.
       
       Die enormen Opferzahlen an der Odenwaldschule, so sieht es Bocklet, machen
       aus dem Gedenken eine öffentliche Angelegenheit. „Ich will, dass vor Ort in
       Ober-Hambach etwas steht, an dem man nicht vorbeikommt“, sagt er am
       Telefon. Der Kreisverkehr am Eingang des Geländes würde sich dafür gut
       eignen, vielleicht auch ein anderer Ort, Hauptsache, gut sichtbar. Die
       Ablehnung von Glasbrechen habe ihn überrascht, sagt er, stellt aber klar:
       „Das Gedenken ist nicht mehr allein Aufgabe der Betroffenen, sondern
       Pflicht und Aufgabe der Politik.“ Warum also nicht zwei Denkmäler – ein
       „internes“ auf dem Hügel, und ein „externes“ für die Öffentlichkeit?
       
       Wenn der Politik das öffentliche Schuldeingeständnis so wichtig sei – warum
       stelle man dann kein Mahnmal vor dem Jugendamt in Frankfurt auf – oder auf
       dem Marktplatz in Wiesbaden, fragt Sabine Pohle sarkastisch und gibt gleich
       selbst die Antwort: „So prominent will man die Missbrauchsthematik dann
       doch nicht haben, lieber stellt man symbolisch was auf einen Kreisverkehr.“
       
       Die Frage, an wen sich ein neues Denkmal eigentlich richten soll, versucht
       [8][Christian Engelhardt] zu beantworten. Der 49-jährige CDU-Politiker ist
       seit sieben Jahren Landrat des Kreises Bergstraße, in dem das Gelände der
       früheren Odenwaldschule liegt. „Der Missbrauch in der Odenwaldschule wird
       für immer mit dem Kreis Bergstraße verbunden bleiben – und mit diesem
       Gelände. Es ist wichtig, dass, wer diesen Ort betritt, an das gemahnt wird,
       was dort geschehen ist.“ Engelhardt, der extra in seinen handgefertigten
       Schuhen den matschigen Trampelpad hinaufsteigt, bis zu Brenners Skulptur,
       will zeigen, dass ihm die Opfer der Odenwaldschule nicht gleichgültig sind.
       Er hat selbst zwei Kinder, die Details, die er im Gespräch mit Betroffenen
       erfahren hat, erschüttern ihn noch heute sichtlich.
       
       Wahr ist aber auch, dass Christian Engelhardt jetzt zum ersten Mal das
       Brenner-Denkmal in Augenschein nimmt, lange nachdem er die Entscheidung
       getroffen hatte, die neue Skulptur zu unterstützen. Bislang hatte der
       Landrat nur Kontakt zu Koerfer, der ihn im Sommer um mehr Geld bat – das
       Denkmal werde um 10.000 Euro teurer, als es der dafür eingerichtete Topf
       des hessischen Sozialministeriums hergebe. Engelhardt sagte zu, die
       Differenz zu begleichen, bei einem Ortstermin einigte man sich mit der
       Stadt Heppenheim und dem Eigentümer über Pflege und mögliche Standorte für
       das Denkmal. Glasbrechen war zu der Ortsbesichtigung nicht eingeladen, erst
       vor Kurzem gelang es dem Verein, sich per Videokonferenz mit dem Landrat zu
       besprechen.
       
       Warum hat man den Verein nicht früher mit eingebunden? Der Landrat wirkt
       ein wenig hilflos, er will guten Willen zeigen, aber nicht den Richter
       spielen in einem Konflikt, den letztlich, so sieht er es, die Betroffenen
       unter sich klären müssten. Ob es eine Einigung geben kann, ist nach Aussage
       von Sabine Pohle offen – man habe schließlich nie ein neues Denkmal
       gewollt.
       
       ## Der neue Eigentümer des Geländes
       
       „Sollen sie sich erst mal einigen, an mir soll’s nicht scheitern“, lässt
       Eigentümer Dieter Schaller wissen, per Telefon in die Wohnparkverwaltung
       zugeschaltet. Er stehe beiden Denkmälern wohlwollend gegenüber – dem
       bestehenden auf dem Hügel und einem neuen. Das könne gern prominent am Rand
       des Geländes aufgestellt werden. Tief drin sei es aber fehlplatziert –
       seine Mieter wollten keinen Odenwaldschul-Tourismus. Deshalb sei auch nicht
       geplant, Brenners Denkmal mit Sitzbänken oder dergleichen aufzuwerten, oder
       an einen sichtbareren Platz auf dem Gelände neu aufzustellen, wie es von
       Glasbrechen bedacht wurde.
       
       Natürlich, so Schaller, könnten die Altschüler wie bislang ihre
       Gedenktreffen abhalten, das störe niemanden. Auch der Errichtung eines
       kleinen Museums auf dem Gelände sei er nicht abgeneigt, allerdings müsste
       die Initiative dazu von den Betroffenen kommen. „Auf lange Sicht wird das
       Bedürfnis nach Gedenken eher abnehmen“, prophezeit Dieter Schaller.
       
       Was bleibt sind: 191.000 Quadratmeter mit zusammen 31 Häusern. Eine Idylle
       für viele, verbrannte Erde für einige – und ein paar Tonnen Stahl, die zum
       Teil bereits sichtbar, zum Teil noch als Entwurfsskizze, quer im Raum
       stehen. Als Symbol eines furchtbaren Verbrechens, das Leben vorzeitig
       beendet, Biografien zerstört und Freundschaften entzweit hat.
       
       22 Jun 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.wohnpark-ober-hambach.de/
   DIR [2] /Sexueller-Missbrauch-an-Odenwaldschule/!5572426
   DIR [3] https://de.wikipedia.org/wiki/Adrian_Koerfer
   DIR [4] /Missbrauchsbeauftragter-gibt-Amt-ab/!5837980
   DIR [5] https://glasbrechen.de/
   DIR [6] https://marcusbocklet.de/
   DIR [7] https://andreas-huckele.de/uber-mich/
   DIR [8] https://www.kreis-bergstrasse.de/landkreis-politik/kreispolitik-kreisrecht-und-haushalt/landrat-christian-engelhardt/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Nina Apin
       
       ## TAGS
       
   DIR Lesestück Recherche und Reportage
   DIR Odenwaldschule
   DIR sexueller Missbrauch
   DIR GNS
   DIR Missbrauchsopfer
   DIR sexueller Missbrauch
   DIR Evangelische Kirche
   DIR Kinderschutz
   DIR Odenwaldschule
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Neue BKA-Zahlen zu sexualisierter Gewalt: Für die Gefahren sensibilisieren
       
       Steigende Zahlen zeigen: Kinder und Jugendliche sind nicht sicher vor
       Missbrauch. Eltern, Schulen und Sicherheitsbehörden sind gefordert.
       
   DIR Sexualisierte Gewalt in der Kirche: „Ich habe so vertraut“
       
       Auch die evangelische Kirche hat ein Problem mit sexualisierter Gewalt. Das
       zeigt die Geschichte von Kati Sörensen.
       
   DIR Gesetz gegen Missbrauch: Was schützt die Kinder?
       
       Mit einem neuen Gesetz soll Kindesmissbrauch härter bestraft werden. Viele
       fordern das. Trotzdem wird der Entwurf scharf kritisiert.
       
   DIR Sexueller Missbrauch an Odenwaldschule: Ein bitterer Kreislauf
       
       Zwei neue Studien beschäftigen sich mit dem Missbrauch an der
       Odenwaldschule. Vieles erinnert an die Verbrechen der katholischen Kirche.