# taz.de -- Neue Leiterin Antidiskriminierungsstelle: Harte Kritik an Ataman-Nominierung
> Ferda Ataman nannte Deutsche ohne Migrationsgeschichte „Kartoffeln“. Nun
> soll sie die Antidiskriminierungsstelle leiten. Die Union ist erbost.
IMG Bild: Die Publizistin Ferda Ataman
Berlin dpa | Der Vorschlag des Bundeskabinetts, die Publizistin Ferda
Ataman [1][zur Antidiskriminierungsbeauftragten zu machen], stößt bei Union
und FDP auf Kritik. Der Parlamentarische Geschäftsführer der
CSU-Bundestagsgruppe, Stefan Müller, nannte Ataman in der Bild-Zeitung
(Donnerstag) eine „krasse Fehlbesetzung“.
Müller sagte weiter: „Wieder wird eine linke Aktivistin in ein vom
Steuerzahler alimentiertes Regierungsamt gehoben.“ Ataman sei bisher vor
allem „mit verbalen Ausfällen gegenüber Menschen ohne
Migrationshintergrund“ aufgefallen.
Auch in den Reihen des Koalitionspartners FDP gibt es Widerstand. Die
Abgeordnete Linda Teuteberg twitterte: „Ein Vorschlag an den Deutschen
Bundestag, dem ich meine Stimme nicht geben kann.“ Das Kabinett hatte den
Personalvorschlag an den Bundestag am Mittwoch beschlossen.
Ataman hatte mit einer Spiegel-Kolumne 2020 für Debatten gesorgt, als sie
[2][die Bezeichnung „Kartoffel“ für Deutsche ohne Migrationshintergrund]
verteidigte. Zuvor hatte sie das Heimatministerium des damaligen
Innenministers Horst Seehofer (CSU) als „vor allem Symbolpolitik für
potenzielle rechte Wähler“ bezeichnet. Seehofer war so erbost, dass er
einem Integrationstreffen mit Ataman im Kanzleramt fernblieb.
16 Jun 2022
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