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       # taz.de -- Vorschlag für Nahverkehr: Ende des Tarifdschungels
       
       > Wie geht es weiter nach dem 9-Euro-Ticket? Der Verkehrsclub Deutschland
       > schlägt ein neues Fahrkartenmodell vor, das den ÖPNV attraktiv halten
       > soll.
       
   IMG Bild: Bahnreisende zu Beginn der Sommerferien in Stralsund
       
       Berlin taz | Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) schlägt ein
       neues Tarifmodell für den Nah- und Regionalverkehr vor, das nach dem
       Auslaufen [1][des 9-Euro-Tickets für die Attraktivität] des ÖPNV sorgen
       soll. Danach sollen die unübersichtlichen Tarifordnungen im deutschen
       Nahverkehr durch acht gut miteinander verbundene Einheiten ersetzt werden.
       
       „Wir brauchen ein Nachfolgemodell für das 9-Euro-Ticket“, sagte die
       VCD-Vorsitzende Kerstin Haarmann. Die bundesweit gültige
       ÖPNV-Monatsfahrkarte findet reißenden Absatz, ist aber nur noch im Juli und
       August erhältlich. Der Erfolg geht nach Haarmanns Überzeugung auch darauf
       zurück, dass das Ticket einfach zu handhaben und über bestehende
       Tarifgrenzen hinweg gültig ist. Heute besteht in Deutschland ein kaum zu
       durchdringender Tarifdschungel. Wer durch mehrere Verkehrsverbünde zur
       Arbeit fahren möchte, muss oft mehrere Monatskarten kaufen. Das kann sehr
       teuer werden.
       
       Nach den Vorstellungen des VCD sollen acht Großräume ganz Deutschland
       abdecken, Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland etwa würden eine Einheit
       bilden. Zeitkarten sollen Fahrten bundesländerübergreifend ermöglichen, der
       Übergang in angrenzende Tarifzonen soll leichter werden. „Die Tickets
       sollen für alle bezahlbar und gleichzeitig dauerhaft finanzierbar sein“,
       sagte Dominik Fette, VCD-Experte für klima- und sozialverträgliche
       Mobilität.
       
       Das Standardticket für einen Großraum würde nach diesem Modell 75 Euro im
       Monat kosten, als Jobticket 60 Euro. Sozialtickets sollen deutlich
       günstiger sein. Eine deutschlandweit geltende Monatskarte für den Nah- und
       Regionalverkehr würde es für 135 Euro geben. Gleichzeitig sei der Ausbau
       des ÖPNV erforderlich, damit Fahrten mit Bussen und Bahnen attraktiver
       werden, betonte Fette.
       
       Es ist nicht der erste Vorschlag für die Zeit nach Auslaufen des
       [2][9-Euro-Tickets.] Der Bundesverband der Verbraucherzentralen fordert die
       Verstetigung der günstigen ÖPNV-Flatrate in Form einer Monatsfahrkarte für
       29 Euro. Die Deutsche Umwelthilfe setzt sich für ein bundesweit gültiges
       Jahresticket für den Nahverkehr für 365 Euro im Jahr ein, das nahtlos an
       das 9-Euro-Ticket anschließt.
       
       5 Jul 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Neun-Euro-Ticket-an-Pfingsten/!5856654
   DIR [2] https://www.vcd.org/artikel/page?tx_news_pi1%5Bnews%5D=4230&cHash=538fee6fc88000137601ff3d1cbadbf7
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Anja Krüger
       
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