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       # taz.de -- Ninia LaGrande bei G7: Slammerin auf der politischen Bühne
       
       > Moderatorin und Autorin wird vom Bundeskanzler in den
       > Gleichberechtigungsrat der G7 berufen. Intersektionalität ist für sie
       > selbstverständlich.
       
   IMG Bild: Erlebte als kleinwüchsige Frau verschiedene Formen der Diskrimierung: Ninia Binias
       
       Hamburg taz | Ninia Binias alias Ninia LaGrande wurde in dieser Woche von
       Kanzler Olaf Scholz (SPD) in den Gleichberechtigungsbeirat der G7 berufen.
       Die [1][39-jährige Moderatorin, Autorin und Poetry-Slammerin] wurde darüber
       per Mail benachrichtigt. „Nein, leider wurde ich nicht von Olaf Scholz
       selbst angerufen“, sagt sie und lacht.
       
       Die Nachricht überraschte Binias, die in Hannover lebt – bisher hatte sie
       die informelle Staatengemeinschaft G7 nur am Rande verfolgt. Die Berufung
       empfindet sie als eine „große Ehre“ und Wertschätzung ihrer Arbeit.
       
       Der „Beirat für Gleichstellungsfragen“ wurde von Scholz einberufen.
       Deutschland hat derzeit die G7-Präsidentschaft inne. Im Beirat werden
       achtzehn Expert*innen Empfehlungen rund um Geschlechtergleichstellung
       erarbeiten. Binias Arbeitsschwerpunkte sind sexualisierte Gewalt gegenüber
       Frauen als Kriegswaffe und Intersektionalität – beides Themen, für die
       Binias sich als Feministin einsetzt.
       
       Ihr Engagement ist stark von ihrer persönlichen Geschichte geprägt. [2][Als
       kleinwüchsige Frau erlebt sie verschiedene Formen von Diskriminierung] und
       beschäftigt sich deshalb sowohl mit Gleichberechtigung als auch Inklusion.
       Für sie ist „Feminismus ohne Inklusion und ohne Intersektionalität“
       undenkbar.
       
       ## Kraft aus dem Internet
       
       Binias ist in Braunschweig aufgewachsen und hatte während ihrer Jugend
       nicht viel Kontakt zu anderen Menschen mit einer sichtbaren Behinderung.
       „In den Regelschulen war ich die Einzige, die anders aussah“, erzählt sie.
       Das Internet half ihr, Menschen mit ähnlichen Erfahrungen zu finden. In
       Online-Communitys entdeckte sie Themen, mit den sie sich identifizieren
       konnte. „Das war total empowernd.“
       
       Später fand sie den Weg zum Poetry-Slam. Als junge Studentin habe es ihr
       Selbstbewusstsein gestärkt, ihre eigenen Geschichten zu schreiben. Ihre mit
       Humor vorgetragenen Anekdoten und Erlebnisse nutzte sie, um ihr Publikum
       aufmerksam zu machen und es dazu aufzufordern, ihr diskriminierendes
       Verhalten gegenüber Menschen mit Behinderung zu reflektieren.
       
       [3][Binias Auftritte sind voller Energie]. Wer sie erlebt hat, weiß: Die
       Bühne ist ihr Element. Aber außerhalb der Bühne fühlt sich Binias wohler –
       wenn sie in der Masse untertauchen kann.
       
       16 Jul 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Initiative-fuer-barrierefreies-Posten/!5654818
   DIR [2] /Ratschlaege-in-der-Schwangerschaft/!5358283
   DIR [3] https://www.ninialagrande.de/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Valeria Bajaña Bilbao
       
       ## TAGS
       
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