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       # taz.de -- Melden von Falschparkern und Datenschutz: Verwarnungen gestoppt
       
       > Bayerische Datenschützer lassen mehrere Verfahren ruhen. Sie wollen
       > vorerst kein Geld mehr von Leuten, die der Polizei Falschparker melden.
       
   IMG Bild: Bayern verfolgt Bürger:innen, die falsch parkende Autos fotografieren
       
       Berlin taz | Bayern lässt vorerst die [1][Verfahren gegen Bürger:innen
       ruhen, die Falschparker an die Polizei gemeldet] haben. Das wegen seiner
       umstrittenen Verwarnungen in die Kritik geratene Bayerische Landesamt für
       Datenschutzaufsicht bestätigte der taz eine entsprechende Mitteilung der
       [2][Deutschen Umwelthilfe (DUH)].
       
       Die Behörde hat Bürger:innen verwarnt, weil sie falsch parkende Autos
       fotografiert und die Bilder an die Polizei gegeben hatten. Nach ihrer
       Auffassung verstößt das gegen die Datenschutz-Grundverordnung. „Gegenstand
       der bisherigen Verwarnungsverfahren sind nicht nur einzelne oder
       gelegentliche Bildaufnahmen von Parkverstößen, sondern fortgesetzte und
       systematische Serienbilder, die weder Gefährdungen der Anzeigeerstatter
       oder Dritter erkennen lassen und für die die Verantwortlichen keine
       tragfähigen, ihre Datenverarbeitung rechtfertigenden Interessen aufzeigen
       konnten“, begründet Landesamt-Präsident Michael Will das Vorgehen gegenüber
       der taz.
       
       Mit der Verwarnung verbunden ist eine Zahlung von 100 Euro. Das sei kein
       Bußgeld, sondern eine wie für jede andere behördliche Amtshandlung
       entstehende „Kostentragungspflicht“, so Will.
       
       ## Bayerische Datenschutzbehörde pausiert Verfahren
       
       Zwei Betroffene klagen dagegen, einen unterstützt die DUH. Nachdem das
       öffentlich wurde, haben sich weitere Bürger:innen bei der DUH gemeldet,
       die Post vom Bayerischen Landesamt für Datenschutzaufsicht bekommen hatten.
       In einem Schreiben an Betroffene teilt das Landesamt jetzt mit, dass es
       bis zum Ausgang der Gerichtsverfahrens nichts unternehme. „Aufgrund der
       derzeitigen Entwicklung, insbesondere mehrerer zu dieser Thematik
       anhängiger Gerichtsverfahren vor dem Bayerischen Verwaltungsgericht
       Ansbach, stellen wir diesbezügliche Verfahren derzeit zurück“, heißt es dem
       Brief.
       
       Die DUH begrüßt das. „Es ist ein gutes Zeichen, dass die Bayerische
       Datenschutzbehörde nun darauf verzichtet, weitere Menschen zu verwarnen,
       und laufende Verfahren pausiert“, sagt Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.
       Er fordert ein „Ende der Schikanen“. [3][Falschparken sei kein
       Kavaliersdelikt], sondern gefährde Menschen mit Fahrrad, Rollator,
       Rollstuhl oder Kinderwagen.
       
       21 Jul 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Datenschutz-oder-Umwelthilfe/!5839071
   DIR [2] https://www.duh.de/
   DIR [3] /Gehwegparker-Streit-wird-neu-verhandelt/!5835534
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Anja Krüger
       
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