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       # taz.de -- Urteil zu Klima in Großbritannien: Maßnahmen klar benennen
       
       > Nach Klage von Klimaschützer:innen: Die britische Regierung muss in
       > Zukunft klar angeben, wie sie ihr Ziel Klimaneutralität bis 2050
       > erreichen will.
       
   IMG Bild: Haben sich durchgesetzt: Klimaaktivist:innen in Großbritannien
       
       Berlin taz | Klimaschützer:innen waren erfolgreich vor Gericht: Der
       High Court hat die britische Regierung dazu verpflichtet, klar darzulegen,
       wie sie denn ihr Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2050 erreichen will.
       Bisher enthalte die britische Klimastrategie keine entsprechende „Erklärung
       und Quantifizierung“ dazu, wie es in dem [1][Urteil] des Richters David
       Holgate heißt. Das verstoße gegen das britische Klimaschutzgesetz, das es
       schon seit 2008 gibt.
       
       Geklagt hatten drei verschiedene Umweltorganisationen: die Friends of the
       Earth, Client Earth und das Good Law Project. Sie kritisierten, dass die
       Regierung sich zwar mit ihrem Ziel der Klimaneutralität schmücke, aber
       nicht die konkreten Maßnahmen dazu liefere. Die Kläger:innen sprechen
       von einem „historischen Urteil“.
       
       „Dieses wegweisende Urteil ist ein gigantischer Sieg für Klimagerechtigkeit
       und politische Transparenz“, sagte Katie de Kauwe, Anwältin von Friends of
       the Earth. „Es zeigt, dass das Klimaschutzgesetz Zähne hat und wenn nötig
       von unserem Rechtssystem durchgesetzt werden kann, wenn die Regierung sich
       nicht an ihre gesetzlichen Pflichten hält.“
       
       Nach dem Urteil muss das britische Energieministerium nun bis April 2023
       einen Bericht vorlegen, der genau ausbuchstabiert, welche Maßnahme der
       Klimastrategie welche Emissionssenkung nach sich ziehen wird. Die Regierung
       verteidigt sich: das Urteil greife nicht die Substanz der Klimastrategie
       an, die weiterhin zur Regierungspolitik gehören werde.
       
       Ähnlich war es im vergangenen Jahr [2][in Deutschland geschehen]: Das
       Bundesverfassungsgericht verriss das deutsche Klimaschutzgesetz. Das
       enthielt damals für die Zeit nach 2030 keine konkreten Emissionsgrenzen –
       und anhand derer für die Zeit bis 2030 sahen die Richter:innen Anlass zu
       der Sorge, dass der Klimaschutz zulasten der Freiheit junger Generationen
       liegen bleiben würde. Die Große Koalition [3][besserte daraufhin nach],
       auch wenn das Ergebnis noch nicht als Deutschlands Beitrag zu dem globalen
       Ziel ausreicht, die Erderhitzung bei 1,5 Grad zu begrenzen.
       
       24 Jul 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.judiciary.uk/judgments/friends-of-the-earth-v-beis/
   DIR [2] /Entscheidung-zum-Klimaschutzgesetz/!5763553
   DIR [3] /Neues-Klimaschutzgesetz-im-Kabinett/!5770969
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Susanne Schwarz
       
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