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       # taz.de -- Freies Theater auf dem Radweg: „Liebe ist Verbindung“
       
       > Das Theater-Ensemble „Fenster zur Stadt“ lädt ein, Orte der Liebe in
       > Hannover zu erkunden – auf dem Fahrrad. Falls nötig, hat man Regenschirme
       > dabei.
       
   IMG Bild: „Love is Love“: Herzförmiges Bekenntnis an hannoverschem Fahrradkorb
       
       taz: Herr Hentrich, was ist für Sie ein Ort der Liebe? 
       
       Carsten Hentrich: Ich glaube, der Ort der Liebe liegt sehr oft in den
       Menschen, denen man begegnet und mit denen man sich verbinden kann.
       
       Und das lässt sich per Radtour [1][durch Hannover] erfahren? 
       
       Um mit dem Rad in drei Gruppen durch die Stadt zu fahren, müssen wir uns
       verbinden. Wir erfahren die Liebe der Orte in den Szenen, die dort gespielt
       werden. Liebe hat immer was mit der Verbindung zu der Welt zu tun. Außerdem
       wollen wir durch die szenische Fahrradtour verschiedene Perspektiven auf
       die Liebe darstellen.
       
       Gab es bestimmte Kriterien für die Auswahl der Spielorte selbst? 
       
       Ja, natürlich: Die Streckenverbindung muss gut sein. Und dass wir unsere
       Vorstellungen, die wir von den Szenen haben, an den Orten gut umsetzen
       können. Ich will nicht zu viel verraten, aber der Sommer in der Stadt ist
       ein schöner Augenblick, wir haben schöne Orte gewählt. Bei Orten, die wir
       interessant fanden, haben wir geschaut, was für eine Szene wir dort am
       besten hinkriegen.
       
       Kann Liebe die Rettung aus einer Lebenskrise sein? 
       
       Ja, unbedingt. Natürlich. Ich glaube, viele Krisen entstehen dadurch, dass
       man die Verbindung zur Welt verliert.
       
       In Ihrem Projekt sprechen Sie von digitaler und analoger Liebe, können Sie
       diese Begriffe kurz erklären? 
       
       Auf unserer [2][interaktiven Projektseite] 1-0-0-love.de haben wir einen
       Roboter erfunden. Der leitet das Publikum, also die User durch die Webseite
       – und ist dabei auf der Suche nach der Liebe. Dahinter steckt die Frage, ob
       wir mit Digitalität lieben und leben können. Aber wir brauchen auch den
       direkten Kontakt, die direkte Verbindung. Deshalb gibt es bei unserem
       Projekt die Internetseite und nun eben das Theaterstück.
       
       Wie kamen Sie dazu, digitale und analoge Liebe miteinander zu kombinieren? 
       
       Das ist natürlich auch aus den Erfahrungen der [3][Coronapandemie] und den
       Krisen der Welt hervorgegangen, die zur gesellschaftlichen Vereinsamung
       beitragen. Wir mussten durch die Pandemie einige Projekte in den digitalen
       Raum verschieben und auch insgesamt nimmt die digitale Veränderung Einfluss
       auf unsere Leben und unsere Liebe. Und wenn nicht jetzt, wann sollten wir
       uns dann mit der Liebe auseinandersetzen?
       
       Das Wichtigste zum Schluss: Was machen Sie, wenn es regnet? 
       
       In der Not – Regenschirme. Aber wir sind optimistisch.
       
       27 Jul 2022
       
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   DIR Emma Philipp
       
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