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       # taz.de -- Protest gegen A100: Neuer Sound auf der Autobahn
       
       > Mit Klassik setzen sich die Musiker*innen der Gruppe Lebenslaute
       > gegen den Weiterbau der A100 ein. Konzerte gibt es vom 29. Juli bis 4.
       > August.
       
   IMG Bild: Lebenslaute-Konzert im August 2020 vor dem Rüstungskonzern Rheinmetall
       
       Berlin taz | Gegner*innen der A100 bekommen jetzt lautstarke
       Unterstützung. Vom 29. Juli bis zum 4. August wird die [1][Gruppe
       Lebenslaute] unter dem Motto „Musizieren statt Betonieren“ für
       vielstimmigen Protest in Berlin sorgen. „Mit einer Aktion zivilen
       Ungehorsams und einem Konzert auf der Autobahn setzen wir ein Zeichen für
       die Verkehrswende und nehmen den Klimaschutz selbst in die Hand“, erklärt
       Hans-Christoph Stoodt von der Presse-AG der Lebenslaute gegenüber der taz.
       
       Musik an unmöglichen Orten ist das Markenzeichen der Protestmusiker*innen,
       die seit 1986 in wechselnder Besetzung aktiv sind. Bei ihren jährlichen
       Sommeraktionen treten sie in Orchesterstärke an Brennpunkten der sozialen
       Bewegung auf. „Bei der Wahl unserer Konzertorte lassen wir uns nicht durch
       herrschende Vorschriften einschränken“, betonen die singenden
       Aktivist*innen.
       
       Lebenslaute haben vor Flüchtlingsunterkünften wie in Horst in
       Mecklenburg-Vorpommern ebenso gespielt wie an Raketenstandorten und an
       Plätzen, wo sich Menschen gegen Umweltzerstörung wehren wie in Garzweiler
       oder in diesem Jahr in Berlin.
       
       „Wir sind der Meinung, dass die Frage der Verkehrswende von besonderer
       Bedeutung ist. Daher haben wir uns für die Aktion gegen den Autobahnbau
       entschieden“, begründet Stoodt die Wahl des diesjährigen
       Sommerkonzertortes.
       
       ## Verunsicherung bei der Polizei
       
       Oft sorgt der Auftritt der Musiker*innen auch bei der Polizei für
       Verunsicherung. Schließlich ist die Hemmschwelle größer, gegen
       Musiker*innen unterschiedlicher Generationen vorzugehen, die lautstark
       Arien intonieren. Zumal für die Lebenslaute strikte Gewaltfreiheit bei
       ihren Aktionen des zivilen Ungehorsams zu den klaren Grundsätzen gehört.
       
       Wie bei allen Lebenslaute-Aktionen ist ihr [2][Auftritt in Berlin]
       zweigeteilt. Nach einer mehrtägigen Probephase laden die Musikant*innen
       am 2. August ab 19 Uhr zu einem Gratiskonzert in die Kreuzberger
       Taborkirche. Dort wollen sie in ruhiger Atmosphäre Einblick in ihr
       musikalisches Repertoire geben.
       
       Wesentlich turbulenter dürfte es am 4. August zugehen. Dann laden die
       Protestmusiker*innen ab 16.30 Uhr zu einem Feierabendkonzert auf der
       A100 in der Nähe des S-Bahnhofs Tempelhof ein. Die Aktion ist als
       Kundgebung angemeldet.
       
       Das wurde durch eine Änderung in der Rechtsprechung möglich. Danach gilt
       das Versammlungsrecht auch auf Autobahnen, was Fahrraddemonstrationen auf
       der Betonpiste ebenso möglich macht wie das erste Berliner Autobahnkonzert
       am 4. August.
       
       28 Jul 2022
       
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   DIR Peter Nowak
       
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