# taz.de -- Klimacamp bei Leipzig: Protest gegen Flughafenausbau
> Gegen den Ausbau vom Drehkreuz Halle-Leipzig: Aktivisten halten vor einer
> Behörde eine Mahnwache ab. Zugleich kündigen sie zivilen Ungehorsam an.
IMG Bild: Die Aktivisten von Transform LEJ wollen den Flughafen nicht schließen, sondern umbauen
Dresden taz | Höhepunkt des zweiwöchigen Klimacamps Leipziger Land waren am
Wochenende Aktionen und Demonstrationen gegen den [1][geplanten Ausbau des
DHL-Luftdrehkreuzes am Flughafen Halle-Leipzig]. Schon im Vorjahr beim
vierten Klimacamp stand die allen Klimazielen widersprechende und mit
erheblicher Belastung der Anwohner verbundene enorme Erweiterung des
Flughafens im Mittelpunkt. Den Auftakt bildete am Freitag eine Mahnwache
vor der Landesdirektion Sachsen als Mittelbehörde. Das Protestbündnis
„Transform LEJ“ fordert sie auf, die 6000 Einwände im
Planfeststellungsverfahren ernst zu nehmen und den Ausbau zu stoppen.
Für eine Demonstration am Flughafengelände, die Samstag am S-Bahnhof
Schkeuditz startete, wurden mehrere hundert Teilnehmer erwartet. Darüber
hinaus sollte es am Wochenende [2][nicht näher bezeichnete Aktionen des
zivilen Ungehorsams] geben. „Verhindert mit uns den Ausbau und kämpft für
den Aufbau einer solidarischen Gesellschaft“, heißt es in dem Aufruf.
Die Einladung zum Klimacamp zählt Ungerechtigkeiten auf, die sich im Ausbau
des Flughafens zeigen. „Die Profitgier von DHL und Amazon verschärft den
Klimawandel vor allem auf Kosten der Menschen im Globalen Süden“, heißt es
dort. Die Ausbaugegner sehen in dem zweitgrößten deutschen Frachtflughafen
auch ein Zentrum von Rüstungsexporten und [3][Abschiebungen geflüchteter
Menschen]. Sie prangern die prekären Arbeitsbedingungen für die
Angestellten sowie den Fluglärm und die Verdrängung von Anwohnern an.
„Die massiven Subventionen dienen in erster Linie dazu, Profite für DHL und
deren Anteilseigner*innen zu sichern, während sich der Flughafen
selbst in öffentlicher Hand befindet und regelmäßig Defizite
erwirtschaftet“, kritisiert Bündnissprecherin Thea Schulze die geplanten
Ausbaukosten von einer halben Milliarde Euro. Das Geld solle besser in
soziale und ökologische Betriebe und Projekte gesteckt werden, die der
Region dienen und das Klima nicht weiter belasten.
Die Einwendungsfrist gegen die Planfeststellung war wegen der Pandemie
verlängert worden und endete vor einem Jahr. Entscheidungen werden in den
nächsten Wochen erwartet.
31 Jul 2022
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## AUTOREN
DIR Michael Bartsch
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