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       # taz.de -- Urteil gegen rechten Bundeswehroffizier: Franco A. als Terrorist verurteilt
       
       > Der Offizier Franco A. muss mehrere Jahre ins Gefängnis. Das Frankfurter
       > Gericht sieht es als erwiesen an, dass er die Tötung von Menschen geplant
       > hat.
       
   IMG Bild: Zu fünf Jahren und sechs Monaten Freiheitsstrafe verurteilt: Offizier Franco A
       
       Frankfurt am Main taz | Der rechtsextreme Bundeswehroffizier Franco A. muss
       wegen Rechtsterrors für mehrere Jahre ins Gefängnis. Das Oberlandesgericht
       Frankfurt am Main verurteilte den 33-Jährigen am Freitag zu fünf Jahren und
       sechs Monaten Freiheitsstrafe. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er
       aus einer völkisch-nationalistischen und antisemitischen Gesinnung heraus
       die Tötung von Menschen geplant hat. Juristisch ist das die „Vorbereitung
       einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat“ nach Paragraf 89a des
       Strafgesetzbuchs.
       
       Der Generalbundesanwalt hatte sechs Jahre und drei Monate Haft gefordert,
       Franco A.s Verteidiger hatten allenfalls eine kurze Bewährungsstrafe als
       angemessen bezeichnet. Der Angeklagte selbst hat den Terrorvorwurf stets
       bestritten, aber im Prozess den Besitz von illegalen Waffen und Munition
       eingeräumt. Er wurde nun unter anderem auch wegen Verstoßes gegen das
       Kriegswaffenkontrollgesetz und das Waffengesetz sowie wegen Betrugs
       verurteilt.
       
       Franco A. war Anfang 2017 aufgeflogen, [1][als er am Wiener Flughafen eine
       geladene Pistole aus einem Versteck holen wollte.] Durch den Abgleich
       seiner Fingerabdrücke stellten die Ermittler*innen fest, dass er mehr
       als ein Jahr lang ein Doppelleben als syrischer Flüchtling geführt hatte.
       Sie stießen durch ihn auf Preppergruppen, deren Mitglieder sich konspirativ
       auf einen „Tag X“ vorbereiteten. Franco A. war in der Gruppe „Süd“ des
       sogenannten [2][Hannibal-Netzwerks] aktiv, in dem sich viele Polizisten,
       Reservisten und Angehörige des Kommandos Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr
       organisierten.
       
       Der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Frankfurt [3][hat seit Mai
       2021 an fast 40 Prozesstagen gegen Franco A. verhandelt.] Im Februar 2022
       kam Franco A. erneut in Untersuchungshaft, nachdem er mit NS-Devotionalien,
       schriftlichen Aufzeichnungen und Datenträgern erwischt wurde. Er ist nach
       wie vor Soldat, darf aber keine Uniform mehr tragen und ist vom Dienst
       suspendiert. Sobald das Urteil rechtskräftig ist, wird er aus der
       Bundeswehr entlassen.
       
       Mehr zur Urteilsbegründung später auf taz.de.
       
       15 Jul 2022
       
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