# taz.de -- Flucht nach Europa: Migranten vor Italien gerettet
> Die italienische Küstenwache hat fast 700 Migranten aus dem Mittelmeer
> gerettet. Auch private Seenotretter nahmen insgesamt rund 450 Menschen
> auf.
IMG Bild: Die meisten Menschen setzen aus Libyen nach Italien über
Rom afp | In Italien sind binnen weniger Stunden mehr als tausend Migranten
über den Seeweg angekommen. Sie gingen in mehreren sizilianischen Häfen an
Land. Am Samstag hatten ein Handelsschiff und die Küstenwache vor der
süditalienischen Region Kalabrien mehr als 600 Menschen von einem
Fischerboot gerettet, auf dem zudem die Leichen von fünf Menschen gefunden
wurden. Am späten Samstagabend erreichten zudem 522 Menschen auf 15 Booten
aus Tunesien und Libyen die [1][Mittelmeerinsel Lampedusa].
Hunderte weitere aus Seenot gerettete Menschen warten nach Angaben von
Hilfsorganisationen darauf, an Land gehen zu können. Die in Berlin
ansässige Nichtregierungsorganisation (NGO) [2][Sea-Watch] rettete nach
eigenen Angaben am Samstag bei vier Einsätzen über 400 Menschen, darunter
eine hochschwangere Frau und mehrere Kinder. Das Schiff „Ocean Viking“ der
NGO SOS Méditerranée holte nach Angaben der Besatzung vor der libyschen
Küste 87 Menschen von einem „überfüllten Schlauchboot“.
Im Morgengrauen seien am Montag noch drei Boote mit insgesamt 122 Menschen
an der Küste angekommen, berichtete die Zeitung „Corriere della Sera“. Seit
Jahresbeginn sind laut dem Innenministerium in Rom 34.000 Migranten über
das Mittelmeer nach Italien gelangt. Im Vorjahr waren es 25.500 Menschen
gewesen, im Jahr 2020 10.900. Auf Lampedusa ist italienischen Medien
zufolge die für maximal 300 Menschen ausgelegte Erstaufnahmeeinrichtung
dramatisch überfüllt. 1.200 Menschen befinden sich laut der
Nachrichtenagentur Ansa in ihr.
Das Mittelmeer ist laut der Internationalen Organisation für Migration
(IOM) [3][die gefährlichste Flüchtlingsroute der Welt]. Schätzungen der IOM
zufolge sind seit Jahresbeginn 990 Menschen auf der Überfahrt ums Leben
gekommen oder spurlos verschwunden.
24 Jul 2022
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