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       # taz.de -- Coronaregeln im Herbst: Diskussion zur falschen Zeit
       
       > Gleich alle boostern oder lieber warten bis zum Herbst? Die Debatte steht
       > aktuell nicht an – und zeugt einmal mehr von chaotischer Kommunikation.
       
   IMG Bild: Wann ist der richtige Zeitpunkt, zu boostern?
       
       Die politische Diskussion rund um die Regeln für den Coronaherbst schafft
       mal wieder eines: das Vertrauen in die [1][Sinnhaftigkeit der Maßnahmen] zu
       schwächen. Insbesondere die Frage nach der vierten Impfung: Die Äußerungen
       dazu von Gesundheitsminister Karl Lauterbach nennt der
       gesundheitspolitische Sprecher der FDP, Andrew Ullmann, ein „Drängeln“, das
       „fehl am Platz ist.“
       
       Mehrfach hatte Lauterbach gefordert, dass es „Antworten“ zum zweiten
       [2][Booster auch für jüngere Menschen] geben müsse. Damit setzt er die
       Ständige Impfkommission unter Druck, die bislang eine vierte Corona-Impfung
       nur über 70-Jährige sowie einigen Risikogruppen empfiehlt. Lauterbach
       ruderte inzwischen zurück und sagte, dass es bei jüngeren Menschen durchaus
       sinnvoll sei, zunächst auf den auf die Omikron-Variante angepassten
       Impfstoff zu warten. Den soll es im Herbst geben.
       
       Doch warum „drängelt“ Lauterbach jetzt bei der Impffrage? Weil die
       Impfkampagne Hauptbestandteil seines Coronaplans für den Herbst ist? Der
       Aufruf kann in ein paar Monaten wichtig sein. Gerade aber kommt die
       Diskussion zur falschen Zeit.
       
       Kein Wunder, dass [3][die stärkste Kritik] am Entwurf des neuen
       [4][Infektionsschutzgesetzes den „Impfanreiz“ betrifft.] In Innenräumen
       können die Länder Maskenpflicht verhängen – ausgenommen sein sollen
       Menschen, deren Impfung oder Infektion nicht länger als drei Monate
       zurückliegt. Diese Regelung scheint ein Kompromiss zwischen Lauterbach und
       dem FDP-Politiker und Bundesjustizminister Marco Buschmann zu sein, der
       sich gegen 2G oder 3G-Regelungen aussprach. Sie führte zu massiven
       Irritationen: Will Lauterbach, dass man sich alle drei Monate impfen lässt?
       Diesen Eindruck bestritt der Minister vehement. Es sei aber der Zeitraum,
       in denen Geimpfte besser vor einer Infektion geschützt seien.
       
       Dass die Erklärung notwendig ist, zeugt erneut von chaotischer
       Kommunikation. Dabei bleibt die Ausgangslage, dass die Stiko sich bislang
       nicht zu einer vierten Impfung für Jüngere geäußert hat. Es bleibt auch
       dabei, dass der Booster für die Omikron-Variante noch nicht vorhanden ist.
       Klüger wäre es also, aktuell das zu bewerben, was es gibt und dessen
       Effektivität Expert*innen [5][immer wieder betonen: die Maske.]
       
       10 Aug 2022
       
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