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       # taz.de -- Gerhard Schröder verklagt Bundestag: Lasst mich hier drin!
       
       > Schröder will die Streichung seines Altkanzlerbüros inklusive
       > Mitarbeiterstellen nicht auf sich sitzen lassen. Deswegen verklagt er das
       > Parlament.
       
   IMG Bild: Verklagt den Bundestag. Ex-Kanzler Gerhard Schröder
       
       Berlin afp | Gerhard Schröder (SPD) verklagt laut einem Medienbericht den
       Bundestag wegen der Streichung seines Altkanzler-Büros und der
       dazugehörigen Mitarbeiterstellen. Seine Anwälte Michael Nagel und Ralph
       Heiermann hätten am Donnerstagabend beim Verwaltungsgericht Berlin eine
       entsprechende Klage eingereicht, berichtete der NDR. Die Entscheidung des
       Haushaltsausschusses des Bundestags sei „rechtsstaatswidrig“ gewesen, sagte
       Nagel dem Sender.
       
       Es sei eklatant rechtswidrig, dass [1][Schröder während des Verfahrens
       nicht gehört worden sei,] erklärte der Anwalt. Der Altkanzler habe um ein
       Gespräch mit dem Vorsitzenden des Haushaltsausschusses, Helge Braun (CDU),
       gebeten. Dieser sei allerdings nicht darauf eingegangen. Schröder habe
       „alles nur aus den Medien erfahren“, sagte Nagel dem NDR. „Er wurde im
       wahrsten Sinne des Wortes zum Objekt des Verfahrens gemacht.“ Dies sei „ein
       klarer Verstoß gegen die Menschenwürde“.
       
       [2][Schröder steht seit Monaten wegen seines Engagements für russische
       Energiekonzerne und seiner Nähe zu Präsident Wladimir Putin in der Kritik].
       Im Mai hatte der Haushaltsausschuss des Bundestags beschlossen, dem
       Altkanzler sein staatlich finanziertes Büro samt Mitarbeiterstellen zu
       streichen.
       
       Der Ausschuss begründete dies damit, dass Schröder „keine fortwirkende
       Verpflichtung aus dem Amt als ehemaliger Bundeskanzler“ mehr wahrnehme.
       Damit entfalle „der Grund für die personelle und räumliche Ausstattung des
       ehemaligen Bundeskanzlers“. Die meisten Beschäftigten Schröders hatten
       zuvor bereits gekündigt.
       
       Wegen seiner politischen und wirtschaftlichen Verstrickungen mit der
       russischen Machtelite war auch ein Parteiordnungsverfahren gegen Schröder
       eingeleitet worden. [3][Einen Parteiausschluss hatte die Schiedskommission
       des SPD-Unterbezirks Hannover am Montag jedoch abgelehnt].
       
       12 Aug 2022
       
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