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       # taz.de -- US-Popstar Britney Spears: Selbstbestimmt back in business
       
       > US-Sängerin Britney Spears hat einen neuen Song und viele fragen sich,
       > wie gesund das Rampenlicht für sie ist. Dabei weiß sie selbst, was ihr
       > guttut.
       
   IMG Bild: Ein Fan trägt Britney-Spears-Themenschuhe bei einem Protestmarsch in Tampa, Florida im Juli 2021
       
       Mit dem ersten Song seit sechs Jahren hat US-Sängerin Britney Spears ihr
       musikalisches Comeback gewagt. Am Freitag hat sie zusammen mit dem Ur-Vater
       des Pop, Elton John, das Duett „Hold Me Closer“ veröffentlicht. Seitdem ist
       der Song in Dutzenden Ländern auf Platz eins der Itunes- und Spotify-Charts
       gelandet.
       
       [1][Die Causa Spears] ist spätestens durch den Rechtsstreit um die
       Vormundschaft ihres Vaters zum Politikum geworden. Erst letztes Jahr wurde
       die nach knapp 14 Jahren aufgehoben. So lange hatte Britney keine
       Entscheidungsmacht über ihre Finanzen, ihre Karriere, ihr Leben. Jetzt
       jubeln die eingefleischten Britney-Fans. Und auch mir liegt Britneys Weg am
       Herzen.
       
       Schon mit sieben habe ich „Oops! I Did It Again“ aus voller Kehle
       mitgesungen, später ihre Geschichte mitverfolgt. Mein erster Impuls ging
       gerade deshalb in die entgegengesetzte Richtung: Bloß kein Comeback! Wie
       gesund kann das sein, wenn unser aller Sorgenkind jetzt erneut den Weg in
       Richtung große Bühne beschreitet? Britneys Geschichte weckt schließlich den
       Wunsch, man möge diesen Menschen doch einfach verschonen mit einem Leben im
       Rampenlicht.
       
       ## Mal nachdenklich, mal verschroben, immer authentisch
       
       Doch wie will ich beurteilen, was sie glücklich macht? Und wie kommt man
       überhaupt auf so eine Bezeichnung, „Sorgenkind“? Folgt das nicht derselben
       paternalistischen Logik? Britney ist eine 40-jährige Frau, deren Leben viel
       zu lange fremdbestimmt wurde. [2][In der Doku „Framing Britney“,] in der
       diese Missstände aufgedeckt wurden, kam sie selbst nicht zu Wort. Sie
       kritisierte die Doku und schrieb auf ihrem Instagram-Account dazu: „Ich
       schäme mich dafür, in welches Licht ich gestellt werde.“ Weitere geplante
       Dokus über sie nannte sie heuchlerisch und ärgerte sich darüber, wie diese
       die „Medien kritisierten“ und dann „dasselbe machen würden“.
       
       Britneys halbnackt tanzende, sexualisierte Instagram-Performances mag man
       verstörend finden. Wovon ihr Social-Media-Auftritt jedoch auch zeugt: Sie
       hat nach wie vor Spaß am Singen und Tanzen, und sie hat eine eigene Stimme.
       Die nutzt sie, um medialen Darstellungen über sie etwas entgegenzusetzen.
       Mal auf nachdenkliche, mal auf eine etwas verschrobene Art, aber immer:
       authentisch. Einen Song mit Elton John zu veröffentlichen, das ist ihre
       Wahl gewesen. Über den Erfolg des neuen Songs zeigt sie sich überglücklich,
       auf Twitter schreibt sie, es sei „der beste Tag ihres Lebens“. Sei es ihr
       gegönnt!
       
       29 Aug 2022
       
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   DIR Clara Engelien
       
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