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       # taz.de -- Nominierungen Deutscher Fernsehpreis: Wo ist Paul Ronzheimer?
       
       > Auf der Liste der Nominierten für den Deutschen Fernsehpreis fehlt
       > jemand: Springer-Reporter Ronzheimer. Und ja, das ist ernst gemeint.
       
   IMG Bild: Umgibt sich eigentlich lieber mit Gewinnertypen: Paul Ronzheimer (hier mit Armin Laschet)
       
       Die Jury des Deutsche Fernsehpreises (DFP) hat ihre Nominierungen bekannt
       gegeben. Das ist insoweit hübsch, weil diese urdeutsche Institution des
       „Wir bewerfen uns mal gegenseitig mit Preisen“ während der Pandemie ein
       bisschen in Vergessenheit geraten war.
       
       Zur Erinnerung: Beim DFP sitzen die Sender und Produktionsfirmen selbst in
       den Jurys und entscheiden, wer was bekommt. Außerdem ist auch dieses Jahr
       mal wieder „Team Wallraff“ für RTL dabei. Das passt, schließlich feiert der
       Mann, der bei Bild Hans Esser war, Anfang Oktober seinen 80. Geburtstag.
       „Krass, Wallraff, die alte Eule, macht immer noch weiter! Obwohl er schon
       2016 den Ehrenfernsehpreis fürs Lebenswerk bekommen hat“, meint die
       Mitbewohnerin.
       
       Einer aber fehlt in der Liste der Nominierten, wie die Kolleg*innen von
       MedienInsider anmerken. Und auch das hat was mit Bild zu tun. Es handelt
       sich nämlich um Paul Ronzheimer. JedeR kann es mit dem Reporter Ronzheimer
       halten, wie’s beliebt. Seine „Immer da, immer nah“-Masche muss auch nicht
       allen schmecken. Aber wenn der Fernsehpreis in seiner Sammelkategorie
       „Innovation“ schon reportierende Berichterstattung aus der Ukraine
       auszeichnen will, [1][gehört Ronzheimer dazu]. Er war und ist oft in der
       Ukraine, berichtet authentisch, geht Risiken ein und macht natürlich auch
       auf dicke Hose. Aber das ist nicht verboten.
       
       Doch wenn es um eine Auszeichnung für Ronzheimer geht, scheint Bild als
       Absender davor zu sein. Die sind „igitt“. Wie überhaupt die Haltung
       zunimmt, so patriciaschlesingermäßig wieder degoutant von der
       „Springer-Presse“ zu sprechen, mit diesem Hauch von Erbrochenem im Mund.
       (Ich danke dem großen Norbert Schneider von Herzen für dieses „Bonmot“).
       
       ## Ein problematischer Fall
       
       Ja, Springer ist ein problematischer Fall. Beziehungsweise hat Probleme wie
       zum Beispiel [2][Mathias Döpfner]. Oder dass bei Bild & Co. die Auflage
       schneller als die „Titanic“ sinkt. Oder dass die Welt um einen Fixstern
       namens Ulf Poschardt irrlichtert und auch nicht mehr ernst zu nehmen ist.
       Obwohl sie doch soooo gerne ernst genommen sein will. Trotzdem fühlen sich
       immer noch viele in Politik und öffentlich-rechtlichem Rundfunk von
       angeblichen Springer-Kampagnen verfolgt. Warum werten sie damit den Laden
       immer wieder auf?
       
       Springer ist ein publizistisch abnehmender Mond. Wie der Erdtrabant kann
       das öde Geröll nur so hell scheinen, wie es von außen grell angestrahlt
       wird. Macht also mit Blick auf Bild & Co. doch einfach das Licht aus!
       
       Und was den Weltenbummler Paul Ronzheimer angeht, ein Vorschlag zur Güte:
       Der Deutsche Fernsehpreis hat jetzt schon fast 30 Kategorien. Da kommt es
       auf eine mehr oder weniger nicht an. Darauf eine Nachnominierung zum
       Deutschen Fernwehpreis!
       
       31 Aug 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://twitter.com/PaulZiemiak/status/1564638117927206916
   DIR [2] /Neue-Enthuellungen-ueber-Springer-Chef/!5831121
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Steffen Grimberg
       
       ## TAGS
       
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