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       # taz.de -- Nach FBI-Razzia bei Donald Trump: Neues über Mar-a-Lago
       
       > Mindestens 700 als geheim eingestufte Dokumente hatte Ex-US-Präsident
       > Trump auf seinem Anwesen. Einige wurden Monate vor der Durchsuchung
       > übergeben.
       
   IMG Bild: Hier hätten keine Geheimdokumente sein dürfen: Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Florida
       
       Washington dpa | Nach seinem Auszug aus dem Weißen Haus hat der ehemalige
       US-Präsident Donald Trump dem US-amerikanischen Nationalarchiv zufolge
       mindestens 700 Seiten geheimer Dokumente mitgenommen. Einige davon sind
       anscheinend den höchsten Geheimhaltungsstufen zugeordnet, wie aus einem
       Brief an einen Anwalt Trumps hervorgeht, den das Archiv in der Nacht zum
       Dienstag veröffentlichte.
       
       Es handelt sich um Dokumente, die in Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Florida
       lagerten und im Januar übergeben wurden. Über das [1][Schreiben], das auf
       den 10. Mai datiert ist, berichteten US-Medien am Dienstag übereinstimmend.
       
       In dem Brief heißt es weiter, die Regierung müsse „eine Bewertung des
       potenziellen Schadens vornehmen, der sich aus der offensichtlichen Art und
       Weise ergibt, in der diese Materialien gelagert und transportiert wurden“.
       
       Der nun veröffentlichte Austausch zwischen der Behörde und Trumps
       Verteidiger fand Monate vor der [2][Durchsuchung] des Anwesens des
       Ex-Präsidenten durch die Bundespolizei FBI statt. Bei dieser wurden vor
       zwei Wochen weitere teils als streng geheim eingestufte [3][Dokumente]
       sichergestellt.
       
       ## Streit um die Veröffentlichung der Dokumente
       
       Die Durchsuchung sorgte über die USA hinaus für großes Aufsehen. Trump
       argumentierte, er habe die beschlagnahmten Dokumenten-Sätze aus seiner
       Regierungszeit als Präsident freigegeben. Amtierende Präsidenten haben zwar
       weitreichende Befugnisse, die Geheimhaltung aufzuheben. Doch für die
       Freigabe von Dokumenten gibt es ein formelles Verfahren mit mehreren
       hochoffiziellen Schritten. Trump behauptete auch, dass es eine dauerhafte
       entsprechende Anweisung für alle mit nach Hause genommenen Dokumente
       gegeben habe.
       
       Am Montag reichte Trump [4][Klage gegen die Regierung] ein und verlangte,
       einen neutralen Prüfer für die Untersuchung der zuletzt beschlagnahmten
       Dokumente einzusetzen und bis zu diesem Zeitpunkt alle Ermittlungen zu
       stoppen. Trumps Mitnahme der Dokumente könnte eine kriminelle Handlung
       darstellen. Der 76-Jährige stellt das Vorgehen des Justizministeriums gegen
       ihn als politisch motiviert dar. Seit Wochen kokettiert er damit, 2024
       erneut für die Präsidentschaft kandidieren zu wollen.
       
       Derzeit gibt es auch juristische Auseinandersetzungen darüber, ob zumindest
       teilweise jene Dokumente veröffentlicht werden könnten, auf deren Grundlage
       der Durchsuchungsbefehl für Mar-a-Lago genehmigt wurde. Ein Richter in
       Florida hatte das Justizministerium angewiesen, in dieser Woche Vorschläge
       für Schwärzungen zu machen. Mehrere Medien hatten die Veröffentlichung der
       Dokumente beantragt. Das Justizministerium hatte hingegen argumentiert,
       dies könnte künftige Ermittlungen und die Kooperation von Zeugen
       beeinträchtigen.
       
       Es gilt als sehr unwahrscheinlich, dass die gesamten Dokumente öffentlich
       werden. Am Ende könnten weitgehende Schwärzungen dazu führen, dass sie
       größtenteils unlesbar werden.
       
       24 Aug 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://justthenews.com/government/courts-law/full-text-national-archives-letter-trump-classified-documents
   DIR [2] /Durchsuchung-von-Trump-Anwesen/!587050/
   DIR [3] /Falschangaben-von-Trump-Anwalt/!5874285
   DIR [4] /Geheimdokumente-beim-Ex-US-Praesidenten/!5875954
       
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