URI: 
       # taz.de -- Neuer Ärger bei der ARD: Sachsen-Anhalts MDR-Chefin tritt ab
       
       > Sie hatte bis 2025 bleiben sollen, nun gibt Ines Hoge-Lorenz ihren Posten
       > an der Spitze des Landesfunkhauses Sachsen-Anhalt wegen fehlender
       > Transparenz auf.
       
   IMG Bild: Sachsen-Anhalts MDR-Chefin Ines Hoge-Lorenz tritt zurück, hier in einem Bild von 2021
       
       LEIPZIG/MAGDEBURG (dpa/epd |) | Die Landesfunkhausdirektorin des
       Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) in Sachsen-Anhalt, Ines Hoge-Lorenz, tritt
       von ihrem Amt zurück. Das teilte der öffentlich-rechtliche ARD-Sender am
       Freitag mit. Hoge-Lorenz war erst im Januar 2021 in die Position gekommen.
       Hintergrund des Rücktritts ist nach ihren Angaben fehlende Transparenz
       gegenüber dem Sender zu einem beruflichen Detail ihres Ehemannes.
       
       Hoge-Lorenz wurde mit diesen Worten zitiert: „Ich habe es vor meinem
       Amtsantritt als Landesfunkhausdirektorin Sachsen-Anhalt versäumt, klar
       darüber zu informieren, dass mein Ehemann vor über zehn Jahren in der Causa
       Foht eine Rolle gespielt hat.“
       
       Mit der Causa Foht ist ein [1][Skandal] gemeint, der 2011 aufgedeckt wurde.
       Dem [2][früheren MDR-Unterhaltungschef Udo Foht] wirft die
       Staatsanwaltschaft Betrug, Untreue, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung
       im Zusammenhang mit seiner beruflichen Tätigkeit zum Nachteil verschiedener
       mutmaßlich Geschädigter vor. Zusammengefasst stehen Vorwürfe im Raum, dass
       es [3][ab Februar 2008 Filz und Geldschiebereien] gegeben haben soll.
       
       ## Nachwirkungen der „Causa Foht“
       
       Der MDR hatte Foht nach Aufkommen des Skandals gekündigt. Am 1. September
       beginnt der Prozess gegen ihn. Foht hatte sich damals nicht öffentlich zu
       den Vorwürfen geäußert. Ein Arbeitsprozess endete mit einem Vergleich. Bis
       zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens gilt für Foht die
       Unschuldsvermutung.
       
       MDR-Intendantin Karola Wille erklärte, sie nehme die Entscheidung von
       Hoge-Lorenz „mit großem Respekt und Bedauern“ zur Kenntnis. Die
       kommissarische Leitung des Landesfunkhauses übernimmt der Direktor des
       Landesfunkhauses Sachsen, Sandro Viroli. Die Leitungsposition werde
       umgehend ausgeschrieben, um eine rasche Nachfolge zu gewährleisten.
       
       Nach MDR-Angaben bleibt Hoge-Lorenz in dem Sender tätig, ab 1. September in
       der Hauptredaktion Information und Innovation der Programmdirektion
       Leipzig.
       
       26 Aug 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Nach-Rundfunkrat-Sondersitzung/!5112937
   DIR [2] /MDR-Affaerenstadl/!5102649
   DIR [3] /Betrugsskandal-beim-MDR/!5114339
       
       ## TAGS
       
   DIR MDR
   DIR Rücktritt
   DIR ARD
   DIR öffentlich-rechtliches Fernsehen
   DIR Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk
   DIR Öffentlich-Rechtliche
   DIR MDR
   DIR MDR
   DIR RBB
   DIR Öffentlich-Rechtliche
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Mitteldeutscher Rundfunk reformbedürftig: Ändern und streichen
       
       Der MDR hat Probleme. Die stehen symptomatisch für den Reformdruck der
       Öffentlich-Rechtlichen. Insbesondere Kulturformate haben es schwer.
       
   DIR MDR-Prozess in Leipzig: Schlecht erhalten
       
       Der frühere MDR-Unterhaltungschef Udo Foht ist ziemlich am Ende – und
       geständig. Seine Finanzakrobatik schlägt Wellen bis heute.
       
   DIR Schlesinger-Nachfolge beim RBB: Jetzt soll es schnell gehen
       
       Bereits in der kommenden Woche könnte eine Interimsintendanz feststehen.
       Zudem soll die Aufsicht über den Sender verstärkt werden.
       
   DIR Die neue ARD-Chefin stellt sich vor: Für eine neue Fehlerkultur
       
       Die MDR-Intendantin Karola Wille will die Vorgänge in ihrem Senderverband
       transparenter gestalten – vor allem das, was schiefläuft.