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       # taz.de -- Angepasste Corona-Impfung im September: Einmal Omikron-Spezial
       
       > Seit Monaten sind Impfstoffe im Gespräch, die gegen die neuen
       > Coronavarianten besser wirken. Nun steht fest, wann er in Deutschland
       > erhältlich ist.
       
   IMG Bild: Rechnet im Herbst natürlich mit steigenden Zahlen: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach
       
       Berlin dpa | Bei den Corona-Impfungen plant der Bund für Anfang September
       den Start mit fortentwickelten Impfstoffen auch für neuere Virusvarianten.
       Vorbehaltlich der erwarteten EU-weiten Zulassung sollen in den beiden
       Wochen ab 5. September rund 14 Millionen Dosen von Biontech und Moderna
       kommen, die an die Variante BA.1 angepasst sind. Das geht aus einem
       Schreiben von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hervor. Nach
       Studiendaten wirkten sie auch deutlich besser gegen die derzeit
       vorherrschende BA.5-Variante als Impfstoffe der ersten Generation, heißt es
       in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuerst
       berichtete der Spiegel darüber.
       
       Konkret werden demnach in den beiden ersten September-Wochen je fünf
       Millionen Dosen des BA.1-Impfstoffes von Biontech/Pfizer erwartet. Vom
       Hersteller Moderna sollen zunächst 1,65 Millionen Dosen und in der zweiten
       Woche 2,38 Millionen Dosen BA.1-Impfstoff kommen. Die Präparate sollen
       direkt an den Pharma-Großhandel ausgeliefert werden. Leistungserbringer wie
       Arztpraxen und Impfzentren sollen dann erstmals am 5. September die beiden
       Impfstoffe bestellen können.
       
       „Risikogruppen sollten nicht länger mit einer Impfung warten, auch wenn ein
       weiterer Impfstoff wahrscheinlich nur wenige Wochen später zur Verfügung
       stehen wird“, erklärte Lauterbach in dem Schreiben an die
       Leistungserbringer der Impfkampagne. Sollte – wie von Biontech/Pfizer
       angekündigt – im Idealfall bereits Ende September/Anfang Oktober auch ein
       an die Varianten BA.4 und BA.5 angepasster Impfstoff zugelassen werden,
       solle Deutschland zügig mit einer ersten Tranche von 9,5 Millionen Dosen
       beliefert werden.
       
       Die [1][Ständige Impfkommission befasse sich derzeit] ebenfalls mit
       Studiendaten der angepassten Impfstoffe, gab Lauterbach an. Ziel sei,
       zeitnah zu einer aktualisierten Empfehlung zu kommen. Er wies zudem darauf
       hin, dass ein zugelassener neuer Ganzvirus-Totimpfstoff von Valneva ab 5.
       September von Leistungserbringern bestellt werden könne. Die europäische
       Arzneimittelbehörde EMA hatte im Juni grünes Licht gegeben. Das Präparat
       des französischen Pharmakonzerns soll demnach vorerst für Menschen von 18
       bis 50 Jahren zugelassen werden.
       
       ## FFP2-Masken im Herbst
       
       Lauterbach erläuterte, trotz der aktuellen Sommerwelle müsse in der kalten
       [2][Jahreszeit mit erhöhten Infektionszahlen] gerechnet werden. „Die Frage,
       wie es uns gelingt, die Menschen von Erst-, Zweit-, Booster- und jetzt
       zweiter Auffrischungsimpfung zu überzeugen, wird den weiteren Verlauf der
       Pandemie maßgeblich beeinflussen.“
       
       In jedem Fall plant die Bundesregierung jetzt schon, weitere
       Schutzmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie für den Herbst auf den Weg zu
       bringen.
       
       Bei einer Anhörung im Bundestag zu einem breiteren Einsatz von FFP2-Masken
       sagte der Immunologe Leif-Erik Sander von der Berliner Charité, FFP2-Masken
       könnten auch über längere Zeit die Übertragung von Viren effektiv
       verhindern. Allerdings müssten sie dafür gut getragen werden. Er glaube
       aber, dass viele Menschen darin jetzt auch außerhalb des medizinischen
       Bereichs gut geübt seien.
       
       Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit sagte in der Anhörung des
       Gesundheitsausschusses, FFP2-Masken hätten eine deutlich höhere
       Schutzwirkung für geschultes medizinisches Personal, das sehr häufig
       Kontakt mit Coronapatienten habe. Entscheidend sei aber die richtige
       Verwendung, die in der Allgemeinbevölkerung größtenteils nicht gegeben sei.
       Für sie sei daher auch eine FFP2-Maskenpflicht insbesondere im Flug- und
       Fernverkehr nicht zu begründen.
       
       Für den [3][Herbst hat das Bundeskabinett einen Entwurf] auf den Weg
       gebracht, der vom 1. Oktober bis 7. April 2023 wieder weitergehende Regeln
       zu Masken und Tests vorsieht. Bundesweit soll unter anderem eine
       FFP2-Maskenpflicht in Flugzeugen und Fernzügen gelten – bisher sind dort
       auch einfachere OP-Masken möglich. Die Länder sollen zudem weitere
       Schutzauflagen verhängen und bei kritischer Lage ausweiten können. Rolf
       Rosenbrock von der Berlin School of Public Health schlug in der Anhörung
       eine große Informationskampagne vor, um vielen Menschen das richtige Tragen
       von Masken nahezubringen.
       
       30 Aug 2022
       
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