# taz.de -- Anschlag auf Israelis bei Olympia 1972: Einigung mit Angehörigen nahe
> Eine Lösung im Streit um Entschädigungen scheint in Sicht zu sein:
> Deutschland hat den Hinterbliebenen des Münchener Attentats 28 Millionen
> Euro angeboten.
IMG Bild: Katastrophaler Rettungsversuch: Polizist 1972 während der Geiselnahme
Berlin/Tel Aviv dpa/afp | Im Streit um die Entschädigung für die
Hinterbliebenen der israelischen Opfer des Münchner Olympia-Attentats von
1972 ist Medienberichten zufolge eine Lösung in Sicht. Deutschland sei
bereit, [1][den Hinterbliebenen der elf Getöteten] insgesamt 28 Millionen
Euro zu zahlen, berichtete der Stern am Dienstag. Auch die Süddeutsche
Zeitung berichtete über eine Annäherung beider Seiten. Laut Stern sollen
mehr als 20 Millionen Euro der Summe aus Bundesmitteln kommen und der Rest
von Bayern und der Stadt München.
Die Witwe des bei dem Attentat getöteten israelischen Fechttrainers André
Spitzer, Ankie Spitzer, hatte der dpa zuvor gesagt, die Verhandlungen seien
noch im Gange. Man hoffe aber grundsätzlich auf einen positiven Ausgang.
Spitzer sagte, im Fall einer Einigung sei [2][eine Teilnahme der
Hinterbliebenen an der Gedenkfeier in München am 5. September] noch
möglich.
Am 5. September 1972 hatten palästinensische Terroristen bei den
Olympischen Spielen in München die israelische Mannschaft überfallen. Elf
Mitglieder des Teams und ein Polizist wurden getötet. Die
Sicherheitsvorkehrungen galten als mangelhaft, ein Befreiungsversuch der
deutschen Einsatzkräfte endete katastrophal. Seit Jahrzehnten wird um
[3][eine angemessene Entschädigung für die Hinterbliebenen des Attentats
vor 50 Jahren] gerungen. Sie fordern auch eine Entschuldigung.
1972 und 2002 hatte Deutschland rund 4,6 Millionen Euro als humanitäre
Geste für die Betroffenen gezahlt. Hinzu kamen rund eine halbe Million Euro
des Nationalen Olympischen Komitees und Spenden des Deutschen Roten
Kreuzes. 1994 forderten Opferfamilien vor Gericht 40 Millionen Mark (rund
20,45 Millionen Euro) Schadenersatz und begründeten dies mit massiven
Fehlern während des Polizeieinsatzes. Die Klage scheiterte wegen
Verjährung.
31 Aug 2022
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