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       # taz.de -- Corona-Impfempfehlung der Stiko: Mäuse für Herbst gewappnet
       
       > Die miserable Datenlage für die Impfstoffe ist ärgerlich. Fehlende Zahlen
       > waren zu Beginn der Pandemie ein valides Argument, jetzt sind sie es
       > nicht mehr.
       
   IMG Bild: Für Immungesunde unter 60, die dreimal geimpft sind, bestehe „kein Bedarf“ für eine vierte Impfung
       
       In den USA ist die Coronapandemie jetzt offiziell vorbei. Und das, weil
       „niemand mehr eine Maske trägt“, wie es US-Präsident Biden begründete. Er
       [1][erklärte damit das Pandemieende], obschon weiterhin „ein Problem mit
       Corona“ bestehe. Von einem Präsidenten könnte man fundiertere Aussagen
       erwarten. Es klingt angesichts der täglich rund 400 Coronatoten in den USA
       auch seltsam verharmlosend.
       
       Prompt werden bei so schön einfachen Aussagen Stimmen laut, die fordern,
       dass [2][Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach] (SPD) die Pandemie auch
       in Deutschland für beendet erklärt. Der argumentierte immer wieder, dass
       ein Ende der Coronamaßnahmen langfristig nur durch die passenden Impfstoffe
       kommen kann. Doch jetzt, wo die auf die Omikron-Varianten angepasste
       Impfstoffe verfügbar sind, [3][signalisiert die Ständige Impfkommission]
       weiterhin Zurückhaltung.
       
       Als ersten Booster – also dritte Impfung – wird der Impfstoff vorrangig
       empfohlen – aber für immungesunde Menschen unter 60, die dreimal geimpft
       sind, gebe es „keinen Bedarf“ für eine vierte Impfung. Vor schweren
       Verläufen mit einer Covidinfektion sei man trotzdem geschützt. Viele
       Menschen, die Interesse am bestmöglichen Schutz gegen eine Infektion und
       vor allem gegen Long Covid haben, hätten sich wohl eine klarere Botschaft
       gewünscht.
       
       War doch die Ansage zuvor so oft, dass eine Impfung gegen die kursierende
       Varianten gut durch den Herbst bringe. Wirklich ärgerlich macht aber vor
       allem die miserable Datenlage, auf deren Grundlage die Impfstoffe
       zugelassen wurden. Monatelang „fieberte“ vor allem das
       Bundesgesundheitsministerium auf den Impfstoff für die BA.4/5-Variante hin.
       Jetzt kommt heraus, dass er [4][überwiegend an Mäusen] anstatt in einer
       Studie mit Menschen getestet wurde. Auch wenn Expert*innen deshalb nicht
       davon abraten, ist das wieder ein gefundenes Fressen für die Menschen, die
       ohnehin gegen die Impfung wettern wollen.
       
       Die ersten Omikron-Fälle gab es in Deutschland im November letzten Jahres.
       Fehlende Daten waren zu Beginn der Pandemie ein valides Argument, jetzt
       sind sie es nicht mehr. Dass [5][Unternehmen], die durch die Pandemie
       Milliarden verdienen, nicht eine bessere Studienlage vorlegen können,
       schwächt leider abermals das Vertrauen in die Pharmaindustrie.
       
       20 Sep 2022
       
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   DIR [5] https://www.biontech.com/de/de/home.html
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Linda Gerner
       
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