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       # taz.de -- Blockiertes Kraftwerk Jänschwalde: Haft für Kohle-Blockierer
       
       > Am Montag legten Aktivist:innen das Kraftwerk Jänschwalde in
       > Brandenburg lahm. Vier von ihnen müssen mindestens zwei Monate in U-Haft
       > bleiben.
       
   IMG Bild: Blockaden wie diese legten das Kraftwerk Jänschwalde für zehn Stunden still
       
       Berlin taz | Gegen vier der Aktivist:innen, die am Montag das
       [1][Kohlekraftwerk Jänschwalde blockiert] hatten, ist Untersuchungshaft
       angeordnet worden. Wie die Richter:innen am Amtsgericht Cottbus beim
       Haftprüfungstermin am Dienstag entschieden, müssen die vier, die sich
       bislang weigern, ihre Identitäten preiszugeben, zunächst für zwei Monate in
       Haft bleiben; eine Verlängerung bis zur Eröffnung der Hauptverhandlung ist
       jedoch möglich.
       
       In einer Pressemitteilung der Aktionsgruppe „Unfreiwillige Feuerwehr“ hieß
       es dazu am Mittwoch: „Wir haben damit gerechnet, dass sich der Staat
       unseren unbequemen, aber dringend notwendigen Protest nicht so einfach
       gefallen lässt. Aber 2 Monate Haft ohne Verurteilung schockieren uns.“
       
       Gegen mindestens zwei weitere Aktivist:innen erließ eine Richterin
       Haftbefehle, obwohl diese ihre Identitäten angegeben hatten. Die
       Haftbefehle wurden mit der Auflage ausgesetzt, dass sich die Beschuldigten
       täglich bei der Polizei melden müssen. Diese Auflage erging unbefristet und
       ist mehr als unüblich, zumal die Personen taz-Informationen zufolge in
       gefestigten Verhältnissen und an einem festen Wohnsitz leben.16 weitere
       Beteiligte der Blockade sind ohne Meldeauflagen wieder auf freiem Fuß.
       Vorgeworfen wird ihnen Hausfriedensbruch, Eingriff in Versorgungsbetriebe
       und Nötigung.
       
       Bei der Aktion am Dienstag waren von mehren Gruppen sowohl Kohlebunker als
       auch Förderbänder und Gleisverbindungen zwischen dem [2][Tagebau
       Jänschwalde] und dem Kraftwerk besetzt worden, das zu den fünftgrößten
       CO2-Emittenten Europas zählt.
       
       Zwei Kraftwerksblöcke mussten aufgrund der zehnstündigen Blockade vom Netz
       genommen werden. Kraftwerksbetreiber Leag sprach von einem „Angriff auf die
       Versorgungssicherheit“ und hatte Strafanträge eingereicht. Ebenfalls teilte
       das Unternehmen mit, den durch den Stillstand entstandenen „erheblichen
       Schaden“ ermitteln zu wollen, „um auch zivilrechtliche Schritte gegen die
       Teilnehmer der Aktion einleiten zu können“.
       
       21 Sep 2022
       
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