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       # taz.de -- Gewässer und Klimawandel: Freies Fluten für die Havel
       
       > Um sie als Wasserstraße zu nutzen, zwängte schon das Kaiserreich die
       > Havel in ein zu enges Bett. Für viel Geld wird der Fluss jetzt
       > renaturiert.
       
   IMG Bild: Der Schleusenkanal Garz bei Strodehne im Havelland: Güterschiffe fahren hier schon lange nicht mehr
       
       Havelberg taz | Ein grüner Damengummistiefel mit hoher Hacke liegt unter
       den Schlehenbüschen bei Jederitz. Die Havel hat ihn bei einem Hochwasser 30
       Meter weit vom Ufer an Land gespült, ebenso die Aluminiumfolie zwischen den
       jetzt vertrockneten Halmen, etikettenlose Bierflaschen, einen faustgroßen
       Styroporballen. So viel Wasser wie bei einem der höheren Wasserstände
       scheint nach der Dürre des Sommers wie die Verheißung aus einer anderen
       Zeit, als es noch regnete. Aber der Müll unter den Schlehen erzählt nicht
       nur vom Wasser und vom sorglosen Umgang mit Schuhen und Abfall. Die
       Überreste des über die Ufer gelaufenen Flusses erzählen von der Natur der
       Havel, die an der Grenze der beiden Bundesländer Brandenburg und
       Sachsen-Anhalt in die Aue laufen darf und soll.
       
       Fluss und Land bilden das „größte zusammenhängende Feuchtgebiet im
       Binnenland des westlichen Mitteleuropas“, wie auf einer Infotafel im
       [1][Naturpark Westhavelland] steht. Vögel wie Alpenstrandläufer,
       Grünschenkel, Austernfischer und die ganzen Gänse rasten hier auf ihrer
       langen Wanderung zwischen den Brutgebieten und den Überwinterungsregionen.
       Kraniche trompeten am grauen Himmel Anfang September und kreisen im
       Schwarm.
       
       Hochwasser ist in der Unteren Havelniederung keine Katastrophe, sondern
       normal. Dann steht das Wasser in den Wiesen und verwandelt die Landschaft
       in der natürlichen Aue östlich von Havelberg in eine flache Seenplatte.
       Weiden, Pappeln, Schwarzerlen ragen wie einsame Leuchttürme heraus, Gehöfte
       stehen auf Warften, Erdhügeln mitten im Land, die Haus und Hof vor
       Überflutung schützen.
       
       „Breitwasser“, sagt Rocco Buchta, denn das Wasser der von Stauwehren
       regulierten Havel steigt nicht hoch, sondern fließt flach in die weite Aue.
       Buchta leitet das Institut für Fluss- und Auenökologie des Naturschutzbunds
       Nabu in Rathenow an der Havel. Seit 30 Jahren redet er entlang der Havel
       mit jedem über die Chancen der Vernässung und der natürlichen Ufer, hält
       Vorträge in Kneipen und den Spritzenhäusern der Freiwilligen Feuerwehr über
       die Notwendigkeit, das Wasser in der Landschaft zu halten, um sie zu
       erhalten. Durch die Hinterzimmer der Gemeinderäte von Jederitz, Garz,
       Kuhlhausen, Strodehne habe er sich gesoffen, erzählt Buchta, um Landwirte,
       Bürgermeister, Fischer und alle anderen Bewohnerinnen der Unteren Havel vom
       notwendigen Umdenken und Umbau zu überzeugen. Nächtelang habe er erklärt,
       dass die Havel natürliche Ufer braucht und keine Steinschüttungen, dass der
       Fluss nur dann den Menschen nützt, wenn er nicht länger ausgebaggert und
       wirtschaftlich ertüchtigt wird.
       
       ## Wasser ins entwässerte Land
       
       „Das Geheimnis war, Kompromisse einzugehen“, erinnert sich Buchta,
       promovierter Wasserbauingenieur, großgewachsen und an diesem sonnigen Tag
       im September in hellblauem Hemd mit blau-blau gestreifter Krawatte zur
       Jeans. An seine Devise „mit jedem reden“ hält er sich noch immer, denn nur
       mit den Menschen an der Havel können er und sein Team von
       Wasserbauingenieur:innen den Fluss renaturieren.
       
       Entlang von 89 Flusskilometern zwischen Pritzerbe und Gnevsdorf bauen sie
       die begradigte, entschleunigte und mit Steinen beschwerte Havel so
       natürlich wie möglich um und bringen wieder Wasser ins entwässerte Land.
       Sie berechnen am Computer, an welchen Stellen die in den vergangenen 120
       Jahren aufgeschütteten Steine nicht mehr gebraucht werden. Wasserbauer
       sprechen von „Deckwerken“, denn die Steine decken das mal erdige, mal
       sandige Ufer ab. Sie modellieren die Wirkung auf Fahrrinne und
       Schiffbarkeit, wenn die Steine nicht mehr da sind, und tragen überall dort
       die Deckwerke ab, wo es schifffahrtsmäßig geht.
       
       „Am Anfang war das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt sehr skeptisch,
       wasserwirtschaftliche Maßnahmen umzusetzen, aber jetzt haben wir die
       Erfahrung, dass alles gut klappt“, sagt Juliane Krüger, beim Wasserstraßen-
       und Schifffahrtsamt Spree-Havel für den Naturschutz entlang der
       [2][Bundeswasserstraßen] zuständig. Das Amt will daher mit Buchta und dem
       Nabu zusammen weitere Flusskilometer entlang der Havel von Steinen befreien
       und den Fluss renaturieren. „Früher hat sich das Wasserstraßenamt an
       einigen Stellen nicht getraut, aber jetzt können wir an vielen anderen
       Stellen das Deckwerk entfernen.“
       
       Juliane Krüger ist Diplom-Geoökologin mit einem Doktortitel in Limnologie,
       der Wissenschaft von Ökosystemen in Seen und Flüssen. Ihre Stelle im
       Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSV) ist so neu wie das sandige Ufer
       der Havel. Seit einem von Bundestag und Bundesrat verabschiedeten Gesetz im
       Juni 2021 sollen die staatlichen Wasserbauer:innen die Natur in die
       Flüsse bringen und Ökosysteme dort herstellen, wo Mauern überflüssig sind.
       150 Jahre waren die Techniker und Ingenieure beim WSV für gerade strömende
       Gewässer, akkurate Ufer, Wehre und Staustufen verantwortlich. Ziel war, das
       Wasser so schnell wie möglich aus der Landschaft abzuleiten und gleichmäßig
       tiefe Wasserstraßen für Güterschiffe zu schaffen.
       
       [3][Bundesumweltministerium] und Bundesverkehrsministerium arbeiten seit
       dem Bundestagsbeschluss im Programm „Blaues Band Deutschland“ zusammen, das
       bis 2050 wieder für natürliche Ufer, Auen und Flüsse sorgen soll. Krüger
       vernetzt sich daher mit Kolleg:innen im Bundesamt für Naturschutz, der
       Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und einer Reihe von weiteren
       Bundesbehörden bis hin zu den Bundesforsten. Gemeinsam sorgen sie für mehr
       Ökologie in Flüssen und Auen, die vielleicht eines Tages wie ein blaues
       Band die Ökosysteme vernetzen und erhalten. „An der Havel gucken wir uns
       ab, was funktioniert“, sagt Krüger. Natürlich ist jeder Fluss anders, wurde
       anderes verbaut und wird anders genutzt. Aber: „Die Erfahrungen sind total
       wertvoll.“
       
       ## Ausbau-Pläne fallen gelassen
       
       29 Kilometer raue, graue Gesteinsbrocken tragen die Wasserbauleute des Nabu
       an der Havel bis 2025 ab. Dann kommt das Renaturierungsprojekt des
       Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts, denn unnötige Steine und Bauten gibt
       es im Überfluss an der Unteren Havel. Seit dem Kaiserreich befestigen
       Steine die Ufer. Auch die Wasserschifffahrtsstraßenverwalter in der
       Weimarer Republik und der NS-Diktatur baggerten den Fluss auf 1,40 Meter
       aus. Die DDR unterhielt die Wasserstraße weiter mit Westgeld, denn über die
       Havel schipperten Millionen Tonnen Waren nach Westberlin. Nach der
       Wiedervereinigung 1990 brach der Güterstrom zusammen. Nun waren die Straßen
       offen, die Autobahnen wurden ausgebaut und Lkw fuhren. Schon Mitte der
       neunziger Jahre fuhren auf der Havel nur noch einige wenige Güterschiffe in
       der Woche. Oder gar keins. Nach jahrzehntelangen Streitereien auf allen
       politischen Ebenen über einen seit dem Ersten Weltkrieg geplanten Ausbau
       gab die Bundesregierung im 21. Jahrhundert den Plan auf.
       
       Die Buhnen lassen Buchta und die Natur-Wasserbauer:innen liegen. Buhnen
       sind vom Ufer in den Fluss ragende Steinschüttungen, zwischen denen die
       Fahrrinne verläuft. Sie schütten Kies und Sand drüber, trennen die Buhnen
       vom Land, damit das Wasser herumläuft, und bauen Sandbänke aus den alten
       Störenfrieden. Kiebitze ruhen sich Anfang September darauf aus, die auf von
       den Brutgebieten im Norden und Osten Europas und auf dem Weg in die
       Winterquartiere sind. Die Kiebitze fliegen noch durch, obwohl die Havel und
       ihre Aue wieder alles bieten, was sie zum Brüten und Aufziehen der Jungen
       brauchen, so wie früher. Offenbar haben sie die Verheerungen der
       Vergangenheit noch nicht verwunden.
       
       „Abiotische Strukturen für biotische Zustände schaffen“, sagt Buchta über
       den großen Rückbau, der nicht nur für nasse Wiesen, sondern auch für ein
       sandiges Sediment sorgt. Die Larven von Fischen, Muscheln und vielen,
       vielen Insekten können nur zwischen locker liegenden Sandkörnern und
       Kieselchen heranwachsen. Die Elterntiere legen Eier in die Kinderstube am
       Flussgrund, wo die Larven geschützt vor Fressfeinden in den Lücken der
       Sandkörner leben, ihren Dottersack und kleinste Pflanzen und Tiere fressen,
       bis sie groß genug für das Leben im Strom sind. „Mit strukturellen
       Maßnahmen stellen wir bessere Lebensbedingungen und mehr Lebensraum her“,
       sagt Thomas Ehlert, als Gewässerkundler beim Bundesamt für Naturschutz für
       „Gewässerökosysteme, Wasserhaushalt, Blaues Band“ zuständig. In den flachen
       Wasserzonen und in den nassen Wiesen der wieder an den Fluss angeschlossen
       Aue wachsen Hechte und andere Fische heran. Angler:innen freuen sich
       darüber ebenso wie Fischadler, Seeadler, Eisvögel und andere Fischfresser
       aus der Luft.
       
       „Die Gewässergüte können wir damit kaum verbessern“, sagt Ehlert, denn
       Reifenabrieb, Güllereste, Schmutz aus menschlichem Wirtschaften laufen
       weiter in den Fluss. Das Wasser der Havel ist klar und badetauglich, aber
       „der Fluss wird auch in Zukunft sehr nährstoffreich sein“. Zu viele
       Nährstoffe wie Nitrat und Phosphor schädigen das Ökosystem in Gewässern und
       kommen nur wenigen Pflanzen und Wasserlebewesen wie Algen und Bakterien
       zugute. Ein Problem sieht Ehlert daher auch in Zukunft bei den Algen, die
       in manchen Havelseen am Oberlauf wie im Müggelsee beste nährstoffreiche
       Bedingungen finden. Mit dem Fluss vagabundieren sie dann bis in die
       Niederung der renaturierten Havelaue.
       
       Der Umbau der Unteren Havel unterstützt jedoch die Gegend in der Anpassung
       an den Klimawandel. Denn ein natürlicher Fluss bringt Wasser ins Land. Das
       Wasser des Flusses speist bei Hochwasser das Grundwasser in der Aue. In
       Trockenzeiten speist das Grundwasser der Aue den Fluss. Wenn die Auen mit
       Gräben entwässert werden, sinkt der Grundwasserstand um ein oder zwei Meter
       in der Aue. In trockenen Hitzeperioden gibt es dann kein Wasser in den
       Grundwasserkavernen, das in den Fluss zurückfließen kann. In
       naturbelassenen Auen und Flüssen fließt das Wasser hin und her, was
       zumindest in Mitteleuropa ausreicht und das Austrocknen der Flüsse in
       heißen, trockenen Zeiten verhindert.
       
       ## Infrastruktur zurückbauen
       
       „Der niedrige Wasserstand der Flüsse in Trockenzeiten ist auch auf die
       großflächige Entwässerung zurückzuführen, das sieht an der Havel noch
       vergleichsweise gut aus“, sagt Ehlert. „Wir versuchen einen Teil
       zurückzudrehen“, sagt er, nicht nur an der Havel, auch an Ems, Wümme und
       künftig an Weser, Rhein und anderen Flüssen. „Das ist ja das Ziel des
       Blauen Bandes – die nicht mehr benötigte Infrastruktur zurückzubauen und
       mehr Wasser in den Auen zu halten.“
       
       Buchta und sein Team geben im ersten Projekt bis 2025 rund 100 Millionen
       Euro für die Freiheit der Ufer an der Unteren Havel aus. Das Geld kommt vom
       Bundesumweltministerium und dem Bundesamt für Naturschutz, vom Land
       Brandenburg und vom Land Sachsen-Anhalt, außerdem von Tausenden
       Nabu-Mitgliedern und Naturfreundinnen, die das Projekt fördern. 100
       Millionen Euro sind eine Menge Geld, doch sind sie nur ein Bruchteil des
       Geldes, das der Staat als Verantwortlicher für die Bundeswasserstraße Havel
       aufbringen müsste, um den heutzutage zwecklosen Uferverbau mit Tausenden
       Tonnen Steinen zu erhalten. Die Natur der Havel ist billiger als eine
       zivilisierte Havel. Vor dem Beginn des Rückbaus hat der Staat 10 Millionen
       Euro im Jahr für den Unterhalt ausgegeben. Sind die Ufer natürlich, kosten
       sie nichts.
       
       Mit dem Bagger legen die Wasserbauer den natürlichen Havellauf bei Garz
       frei. Noch zehn, zwölf, Meter Erde trennen das Wasser, das von zwei Seiten
       heranströmt aus der vor 120 Jahren angelegten Havel. Am Erdwall hat sich
       vagabundierender Schwimmfarn im ruhigen Wasser zu einer grünen Matte
       verdichtet. Spundwände stehen, Stahlträger liegen bereit. Die Bauleute
       schweißen und bolzen an der neuen Brücke, die dann das Land am alten
       Havelufer mit 70 Hektar Weideland verbinden. Es wäre unerreichbar, wenn in
       Zukunft nicht eine Brücke die wiederhergestellte Havelschleife überspannen
       würde.
       
       Kaiserliche Wasserbauingenieure hatten um 1910 die Kurve abgeschnitten und
       die Havel in ein gerades Bett gelenkt. Die Begradigung gehörte zum großen
       Umbau der Havel, die in weiten Kurven und mehreren Armen durch die
       Niederung floss. Zur preußischen Ertüchtigung gehören auch sechs Schleusen
       in der Unteren Havel, die noch heute als Denkmäler der Industrialisierung
       aus den Wiesen ragen und einst gebaut wurden, um trockene Flächen für die
       Landwirtschaft zu gewinnen und die Havel für Dampfschiffe auszubauen.
       
       „Der Wehrarm“, sagt Herr B., der mit Rocco Buchta die Bauarbeiten an der
       Unteren Havel für den Nabu leitet, und weist auf den braunen trägen Strom
       südlich der neu entstehenden Brücke und der Schwimmfarnmatte im
       heranströmenden Fluss. Herr B. möchte nicht mit ganzem Namen in die
       Zeitung, zeigt aber in der weiten Aue der Unteren Havel, was er und seine
       Kolleg:innen dort schon alles bewegt haben.
       
       ## Der Natur wieder Raum geben
       
       Der Wehrarm kommt von der Schleuse bei Garz, fußballfeldgroß und aus
       Backsteinen gemauert. Noch heute ein unüberwindbares Hindernis für
       wandernde Fischarten und die vielleicht eines Tages wieder aus der Nordsee
       kommenden Störe. Damit sich Insektenlarven, Krebse und andere kleine
       Wassertiere frei bewegen können, haben Herr B. und die
       Wasserbauingenieurinnen Rohre aus Gräben geholt und Brücken gebaut, wo
       vorher Wellblechtunnel lagen und den Strom der Wasserlebewesen blockierten.
       
       Den Altarm in der Breiten Dunau haben sie wieder mit der ehemals
       begradigten Havel verbunden und damit eine der früheren Schleifen wieder
       hergestellt. Und in eine nach dem Sommer dröge daliegende Wiese haben sie
       eine Flutrinne geschürft, damit die Havel im Winter in einen vom
       kanalisierten Fluss abgeschnittenen Altarm fließt und die Wiesen unter
       Wasser setzt.
       
       Die Havel ist nicht irgendein Fluss, sondern noch immer eine
       Bundeswasserstraße unter der Obhut des Bundesverkehrsministeriums. Das
       Wasser- und Schifffahrtsamt hat den Fluss auf Kategorie 3 zurückgestuft –
       nur noch für Tourismus und Freizeitverkehr. Noch wird die Untere Havel
       ausgebaggert, denn sie dient als Notstrecke, falls der Elbe-Havel-Kanal mal
       gesperrt sein sollte. Hotelschiffe mit bis zu 100 Passagieren nutzen das
       und bieten Flusskreuzfahrten bis Havelberg an. Doch die Havel erzählt von
       dem, was möglich ist, wenn Menschen sich entscheiden, der Natur einen Raum
       zu geben.
       
       Sie zeigt, dass Menschen und Flüsse im dicht besiedelten Deutschland im 21.
       Jahrhundert naturnah zusammenleben können und die Bedürfnisse der Menschen
       und der vielfältigen Lebewesen in und an einem Fluss zusammenpassen. Sogar
       der Schutz vor Hochwasser, sogar die verständlichen Wünsche der Menschen,
       auf dem Fluss zu schippern und zu paddeln und jede Woche angeln zu gehen.
       
       An der Havel zeigen Wasserbauingenieurinnen und Naturschützer, Biologinnen,
       Fischer, Politikerinnen, Landwirte, Binnenschiffer, dass Klimaschutz und
       der Erhalt der biologischen Vielfalt zusammengehen. Jahrzehntelang haben
       sie sich gestritten, ob die Havel als Wasserstraße die Ruhr mit der Oder
       verbinden und für 140 Meter lange Schubverbände weiter ausgebaut werden
       soll. Oder ob die Havel wieder natürlich fließen kann, ob die überlebenden
       Reste der Flussnatur gestärkt und Kiebitz, Flussneunauge,
       Drosselrohrsänger, Bachmuschel einen Lebensraum bekommen.
       
       Von Natur aus würde die Havel in mehreren Armen und Betten durch die
       Niederung strömen. Früher, vor der Trockenlegung, hat die Havel und das von
       ihr gespeiste Grundwasser die Moore bis vor den Toren von Berlin vernässt.
       So weit werden Buchta und die Wasserbauer:innen nicht kommen. Dabei
       könnten die Hauptstädter:innen die nassen, kühlenden Moore im
       Klimawandel wieder gut gebrauchen.
       
       26 Sep 2022
       
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