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       # taz.de -- Queen Elizabeth ist tot: Weltweite Trauer um die Queen
       
       > Der Tod von Elizabeth II. sorgt international für bewegende Reaktionen.
       > Auch in Deutschland. Die Queen hat Zeitgeschichte geschrieben und erlebt.
       
   IMG Bild: Trauer international: Auch im indonesischen Jakarta ist der Tod der Queen das wichtigste Thema
       
       Berlin dpa/ap/taz | [1][Queen Elizabeth II. ist tot] – und die ganze Welt
       trauert. Auch in Deutschland gab es zahlreiche Reaktionen aus der
       Bundespolitik. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) würdigte die
       Queen als eine Frau, die ein Jahrhundert geprägt hat. „Sie hat
       Zeitgeschichte erlebt und geschrieben. Ihre Majestät genoss auf der ganzen
       Welt höchstes Ansehen und Respekt“, erklärte Steinmeier.
       
       Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte seine Trauer um Elizabeth
       II.:“Sie war Vorbild und Inspiration für Millionen, auch hier in
       Deutschland. Ihr Einsatz für die deutsch-britische Aussöhnung nach den
       Schrecken des Zweiten Weltkrieges bleibt unvergessen. Sie wird fehlen,
       nicht zuletzt ihr wundervoller Humor.“
       
       Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) wendete sich direkt an die
       Brit:innen:“Wir trauern mit unseren britischen Freund*innen um
       #QueenElizabeth II“, twitterte Baerbock. „Sie war für ihr Land fast 100
       Jahre lang Quelle der Stärke und Zuversicht. Deutschland bleibt ihr ewig
       dankbar, dass sie uns nach dem Terror des Zweiten Weltkriegs die Hand zur
       Versöhnung gereicht hat.“
       
       Der Tod der britischen Königin Elizabeth II. hat weltweit Trauer und
       Anteilnahme ausgelöst. Von Jamaika über Brasilien bis Neuseeland verneigten
       sich Staats- und Regierungschefs vor dem Vermächtnis der Queen, die den
       Thron vor 70 Jahren bestiegen hatte.
       
       ## Trauerbeflaggung und verdunkelte Sehenswürdigkeiten
       
       Im UN-Sicherheitsrat wurde der Queen zu Beginn einer Sitzung zum
       Ukraine-Krieg mit einer Schweigeminute gedacht. In Washington würdigte
       US-Präsident Joe Biden die Königin. Sie „war eine Staatsfrau von
       unübertroffener Würde und Beständigkeit, die die fundamentale Allianz
       zwischen dem Vereinigten Königreich und den USA gefestigt hat“, teilten
       Biden und First Lady Jill mit.
       
       „Sie definierte eine Ära“. Später ging das Präsidentenpaar zur britischen
       Botschaft in Washington, um sein Beileid ausdrücken. Elizabeth II. war als
       Königin mit mehr als einem Dutzend US-Präsidenten zusammengetroffen. In
       Frankreich wurden die Flaggen am Élysée-Palast in Paris und an öffentlichen
       Gebäuden zu Ehren der Queen auf halbmast gesetzt. Staatspräsident Emmanuel
       Macron pries die „unumstößliche moralische Autorität“ und exzellenten
       Französischkenntnisse der Königin.
       
       Kein ausländischer Souverän habe den Élysée-Palast öfter besucht als die
       Queen, die alle acht Präsidenten des modernen Frankreichs gekannt habe.
       „Die Frau, die neben den Giganten des 20. Jahrhunderts auf dem Pfad der
       Geschichte stand, ist gegangen, um sich ihnen anzuschließen“, hieß es in
       der Erklärung Macrons. Die Beleuchtung am Eifelturm in Paris wurde
       ausgeschaltet.
       
       ## Trauer in den Commonwealth-Staaten
       
       Auch die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern hat die Nachricht
       vom Tod von Staatsoberhaupt Elizabeth II. mit großer Trauer aufgenommen.
       Wie viele andere Menschen verspüre sie aber auch eine tiefe Dankbarkeit für
       die Queen, erklärte Ardern. Elizabeth II. sei eine außergewöhnliche Frau
       gewesen, deren Lachen ihr in Erinnerung geblieben sei. „Die letzten Tage
       des Lebens der Queen spiegelten auf so viele Weisen wider, wer sie war: Bis
       zum Ende für die Menschen arbeiten, die sie liebte.“
       
       „Hier ist eine Frau, die ihr Leben ganz und gar für den Dienst an andere
       hingab. Und ungeachtet dessen, was man von der Rolle der Monarchien in
       aller Welt hält, zeigt sich hier unbestreitbar, wie ich denke, jemand, der
       alles zugunsten seines Volkes gab, und sein Volk umfasste die Menschen in
       Aotearoa Neuseeland“, ergänzte Ardern mit Verweis auf die von den Maori
       verwendete Bezeichnung ihres Landes.
       
       Neuseeland ist eine parlamentarische Monarchie, deren Staatsoberhaupt die
       Königin war. Für Neuseeland beginne nun eine Zeit der offiziellen Trauer,
       kündigte Ardern zudem an. Nach dem Begräbnis von Elizabeth II. in
       Großbritannien werde ihr Land eine Staatstrauerfeier für die Queen
       abhalten.
       
       In der britischen Geschichte hatte keine Monarchin länger regiert als
       Elizabeth II. Neuer König wird nun ihr ältester Sohn, der den Namen Charles
       III. tragen wird. Bis zu der offiziellen Krönung des 73-Jährigen könnte es
       aber noch einige Monate dauern. Die Queen war am Donnerstag im Alter von 96
       Jahren gestorben.
       
       9 Sep 2022
       
       ## LINKS
       
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