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       # taz.de -- Zerstörungen durch Naturgewalten: Schweres Erdbeben in Mexiko
       
       > Ein Beben der Stärke 7,6 hat die Bundesstaaten Michoacan und Colima
       > erschüttert. In der Dominikanischen Republik richtete ein Hurrikan
       > Verwüstungen an.
       
   IMG Bild: In Mexiko-Stadt sammeln sich Menschen beim Beben aus benachbarten Häusern auf dem Zócalo-Platz
       
       Mexiko-Stadt/Nagua rtr/afp | Mexiko ist zum dritten Mal in seiner jüngeren
       Geschichte an einem 19. September von einem schweren Erdbeben heimgesucht
       worden. Die [1][US-Erdbebenwarte USGS] gab am Montag die Stärke der neuen
       Erschütterungen mit 7,6 in einer Tiefe von 15 Kilometern an. Das Epizentrum
       lag demnach an der Pazifikküste nahe der Grenzen der Bundesstaaten
       Michoacan und Colima.
       
       Präsident Andrés Manuel López Obrador erklärte in einer Videoansprache, in
       der Hafenstadt Manzanillo sei eine Person durch eine herabstürzende Wand
       ums Leben gekommen. Die [2][Tsunami-Warnbehörde] sagte gefährliche
       Tsunami-Wellen voraus. Diese könnten an einigen Küstenabschnitten Mexikos
       eine Höhe von bis zu drei Metern erreichen.
       
       Im Internet veröffentlichte Bilder, die aus der betroffenen Region stammen
       sollen, zeigten schwer beschädigte Häuser. Reporter der Nachrichtenagentur
       Reuters berichteten aus Mexiko-Stadt von schwankenden Gebäuden. In der
       Hauptstadt seien zunächst keine Schäden verzeichnet worden, erklärte
       Bürgermeisterin Claudia Sheinbaum Pardo. Allerdings fiel in Teilen von
       Mexiko-Stadt der Strom aus. Die Metropole liegt etwa 400 Kilometer vom
       Epizentrum des Bebens entfernt.
       
       Es ist das dritte schwere Beben, das Mexiko an einem 19. September trifft,
       nach 1985 und 2017. Bei ersterem kamen Tausende Menschen ums Leben, beim
       zweiten mehr als 350. „Dieses Datum, irgendwas ist mit dem 19.“, sagte am
       Montag der Inhaber eines Geschäfts im Stadtteil Cuauhtemoc. „Der 19. ist
       ein Tag, vor dem man sich fürchten muss.“
       
       ## Schäden durch Hurrikan in Dominikanischer Republik
       
       In der Dominikanischen Republik ist mindestens ein Mensch an den Folgen von
       Hurrikan „Fiona“ gestorben. 12.485 Menschen seien gezwungen gewesen, ihre
       Wohnungen zu verlassen, erklärte der Direktor des Zentrums für
       Rettungsdienste, General Juan Méndez García, am Montag (Ortszeit). Das
       Sturmtief sorgte für überflutete Straßen und Stromausfälle. Zuvor hatte
       „Fiona“ im US-Außengebiet Puerto Rico schwere Schäden angerichtet.
       
       In der Dominikanischen Republik erreichte der Hurrikan nach Angaben des
       US-Hurrikan-Zentrums (NHC) Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Kilometern
       pro Stunde. Die Behörden verhängten für 16 der 32 Provinzen des
       Karibikstaats die Alarmstufe Rot.
       
       Im Ferienort Punta Cana waren mehrere Straßen durch umgestürzte Bäume oder
       Strommasten blockiert und der Strom fiel aus, wie ein AFP-Journalist vor
       Ort berichtete.
       
       Der Hurrikan bewegt sich derzeit in Richtung der nördlich der
       Dominikanischen Republik gelegenen Turks- und Caicosinseln.
       
       ## Ausfall des Stromnetzes durch Hurrikan in Puerto Rico
       
       Am Sonntagnachmittag war „Fiona“ mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 140
       Stundenkilometern in Puerto Rico auf Land getroffen. Auf der Karibikinsel
       mit ihren über drei Millionen Bewohnern brach das Stromnetz zusammen,
       heftiger Regen sorgte für Überschwemmungen und Erdrutsche.
       
       Am Montag war nach Angaben von Gouverneur Pedro Pierluisi für rund 100.000
       Menschen die Stromversorgung wiederhergestellt.
       
       In „zahlreichen Regionen“ des US-Außengebiets, die nie Überflutungen erlebt
       hätten, habe sich so viel Niederschlagswasser gesammelt wie nie zuvor.
       „Fiona“ habe dort heftiger gewütet als der verheerende Hurrikan „Maria“ im
       Jahr 2017, erklärte Pierluisi. Insgesamt 800.000 Menschen waren diesmal
       nach Behördenangaben wegen Stromausfällen und Überschwemmungen von der
       Trinkwasserversorgung abgeschnitten.
       
       Ein Mann erlitt tödliche Verbrennungen, als er wegen des Stromausfalls
       seinen Generator befüllen wollte. Umgestürzte Strommasten und Bäume
       blockierten Straßen, in der Stadt Utuado stürzte eine Brücke ein.
       
       US-Präsident Joe Biden erklärte den Ausnahmezustand für Puerto Rico. Am
       Montag sprach Biden mit Gouverneur Pierluisi und sicherte ihm zu, dass die
       Zahl der von Washington entsandten Rettungskräfte von derzeit 300
       „konsequent erhöht“ werde.
       
       20 Sep 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://earthquake.usgs.gov/earthquakes/eventpage/pt22262001/executive
   DIR [2] https://www.tsunami.gov/events/PHEB/2022/09/19/22262001/2/WEPA40/WEPA40.txt
       
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