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       # taz.de -- Proteste in Iran: Angriff auf kurdische Gruppen
       
       > Iran wirft kurdischen Parteien vor, an den anhaltenden Protesten gegen
       > das Regime beteiligt zu sein. Bei Angriffen auf deren Sitze gab es Tote.
       
   IMG Bild: Kurdische Kämpfer nach einem Angriff der iranischen Revolutionsgarde im nordirakischen Sulaimaniyah
       
       Berlin taz | Die iranische Revolutionsgarde hat, wie die kurdische
       Menschenrechtsorganisation Hengaw sowie lokale Medien berichten, die Sitze
       mehrerer kurdischer Parteien in den kurdischen Gebieten des Nordirak
       angegriffen. Das Nachrichtenportal [1][Rudaw] schrieb, mindestens neun
       Menschen seien getötet, Dutzende weitere verletzt worden.
       
       Die iranische Nachrichtenagentur [2][Tasnim gab an], es sei bereits der
       dritte Angriff auf „terroristische Gruppen“ seit vergangenem Samstag. Laut
       einer Erklärung der Revolutionsgarden würde die „Operation“ fortgesetzt,
       bis die Bedrohung „wirksam beseitigt“ sei, so Tasnim.
       
       Die Nachrichtenagentur dpa berichtete, der iranische Innenminister Ahmad
       Wahidi habe zuvor einigen kurdischen Gruppen vorgeworfen, an den jüngsten
       Protesten gegen das Regime in Iran beteiligt zu sein. Angeblich soll es
       auch kurdische Waffenlieferungen an iranische Demonstranten in den
       Kurdengebieten gegeben haben, so dpa.
       
       [3][Kamran Matin], Dozent an der Universität von Sussex, schrieb auf
       Twitter, der Angriff der Revolutionsgarde sei „ein Versuch der Spaltung
       durch die Intensivierung der Auseinandersetzung mit den Kurd:innen“.
       
       ## Die Tochter des iranischen Ex-Präsidenten wurde verhaftet
       
       Auch in Iran gehen die Repressionen weiter: Nach Angaben von Tasnim wurde
       die Tochter des ehemaligen iranischen Präsidenten Ali Akbar
       Haschemi-Rafsandschani, Faeseh Haschemi, wegen der Unterstützung der
       Proteste in Teheran verhaftet.
       
       Die Proteste begannen vor elf Tagen [4][anlässlich des Todes der kurdischen
       Iranerin Mahsa „Zhina“ Amini]. Sie starb, nachdem sie von der Moralpolizei
       bei einer Kontrolle der [5][Kleiderordnung] verprügelt worden war. Die
       Demonstrationen richten sich längst nicht nur mehr gegen das
       Zwangskopftuch, sondern [6][gegen das iranische Regime] an sich – über
       Geschlechtergrenzen und Ethnien hinweg.
       
       28 Sep 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.rudaw.net/english/kurdistan/28092022
   DIR [2] https://www.tasnimnews.com/en/news/2022/09/28/2780877/irgc-launches-missile-drone-attacks-on-terrorists-in-northern-iraq
   DIR [3] https://profiles.sussex.ac.uk/p138207-kamran-matin
   DIR [4] /Frauenrechte-im-Iran/!5880010
   DIR [5] /Nach-dem-Tod-von-Mahsa-Zhina-Amini/!5881370
   DIR [6] /NetBlocks-Gruender-ueber-Internet-im-Iran/!5880188
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Mina Khani
       
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